Tollense

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Die Tollense ist ein Fluß in Mecklenburg und Pommern. Sie entspringt dem Tollensesee und mündet bei der Stadt Demmin in die Peene, deren wichtigster rechter Nebenfluß sie ist. Sie fließt teilweise recht windungsreich, teilweise kanalisiert durch ein ca. 2 km breites Urstromtal mit ausgeprägten, hohen Uferhängen und -terrassen. Auf ihrer Gesamtlänge von 68 km hat sie ein Gefälle von 13 m. Die Tollense ist ein schmaler Fluß und wegen mehrerer eingebauter Wehrstufen nicht schiffbar.

Flusslauf

Anfänglich ist der Flußlauf aufgeteilt in den teilweise kanalisierten Ölmühlenbach und den als Kanal angelegten Ober- bzw. Unterbach. Die Wasserläufe verbinden sich ca. 1,6 km flußabwärts zur Tollense. Nördlich Neubrandenburgs befinden sich beidseitig der Tollense mehrere Torflöcher. Dies sind geflutete, oberflächige ehemalige Torfabbaugebiete. Heute werden die künstlich entstandenen Teiche teilweise fischereiwirtschaftlich genutzt.

Im Bereich der Torflöcher verläuft die Tollense nur teilweise kanalisiert, danach, bis ca. 1 km nach der Datzeeinmündung, vollständig in einem Kanalbett.

5 km vom Tollensesee entfernt (Anfang Ölmühlenbach) verläuft der Fluß stark mäandrierend in nördliche Richtung bis in Höhe des Dorfes Neddemin. Auf diesem Weg durchfließt er die Birkbuschwiesen, ein 132,5 ha großes Naturschutzgebiet mit FFH-Status. Hier gibt es wiederum aufgelassene und geflutete Torfstiche. Der Talgrund beidseitig der Tollense ist teilweise verschilft und verbuscht. Ein Wäldchen schließt sich auf der rechten Flußseite an.

Hinter Neddemin ist die Tollense linksseitig in einen Kanal und rechtsseitig in einen natürlichen, stark mäandrierenden Wasserlauf geteilt und verläuft so bis zur Stadt Altentreptow. Der Fluß ist auf diesem Streckenabschnitt von Äckern und Grünland gesäumt. In Flußnähe gibt es nur wenige Gehölzgruppen, jedoch ist der natürliche Flußlauf von Schwarzerlen und anderen Weichlaubbäumen gesäumt.

Hinter Altentreptow sind beide Wasserläufe wieder vereint. Das Flusstal ist ab hier für einen längeren Teilabschnitt schmal. Die Tollense mäandriert jetzt wieder stark. Die tieferen Talabschnitte werden hier als Grünland genutzt. Die Terrassenhänge des Stromtales sind teilweise bewaldet.

Bei Erreichen des Dorfes Klempenow mündet der Große Landgraben in die Tollense. Der Fluss ändert nun seine Richtung und fließt nach Nordwesten. Er nutzt ab hier ein altes breites Urstromtal für seinen Lauf. Die hohen und teilweise steilen Hangterrassen sind jetzt weit zurückgesetzt. Die Talsohle wird als Grünland genutzt und nur an vereinzelten feuchteren Stellen des Uferbereichs kommen kleine Gehölzgruppen vor. Die Tollense fließt hier wieder kanalisiert, jedoch nicht geradlinig, sondern sich in großen Bögen durch das breite Tal windend.

Nach der Einmündung des Augrabens in die Tollense fließt diese am südlichen Stadtrand Demmins vorbei und mündet vor der Stadt in die Peene.

Funde aus der Bronzezeit

In der Nähe von Altentreptow wurden seit den 1990er Jahren an Böschungen und im Flussbett menschliche Knochenreste gefunden, die Spuren einer Gewalteinwirkung zeigen. Datiert wird das Geschehen auf die Zeit um 1250 v. Chr. Über eine Strecke von 300 Metern Flusslauf bargen Archäologen bisher etwa 2000 Knochen, die zurzeit 30 Individuen zugeordnet werden können. Man schätzt die Gesamtzahl der Getöteten jedoch auf ungefähr 200 Personen. In den bis zu drei Meter dicke Lagen Torf konnten sich die menschlichen Überreste gut erhalten.

Wassersport

Ab Neubrandenburg kann die Tollense mit kleineren Booten (Kanus, Kanadier, Ruderbooten) befahren werden. Bei mehreren Wehren und Hindernissen (Steinschüttungen, niedrige Brücken und sogenannte Krautsperren) muß während der 68 Kilometer langen Bootsfahrt umgetragen werden. Empfehlenswert ist es ab Höhe Neddemin auf dem Randkanal der Tollense weiter bis nach Altentreptow zu fahren. Nur streckenweise ist im Oberlauf der Tollense mit einem schnelleren Flusslauf zu rechnen.

Orte

  • Neubrandenburg
  • Neddemin
  • Altentreptow
  • Burow
  • Klempenow (Gemeinde Breest) mit der Burg Klempenow
  • Tückhude (Gemeinde Golchen)
  • Broock (Gemeinde Alt Tellin)
  • Burg Osten
  • Vanselow (Gemeinde Siedenbrünzow)
  • Sanzkow (Gemeinde Siedenbrünzow)
  • Vorwerk
  • Demmin

Zuflüsse

Nachfolgend sind die Zuflüsse der Tollense flussabwärts geordnet aufgelistet:

  • Linde
  • Datze
  • Aalbach (Malliner Wasser)
  • Mühlenbach
  • Kleiner Landgraben
  • Goldbach
  • Großer Landgraben
  • Augraben