Urdbrunnen

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Urdsbrunnen)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Kupferstich von 1893 zeigt die drei Nornen der germanischen Mythologie am Urdbrunnen.

Der Urdbrunnen (auch: Quelle der Urd, Urds Brunnen; altnord. Urðarbrunnr, Urdrbrunnr) ist in der germanischen Mythologie der Schicksalsbrunnen, der unter einer der drei Wurzeln des Weltenbaums Yggdrasil liegt.[1] Unter den beiden anderen Wurzeln entspringen der Hwergelmir und Mimirs Brunnen (Mimirsbrunnr).

Mythologie

Am Urdbrunnen halten die Asen täglich ihre Beratungen ab.[2] Hier wohnen die drei Nornen, Urd, Verdandi und Skuld (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft). Der Brunnen trägt seinen Namen nach der ältesten dieser drei Nornen.

Täglich nehmen die Nornen Dünger aus der Umgebung des Urdbrunnens und Wasser aus dem Brunnen selbst, womit sie den Baum Yggdrasil gießen. Das Wasser des Brunnens ist von größter Heiligkeit, was immer hineingegeben wird, wird „weiß wie die Haut inwendig der Eierschale“.[3] Es leben auch zwei Schwäne an diesem Gewässer, von denen alle Vertreter der Art abstammen und denen das Wasser die weiße Farbe mitteilt.[3]

So heißt es:

Auch wird erzählt, daß die Nornen, welche an Urds Brunnen wohnen, täglich Wasser aus dem Brunnen nehmen und es zugleich mit dem Dünger, der um den Brunnen liegt, auf die Esche sprengen, damit ihre Zweige nicht dorren oder faulen. Dies Wasser ist so heilig, daß alles was in den Brunnen kommt, so weiß wird wie die Haut, die inwendig in der Eierschale liegt.[4]

In der Nähe von Urds Brunnen befindet sich Albenheim, der Wohnort der Alben[3].


„Eine Esche weiß ich, sie heißt Yggdrasil,
den hohen Baum netzt weißer Nebel;
davon kommt der Tau, der in die Täler fällt.
Immergrün steht er über Urds Brunnen.“
Völuspa, Strophe 19 (in der Übersetzung von Karl Simrock)

Fußnoten

  1. Edda: Völuspa, 13
  2. Gylfaginning, 15
  3. 3,0 3,1 3,2 Gylfaginning, 16
  4. Karl Simrock: „Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda“, 1864, S. 289 (PDF-Datei)