Urdu
Urdu (ursprünglich زبان اردو معلہ zabān-e urdū-je mo'alla „Sprache des gebildeten Hofes“) ist eine indoarische Sprache und Pakistans Amts- sowie Nationalsprache.
Am Mogulhofe wurde Urdu, wobei es dort zunehmend Persisch als Verwaltungssprache verdrängte, auch als Literatursprache angewandt. Der heute zumeist verwendete Name dieser Sprache wurde erst um 1800 häufiger, während man zuvor, aber auch noch lange Zeit danach eher noch von Hindawî / Hindî (beides bedeutet indisch), Hindustanî (aus Hindustan/(Nord-)Indien) oder Dehlawî (aus Delhi/delhisch) sprach.
Obwohl sie in Pakistan als Muttersprache weniger zum Gebrauche kommt als andere in Pakistan gesprochene Zungen (z.B . Pandschabisch oder Sindhi) wurde sie aufgrund ihrer Bedeutung als Literatursprache unter Indiens Mohammedanern zur Amtssprache Pakistans erkoren. Da im damals als Ostpakistan bekannten Bangladesch beinahe alle Einwohner Bengalisch sprachen und so die Lage entstand, daß jeder zweite Bürger Pakistans Bengalisch als Muttersprache hatte, diese jedoch auf Bundesebene keinen offiziellen Status innehatte, kam es immer wieder zu Protesten und Demonstrationen gegen die Zentralregierung, die letzten Endes den Weg zur Unabhängigkeit Ostpakistans bereiteten.
Urdu blieb nichtsdestotrotz die einzige Nationalsprache des übrigen (West-)Pakistans. Urdu ist ebenso eine der 22 anerkannten Amtssprachen der Indischen Union und wird dort von ungefähr 80 Millionen Menschen als Muttersprache verwendet - und damit von deutlich mehr als in Pakistan als Muttersprache.
Nicht selten wird Urdu mit Hindi, mit dem es sich den gleichen Grundwortschatz und Sprachlehre teilt, als Hindustani zusammengefaßt.
Die Bedeutung Urdus in der islamischen Welt sieht man auch daran, daß in den den Mohammedanern heiligen Stätten Mekka und Medina Informationen in Arabisch, Englisch und auch Urdu (manchesmal auch weiteren Zungen) angegeben sind.[1]