Vögel

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Ornithologische Ansicht

Vögel sind befiederte und eierlegende Wirbeltiere, die zudem zumeist flugfähig sind. Sie gelten als Nachfahren der Dinosaurier. Die größte Gefahr für Vögel sind die Jagd, Verlust der Brutgebiete, menschengemachte Technik (siehe z. B. Windkraftanlagen) und die Vogelgrippe.

Meyers Großes Konversations-Lexikon

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Die Vögel sind kosmopolitisch; selbst auf den kleinsten Inseln wie in den höchsten arktischen und antarktischen Breiten kommen Vögel vor. Während aber selbst einige wenige Arten kosmopolitische Verbreitung besitzen, sind umgekehrt manche Familien in ihrem Vorkommen auf ein enges Gebiet beschränkt. Nach Reichenow unterscheidet man sechs Zonen:
1) Arktische Zone, die Nordpolargebiete südlich bis zur Grenze des Baumwuchses.
2) Westliche Zone, Amerika von der Grenze des Baumwuchses bis Kap Horn, zerfällt in die westlich-gemäßigte Zone (Nordamerika) und die südamerikanische Zone (Südamerika).
3) Östliche Zone, ganz Europa und Asien von der Grenze des Baumwuchses südwärts einschließlich Philippinen und Sundainseln bis Celebes und Lombok, ferner Afrika nebst seinen Inseln außer Madagaskar, Maskarenen, Komoren und Seychellen; zerfällt in die östlich-gemäßigte Region (Europa, Nordafrika, Asien südlich bis zum Himalaja und Japan), die äthiopische Region (Afrika mit seinen Inseln), die malaiische Region (Indien und Südchina, Sundainseln und Philippinen).
4) Südliche Zone, Australien nebst den papuanischen und polynesischen Inseln und Neuseeland, die Molukken und die östlichen Malaiischen Inseln bis einschließlich Celebes und Lombok; zerfällt in die australische Region (Australien, Polynesien und die papuanischen Inseln, die Molukken) und die neuseeländische Region (Neuseeland und die benachbarten Inseln).
5) Madagassische Zone, Madagaskar, die Maskarenen, Komoren und Seychellen.
6) Antarktische Zone, die südpolaren Inseln.
Die Ordnung der Sperlingsvögel ist kosmopolitisch; von ihnen sind kosmopolitisch die Sänger, jedoch überwiegend den gemäßigten Breiten Europas und Asiens angehörend; ebenfalls sehr weit verbreitet sind Meisen, Baumläufer, Zuckervögel. Die Blumensauger bewohnen die Tropen der östlichen Halbkugel. Die Honigfresser gehören meist der australischen Region an; die Kurzfußdrosseln der äthiopischen und orientalischen Region; Lerchen finden sich in Amerika, Australien, meist in Europa, Asien und Afrika. Die Waldsänger sind kosmopolitisch, teilen sich jedoch in rein neuweltliche und altweltliche Unterfamilien. Finken fehlen nur in Australien völlig; sie gehen bis in die höchsten Polarregionen; altweltlich sind Sperlinge, typische Finken und typische Gimpel, alt- und neuweltlich Zeisige, Kreuzschnäbel, Ammern; hauptsächlich afrikanisch Girlitze mit Kanarienvogel, rein amerikanisch Kardinäle. Die Weber sind Charaktervögel Afrikas, gehören jedoch auch den Tropen Asiens und Australiens an. Stare und Stärlinge vertreten sich in der Alten und der Neuen Welt; altweltlich sind die Kurzfußstare; völlig kosmopolitisch sind die Raben, dagegen auf Neuguinea und benachbarte Inseln beschränkt die Paradiesvögel. Die Würger und Fliegenfänger sind überwiegend altweltlich, doch finden sich einige zum Teil abweichende Arten in Amerika. Die Schwalben sind ausgeprägt kosmopolitisch, sie überschreiten in Europa und Amerika den Polarkreis: die Hausschwalbe findet sich auf allen Kontinenten, auf den Molukken, Neuseeland, den Fidschi- und andern polynesischen Inseln. Die Bachstelzen fehlen nur in Polynesien, die Schmuckvögel gehören den Tropen Amerikas an, die Leierschwänze ausschließlich Australien.
Von den Klettervögeln sind die echten Spechte weitverbreitet, doch betreten sie die australische Region nur auf Celebes und Flores und fehlen in Madagaskar; die andern Unterfamilien sind lokalisierter; die Pfefferfresser z.B. ausschließlich tropisch-amerikanisch; ausschließlich amerikanisch sind auch die Glanzvögel; die Pisangfresser mit den Turakos, Bananenfressern, Helmvögeln u.a. sind rein äthiopisch mit Ausnahme Madagaskars, die echten Kuckucke dagegen kosmopolitisch, wenn auch überwiegend der heißen Zone angehörend. Die Bartkuckucke finden sich nur in Süd- und Mittelamerika. Die Nageschnäbler bewohnen das tropische Amerika, die orientalische Region und Afrika. Die Königsfischer sind Charaktervögel der Tropen, nur der Eisvogel gehört dem gemäßigten Europa an. Die östlichen Tropen bewohnen die Nashornvögel und größtenteils die Hopfe sowie Bienenfresser. Die Raken teilen sich in die Alte und die Neue Welt.
Von den Seglern sind die Nachtschwalben fast kosmopolitisch, fehlen nur der arktischen und antarktischen Region sowie Neuseeland und den entferntern Pacificinseln. Die echten Segler fehlen nur auf Neuseeland; die Kolibri sind amerikanisch.
Von den Papageien sind die Keilschwanzsittiche und Stumpfschwanzpapageien mit sehr wenigen Ausnahmen neuweltlich, die Kakadu, Plattschweifsittiche, Zwergpapageien und Lori gehören fast sämtlich der australischen Region an, die Familie der Edelpapageien außerdem noch der orientalischen und äthiopischen Region; die Graupapageien sind rein äthiopisch, die Eulenpapageien auf Neuseeland beschränkt.
Von den Tauben finden sich die Zahntauben (Didunculus) nur auf Samoa; die Fruchttauben gehören dem Süden der Alten Welt und den Südseeinseln an. Die Baumtauben sind fast kosmopolitisch; die Heimat der Lauftauben ist Neuguinea, der Malaiische Archipel, die Philippinen und zum Teil Südamerika; die Flughühner sind altweltliche Wüstentiere.
Von den Hühnervögeln sind die Familien der echten Hühner, sich gegenseitig vertretend, in den verschiedenen Regionen verbreitet; so gehören z.B. die Erdhühner der östlichen Halbkugel, die Baumhühner Amerika an. Die Fasanen und Pfauen sind charakteristisch für das mittlere und östliche Asien und die Sundainseln, die Truthühner für Zentral- und Nordamerika, die Perlhühner für Afrika. Die Rauhfußhühner haben ihre Heimat im Norden der Alten und Neuen Welt. Die Unterordnung der Steißhühner findet sich ausschließlich in den Pampas Südamerikas von Mexiko bis Patagonien.
Unter den Watvögeln sind die Rallenvögel kosmopolitisch mit Ausnahme der auf Madagaskar beschränkten Stelzenrallen und der Laufhühner, die nur der östlichen Halbkugel angehören. Von den Kranichvögeln fehlen die Kraniche selbst nur der neotropischen Region, die übrigen Familien haben eine beschränkte Verbreitung in der Neuen Welt. Die Trappen gehören den vier Kontinenten der östlichen Halbkugel an, die Regenpfeifer sind kosmopolitisch, die Scheidenschnäbler sind rein antarktisch. Die Schnepfenvögel sind fast in allen ihren Unterfamilien kosmopolitisch; auf die östliche Halbkugel beschränkt sind die Waldschnepfen. Die Flamingo bewohnen die wärmern Breiten Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas. Ibisse und Reiher sind in der Alten und Neuen Welt weit verbreitet. Störche fehlen in Nordamerika.
Von den Raubvögeln sind die Falken in allen Subregionen vertreten; völlig kosmopolitisch ist der Fischadler. Lämmergeier finden sich in den Hochgebirgen Europas, Asiens und in Afrika im Atlas und den Hochgebirgen im Osten und Süden. Die Kranichgeier kommen Afrika zu. Eulen gehen über die ganze Erde. Altweltlich sind Steinkauz, Wüstenkauz, Zwergeule; charakteristisch für die Neue Welt sind die Höhleneulen.
Unter den Schwimmvögeln sind die Ruderfüßer oder Pelikane kosmopolitisch, ebenso die Möwen. Von den Steißfüßern gehören die Seetaucher den nördlichen Meeren an, die Lappentaucher bewohnen stehende Binnengewässer aller Erdteile in allen Breiten. Die Flügeltaucher haben ihre Heimat in den nördlichen Eismeeren, die Pinguine auf dem südlichen Teile der Weltmeere. Die Sturmvögel finden sich in allen Breiten von Pol zu Pol. Sehr weitverbreitet sind die Entenvögel; auch die Gänse bewohnen alle Erdteile und alle Zonen; die Schwäne finden sich in der Alten u. Neuen Welt; die Wehrvögel sind auf Südamerika beschränkt. Von den Straußvögeln findet sich der Strauß in Afrika, dem südwestlichen Asien, die Nandu im südlichen Südamerika; in Australien, Neuguinea, Ceram und Neubritannien finden sich die Kasuare, ausschließlich Australien kommt der Emu zu.[1]

Literatur

Verweise

Fußnoten