Tandler, Gerold

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Gerold Tandler (Lebensrune.png 12. August 1936 in Reichenberg, Sudetenland) ist ein ehemaliger deutscher Politiker der BRD-Blockpartei CSU.

Jugend, Herkunft und Familie

Tandlers Familie war Opfer der Vertreibungsverbrechen. Sein Vater Josef war Hauptschullehrer, seine Mutter Emma Hausfrau. Seine Mutter erzog ihn streng im katholischen Glauben. Mit zwölf Jahren kam er mit seiner Mutter nach Altötting. Gerold Tandler ist verheiratet und Vater von sechs Kindern.

Ausbildung und Beruf

Nach der Schule begann Tandler eine Ausbildung zum Zahntechniker, die er aber nicht abschloß und stattdessen eine Banklehre bei der Bayerischen Vereinsbank aufnahm. Von 1954 bis 1971 blieb er in der Bank und war zuletzt stellvertretender Filialdirektor.[1]

Politik

1956 wurde Tandler Mitglied der CSU. Von 1957 bis 1965 war er Kreisvorsitzender der Jungen Union in Altötting, ab 1962 bis 1971 auch Bezirksvorsitzender der Jungen Union Oberbayern. Von 1966 bis 1978 gehörte Tandler dem Kreisrat in Altötting an; zudem war er von 1972 bis 1978 Stadtrat in Neuötting. Von 1971 bis 1978 war Tandler erstmals, von 1983 bis 1988 erneut CSU-Generalsekretär.

Von 1970 bis 1991 war Tandler Mitglied des bayerischen Landtages. Er galt als enger Vertrauter von Franz Josef Strauß, der ihm 1978 das Amt des bayerischen Innenministers übertrug. Tandler galt zu seiner Amtszeit als „rechter Hardliner“ und war bei linken Gutmenschen äußerst unbeliebt, da er vor allem gegenüber der damals entstehenden „alternativ-linken Jugendkultur“ eine besonders harte Linie vertrat.[2] Von 1982 bis 1988 war er Fraktionsvorsitzender im Landtag und war kurzzeitig auch Landeswirtschaftsminister. Unter Max Streibl war Tandler von 1988 bis 1990 Finanzminister Bayerns und von 1990 bis 1994 stellvertretender CSU-Parteivorsitzender.[3]

Die Zwick-Affäre

Im Zuge der Zwick-Affäre räumte Tandler 1990 seinen Ministerposten. Tandler hatte 1976 von Eduard Zwick, dem „Bäderkönig von Bayern“, ein Darlehen über 700.000 D-Mark erhalten. Zwick, der aus Überzeugung jede Steuerzahlung ablehnte, flüchtete in die Schweiz; die Steuerforderungen gegen ihn hatten eine Höhe von 41 Millionen D-Mark erreicht. Zwick verstarb 1998 in der Schweiz. [4]

Tandler war als Regierungsmitglied führend daran beteiligt, daß 1990 die Steuerschulden Zwicks in Höhe von über 70 Millionen D-Mark gegen eine Einmalzahlung von rund acht Millionen D-Mark erlassen wurden. Er wurde der uneidlichen Falschaussage sowie der Beihilfe zur Steuerhinterziehung beschuldigt.[5]

Ein Verfahren am Landgericht Landshut wurde gegen eine Zahlung von 150.000 D-Mark eingestellt.[6]

Sonstiges

Ab 1990 war Tandler als Hotelbetreiber tätig. Zudem gehörte er von 1991 bis 2001 zum Vorstand der Linde AG.[7]

Zitate

  • „Der Mensch denkt, und Gott lenkt, und Franz Josef entscheidet“.[1]

Fußnoten