Richter, Swjatoslaw
Swjatoslaw Teofilowitsch Richter (russ. Святослав Теофилович Рихтер, wiss. Transliteration Svjatoslav Teofilovič Richter; * 7. März 1915 in der Nähe von Schitomir, Russisches Reich; † 1. August 1997 in Moskau) war ein weltberühmter Pianist deutsch-russischer Abstammung.
Leben und Werk
Richter entstammte einer ursprünglich deutschen Kaufmannsfamilie, sein Vater, der als angeblicher deutscher Spion während der stalinistischen Säuberungen ermordet wurde, hatte in Wien studiert, die Mutter war gebürtige Russin. Richter sprach bis ins Schulalter ausschließlich deutsch und verdankt seinen Ruhm zu nicht geringem Teil der Interpretation deutscher Komponisten.
Er studierte ab 1937 in Moskau beim berühmten, ebenfalls deutschstämmigen Klavierpädagogen Heinrich Neuhaus, der aussagte er habe Richter nichts beibringen können da dieser bereits in jungen Jahren künstlerisch vollkommen gewesen sei.
Richter gilt unbetritten als einer der größten Pianisten aller Zeiten, der auf einzigartige Weise deutsche Strenge, Tiefgründigkeit und Übersicht mit russischer Wildheit und Melancholie in seinen Darbietungen verbinden konnte.
Film
Bruno Monsaingeon veröffentlichte 1998 seine mit Richters Einverständnis gedrehte zweieinhalbstündige autobiografische Filmdokumentation „Richter – The Enigma“. Neben einem ausführlichem Interview mit Richter und seiner langjährigen Freundin, der Sopranistin Nina Dorliak, sind auch zahlreiche Konzertausschnitte zu sehen. Richter wurde von Dietrich Fischer-Dieskau synchronisiert.
Richter spielt