Sueskanal
Der Sueskanal (auch Suezkanal) verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer. Dadurch wird Schiffen der Seeweg um Afrika erspart. Der 162 km lange Kanal wurde 1869 eröffnet. Konzipiert wurde er von dem Franzosen Ferdinand de Lesseps. Großbritannien übte diplomatischen Druck auf Ägypten aus, um den Kanalbau zu verhindern, konnte weitere Ausarbeitungen aber nicht verhindern.
1875 übernahm die Regierung von Großbritannien den ägyptischen Aktienanteil und erhielt damit entscheidenden Einfluß auf den Kanal. Der Widerstand im Volk gegen den Einfluß der Briten führte zur Urabi-Bewegung, deren Niederschlagung (1882) die Besetzung Ägyptens durch Großbritannien zur Folge hatte. Auch nachdem 1922 das Protektorat aufgehoben und das Königreich Ägypten errichtet worden war, behielt Großbritannien die Kontrolle über die Kanalzone. Unter dem ägyptischen Präsidenten Nasser wurde der Kanal am 26. Juli 1956 verstaatlicht. Dies löste die Sueskrise aus. Am 29. Oktober 1956 griffen israelische, britische und französische Truppen Ägypten an. Im Sechstagekrieg rückte Israel am 9. Juni 1967 erneut bis zum Kanal vor und besetzte sein Ostufer vollständig. Nach dem Waffenstillstandsabkommen zogen sich die jüdischen Truppen auf die Ostseite und von dort ein paar Kilometer weiter in den Sinai zurück. Seitdem befindet sich der Kanal wieder unter ägyptischer Kontrolle.
Literatur
- Richard Förster: Um den Suezkanal (1916); PDF-Datei
- Rudolf Dedreux: Der Suezkanal im internationalen Rechte unter Berücksichtigung seiner Vorgeschichte (1918); PDF-Datei
- Friedrich Szarvady: Der Suezkanal (1859); PDF-Datei
(Buch aus der Zeit der Planungsphase, erschienen im Jahre des Baubeginns)