Tecumseh

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Tecumseh - Zeichnung von F. Brigden, ca. 1790-1799.jpg

Tecumseh (Tecumthe = der sich niederduckende Berglöwe; Lebensrune.png im März 1768; Todesrune.png 5. Oktober 1813 in Moraviantown, Ontario) war seit 1789 nordamerikanischer Häuptling der Indianer vom Stamme der Shawnee und seit 1808 Führer der „westlichen Allianz“, einem Indianerbund, die später seinen Namen trug (engl.: Tecumseh's Confederacy).

Werdegang

Als junger Häuptling beteiligte er sich 1791 an einer Schlacht gegen 1.400 Soldaten, die unter der Führung von General Arthur St. Clair in das Ohio-Tal vorgedrungen waren. Der damalige Häuptling „Little Turtle“ zeigte ihm, wie man mit einer Allianz, bestehend aus verschiedenen Stämmen, auch eine solche Macht wie die VS-Armee besiegen kann. Neunhundert VS-Soldaten mußten bei dieser Schlacht ihr Leben lassen.

Seit der fast vollständigen Vernichtung der Armee General Arthur St. Clairs in der Schlacht am Wabash River 1791 war Tecumseh davon überzeugt, daß man den Eindringlingen nur durch die Vereinigung mehrerer Stämme entgegentreten konnte. Nachdem Tecumseh zum Anführer seines Stammes aufgestiegen war – er war jedoch nie regulärer Häuptling –, begannen seine Bemühungen um ein Bündnis möglichst vieler Indianerstämme. Sein Ziel war es, für alle Indianerstämme Nordamerikas in einem indianischen Staat südlich der großen Seen, das ca. 1/4 des derzeitigen Gebietes der VSA umfaßt hätte, eine Indianische Union zu schaffen.

Sieben Jahre lang durchreiste er das Gebiet zwischen der kanadischen Grenze und dem Golf von Mexiko. Er traf sich mit vielen der dort ansässigen Indianerstämme, sprach mit deren Häuptlingen, um diese für seinen Plan zu gewinnen und versuchte, diese davon zu überzeugen, daß sie in erster Linie einer gemeinsamen Rasse und Kultur angehörten und daß die Stammeszugehörigkeit beim Kampf gegen einen gemeinsamen Feind in den Hintergrund rücken müsse. 1799 nahm er an einer Ratsversammlung teil, um Konflikte zwischen den Rassen zu schlichten. Daran nahm auch General William Henry Harrison teil, der spätere 9. Präsident der VSA. Dort sprach Tecumseh mit solcher „Eloquenz und Eindringlichkeit”, daß der Übersetzer Mühe hatte, ihm zu folgen. Das weiße Publikum war fasziniert, und Zeugen seiner Rede beschrieben ihn als äußerst eindrucksvolle Persönlichkeit. Bei einer Unterredung sagte der Dolmetscher Harrisons, als er bemerkte, daß Tecumseh keinen Stuhl hatte:

„Dein Vater ersucht dich, Platz zu nehmen.“

Darauf erwiderte Tecumseh:

„Mein Vater? Die Sonne ist mein Vater und die Erde ist meine Mutter. Ich werde mich auf ihren Schoß setzen.“

Darauf setzte sich Tecumseh auf indianische Art auf den Boden.

Gemeinsam mit seinem Bruder Tenskwatawa, der sich als Prophet einer religiösen Erneuerungsbewegung ansah, gründete er den indianischen Widerstand. Im August 1810 erklärte er sich gegenüber William Henry Harrison, dem damaligen Gouverneur des Indiana-Territoriums, als anerkannter Führer aller Indianer. 1811 gründete er mit anderen Häuptlingen einen Stammesbund und ließ das Indianerland zu unverkäuflichem Grundeigentum erklären. Diejenigen Häuptlinge, die dennoch verkauften, wurden getötet.

Als er aber im Frühjahr des Jahres 1811 auch die Stämme des Südostens (Cherokee, Chickasaws, Choctaws, Creek und Seminolen) von seinem Plan überzeugen wollte, scheiterte er an dem Einspruch Pushmatahas, dem Häuptling der Choctaws und Chickasaws, da sich dieser gegen eine gewalttätige Auseinandersetzung mit den Weißen aussprach. Vor Antritt seiner Reisen hatte Tecumseh seinen in strategischen Fragen unfähigen Bruder Tenskwatawa immer beschworen, keinerlei Gewalt anzuwenden, sondern immer einen offenen Konflikt zu vermeiden, bis er selbst wieder zurück sei.

Als am 7. November 1811 die VS-amerikanische Armee unter der Führung von General Jusiah Harrison in Tecumsehs Heimat eindrang, führte Tenskwatawa einen Teil von Tecumsehs Streitmacht viel zu früh und unvorbereitet in die Schlacht, und das entgegen der strikten Anweisung seinen Bruders. Er war davon überzeugt, daß eine höhere Macht für den Sieg der Indianer sorgen würde. General Harrison schlug die indianische Streitmacht und vernichtete das gesamte Waffenarsenal. Anschließend legte er die Hauptstadt Teppecanoe in Schutt und Asche. Nach dieser Niederlage lösten sich viele Stämme von dem Bündnis.

Tod

Tecumseh war in der Schlacht am Thames River gefallen. Dort kämpfte er im Britisch-Amerikanischen Krieg 1812 (zumeist auch fälschlich Zweiter Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg genannt) an der Seite seiner anglo-kanadischen Verbündeten, da er den Konflikt zwischen den Engländern und den VSA zu seinen Gunsten ausnutzen wollte.

Tecumsehs Plan einer „indianischen Nation“ scheiterte. Dennoch kam dem Traum von einem unabhängigen Indianerstaat auf dem Nordamerikanischen Kontinent niemals wieder jemand so nah wie Tecumseh.

Trivia

Der Unionsgeneral des Sezessionskrieges William Tecumseh Sherman erhielt seinen zweiten Vornamen nach dem berühmten Indianerhäuptling.

Dokumentationen

  • „Wir bleiben bestehen!“ – Teil 2 der 5teiligen ARTE-Dokumentation: „Die wahre Geschichte der Indianer“: Die Vision des Häuptlings Tecumseh

Verfilmungen

Literatur

  • Fritz Steuben: Tecumseh-Reihe
    • 1. Schneller Fuß und Pfeilmädchen, 1935
    • 2. Der fliegende Pfeil, 1930
    • 3. Der rote Sturm, 1931
    • 4. Tecumseh, der Berglöwe, 1932 Nachdruck im Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 978-3440072325
    • 5. Der strahlende Stern, 1934
    • 6. Der Sohn des Manitu, 1938
    • 7. Tecumsehs Tod, 1939
    • Tecumseh der große Häuptling, Nachdruck im Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 978-3440073742

Verweis