Königreich Thüringen

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Königreich der Thüringer.jpg

Das Königreich Thüringen entstand um das Jahr 300 und war das damalig größte deutsche Königreich mit einer Ausdehnung, die weit über das hinausging, was heute unter Thüringen verstanden wird. Widukind von Corvey beschrieb in seiner „Sachsengeschichte“ den Untergang des germanischen Volksstammes der Thüringer.

Geschichte

Das „Reich der Thüringer“ existierte mehrere Jahrhunderte bis zur Zerstörung durch die Franken und Sachsen im Jahre 531. Die Bevölkerung bestand vorwiegend aus Hermunduren und Ostgoten. Die völlige Gleichsetzung von Hermunduren mit den Thüringern wird jedoch bezweifelt:

„Dass die Thüringer kein besonders mächtiges Volk waren, wird sich aus dem Folgenden näher ergeben. Hier will ich nur den einen Umstand anführen, dass das Königreich Thüringen in Folge einer einzigen Schlacht, um das Jahr 530 durch die Franken seinen Untergang fand, eine Thatsache, die schwerlich eingetreten wäre, wenn dieses Reich einen großen Umfang gehabt hätte.“[1]

Als erster König der Thüringer könnte Merwig I. (Moebis) gelten, der um 329 geboren wurde. Bereits im Jahre 491 kam es zu einer Bruderfehde mit den Franken, wobei Chlodwig einen Rachefeldzug bis in die Mitte Thüringens führte.

Die Könige der Thoringi, die Brüder Hermenefred, Berthachar und Baderich, regierten zunächst gemeinsam. Hermenefred setzte sich letztlich als König durch. Er verlor die Schlacht gegen die Franken und Sachsen wahrscheinlich bei Burgscheidungen an der Unstrut.

Hermenefred konnte fliehen, wurde aber vom Merowingerkönig Theuderich bei Zülpich in eine Falle gelockt und von einer Mauer gestoßen. Hermenefreds Frau Amalaberga floh mit ihren Kindern nach Ravenna, wo sie von ihrem Bruder Theobald aufgenommen wurde. Die Heilige Radegunde, die von den Franken entführt und gefangengehalten wurde, war Thüringens letzte Prinzessin.

Quelle

Quelle
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Als Theuderich vernahm, daß Irminfried entkommen sei, faßte er einen Plan, ihn zurückzurufen und durch Versprechungen in Sicherheit zu wiegen, um ihn leichter ermorden zu lassen. Das sollte Iring tun, ehemaliger Gefolgsmann Irminfrieds, der bei Theuderich geblieben war. Es gelang ihm, Iring nach langem Widerstand, durch reiche Geschenke und Versprechungen einer hohen Stellung für seinen Plan zu gewinnen. Er selbst, Theuderich, aber solle und wolle nach außen hin schuldlos erscheinen. Irminfried folgt der Einladung nach Zülpich und wirft sich dem Frankenkönig zu Füßen. Der beschenkt ihn reich mit Ehrengaben. Aber Iring, der als Waffenträger des Frankenkönigs mit bloßem Schwert neben den Königen steht, tötet seinen früheren König und Herrn. Theuderich aber, heuchelt Empörung und verflucht darauf Iring in aller Öffentlichkeit: „Durch solche Missetat bist du bei allen Sterblichen verhaßt geworden. Der Weg steht dir offen, uns zu verlassen.“ „Mit Recht“ erwidert darauf Iring, „bin ich allen Sterblichen verhaßt geworden, weil ich deiner Arglist gefolgt bin. Aber ehe ich fortgehe, will ich erst meinen Herrn rächen und mein Verbrechen sühnen.“ Und mit dem noch vom Blute Irminfrieds gefärbten Schwert erschlägt er Theuderich, legt dann die Leiche Irminfrieds über die Theuderichs, damit „wer lebend überwunden worden wäre, im Tode überwände.“ Und damit Sieger sei. Und mit dem Schwerte sich einen Weg bahnend, durch die ihn in dichten Scharen umgebenden Franken, geht er hinweg. So ward Irminfried erschlagen, nicht in der Schlacht, nicht auf der Flucht, nicht im Heimatland, sondern durch trügerische Versprechungen ins Frankenland gelockt und durch Verrat seines einstigen Vertrauten dahingemordet, aber dennoch Sieger im Tode. Diese Tat Irings erlangt solche Bekanntheit, daß die Milchstraße am Himmel noch heute mit Irings Namen bezeichnet und Iringsweg oder Iringstraße genannt wird.

Quelle: Sagen und Legenden aus Nebra: Iring – Der Untergang des Königreichs Thüringen


Untergang des Reiches

Über den Untergang des Königreiches:[2]

Geschichte des Grossherzogthums Sachsen-Weimar-Eisenach - Königreich Thüringen 01.jpg
Geschichte des Grossherzogthums Sachsen-Weimar-Eisenach - Königreich Thüringen 02.jpg


Bei der nachfolgenden Teilung kam das Gebiet nördlich des Harzes an die Sachsen, der Süden an die Franken. Die Gebiete östlich der Saale konnten von den Franken nicht gehalten werden und wurden wieder wie zuvor von unabhängigen germanischen Stämmen (den sogenannten Sclavi, also Heiden, fälschlich auch als „Slaven“ bezeichnet) besiedelt.

Das erste literarische Zeugnis für Thüringen ist in der Bearbeitung Widukinds von Corvey bekannt. Das „Iringlied“, ein Heldenlied, schildert dichterisch den Untergang des thüringischen Königreiches und berichtet über die folgende fränkische Herrschaft. Historisch glaubhaft schildert die einzig Überlebende, die thüringische Prinzessin und spätere Heilige Radegunde (518/20–587), diese Ereignisse, die von Venantius Fortunatus (~530–vor 610) als „Klage der Radegundis“ aufgeschrieben wurden.

Iringsage

Kurze Beschreibung der Iringsage:[3]

Deutsche Götter und Göttersagen - Iringsage.jpg

Siehe auch

Literatur

Reinhold Andert - Der Thüringer Königshort.jpg
  • Ernst Lorenz: Die thüringische Katastrophe vom Jahre 531, Jena 1891 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Max Könnecke: Das alte thüringische Königreich und sein Untergang 531 n. Chr. Nach den Quellen und unter besonderer Berücksichtigung der neuesten einschlägigen Literatur, 1919 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!, Bestellmöglichkeit der PDF-Datei und des Ausdrucks auf EoD)
  • R. Liebmann: Der Untergang des thüringischen Königreichs in den Jahren 531 bis 636 n. Chr. Eine geschichtliche Untersuchung, 1911 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Runibergun – Vom Königreich der Thüringer (Bestellmöglichkeit)
  • Ludwig Bechstein: Thüringens Königshaus. Sein Fluch und Fall. Erzählendes Gedicht in sechs Gesängen aus dem Nachlasse des Dichters, 1865 (PDF-Datei)
  • Emil Soemmering: Königreich Thüringen. Erzählung von völkisch-nationalsozialistischem Geist, die die Gegenwart mit dem längst vergangenen Königreich Thüringen (ca 400–530 n. Chr.) verknüpft, 1930
  • Reinhold Andert: Der Thüringer Königshort, Dingsda-Verlag, ISBN 978-3928498456
  • Felix Genzmer: Zwei altdeutsche Heldenlieder – Das Rosimundlied; Das Iringlied, 1937

Verweise

Fußnoten

  1. A. Werneburg: Die Wohnsitze der Cherusken und die Herkunft der Thüringer. 1880, S. 89 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Karl Helmrich: Geschichte des Grossherzogthums Sachsen-Weimar-Eisenach für Schule und Haus, 1852, S. 9f. (PDF-Datei)
  3. Friedrich Körner: Deutsche Götter und Göttersagen, soweit sie sich in Dichtung, Sprüchwort und Brauch lebendig erhalten haben. Eine Vorschule zum Verständniss der deutschen Literatur, 1877, S. 270 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!