Tarwast (Ordensburg)

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Tarwast ist eine Burg des Deutschen Ordens in Livland.

Lage

Die Deutschordensburg Tarwast liegt etwa 100 km w Dorpat am Wirzsee.

Geschichte

Die Burg von Tarwast wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert auf den Fundamenten einer alten heidnischen Hügelbefestigung errichtet, die von Wasser umgeben war. Sie war gemischter Natur – eine Kombination aus Burg und mit der Natur verbundenem Bollwerk. Auf der Nordseite der Burg befand sich eine Wassermühle, deren Reste noch heute existieren.

Im Jahr 1329 wurde die Burg von den Truppen des litauischen Großherzogs Gediminas angegriffen. Von diesem Zeitpunkt an begannen die Ordensmitglieder die Befestigung der Anlage zu verbessern. Von 1410 an hielt sich der Hochmeister des Ordens oft in der Burg auf. Aus diesem Grund wurden die Räume mit Gewölben ausgestattet und die Mauern erhöht. Die Wichtigkeit der Wassermühle wird durch den gut befestigten Verteidigungsturm (Dansker), der zur Verteidigung der Burg errichtet wurde, hervorgehoben. Seine Wände sind 14 m breit und 170 cm dick. Die noch bestehende Mauer besteht aus großen unbehauenen Bruchsteinen, die horizontal angeordnet sind.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts war die Gegend um Tarwast häufigen Plünderungszügen durch die Russen ausgesetzt. Im Jahr 1481 eroberten die Russen die Burg von Tarwast. Nach russischen Berichten starben diejenigen, die sich in den Wäldern verborgen hatten, an Kälte und Hunger. Einige der Bewohner wurden als Gefangene nach Rußland verschleppt.

Bis zum Jahr 1582 verblieb die Gegend um Tarwast zusammen mit der ehemaligen Dorpater Diözese unter russischer Kontrolle. Nach der Eroberung durch die Polen im Jahr 1582 wurde Tarwast bald eine selbständige militärische Verwaltungseinheit, ein sogenannter Starostbezirk. Am Anfang des Jahres 1588 wurde das Starostgebiet Tarwast der Hoheit des Obersten des Starostbezirkes Karksi, Georg Fahrensbach, unterstellt.

Erbbegräbnis und Gut Tarwast

Die Herren der Herrschaft Tarwast, die Familie von Mensenkampff, bestimmten den Vorhof der Burg zu ihrem Familienbegräbnis und erbauten im Jahr 1825 dort eine Kapelle. Die in klassizistischem Stil errichtete Kapelle ist mit ihrem hohen pyramidenförmigen Dach und ihren säulenverzierten Portikus ein würdiges Denkmal für die Herrn der Herrschaft Tarwast. Im Jahr 2001 wurde die Kapelle restauriert.