US-amerikanische Internierung von japanischen Zivilisten im Zweiten Weltkrieg

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Die Internierung von Japanern und japanischstämmigen Amerikanern war eine erzwungene Umsiedlung und Internierung von 120.000 Japanern und japanischstämmigen Amerikanern (62% dieser Bürger der Vereinigten Staaten) von der Westküste der Vereinigten Staaten zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Während etwa 10.000 in der Lage waren, in einen anderen Teil des Landes ihrer eigenen Wahl umzuziehen, wurde der Rest – schätzungsweise 110.000 Männer, Frauen und Kinder – zu hastig aufgebauten Lagern, genannt War Relocation Centers, ins Abseits der Innenbereiche des Landes verlagert.

Geschichte der Internierung

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 wurden nicht nur japanische Staatsangehörige in den Vereinigten Staaten, sondern auch alle amerikanischen Staatsbürger japanischer Abstammung als Sicherheitsrisiko eingestuft, womit die VSA offensichtlich die rassische Abstammung höher werteten als die Staatsangehörigkeit, die der VS-Paß angibt, während sie unter anderem wegen der Politik der Diskriminierung in Deutschland gegen das Deutsche ReichMethods short of war” durchführten und später einen Vernichtungskrieg führen mußten. Am 19. Februar 1942 unterzeichnete Präsident Franklin D. Roosevelt die Executive Order 9066, auf deren Grundlage große Teile der Pazifik-Anrainerstaaten zum Sperrgebiet erklärt wurden. Anfang März 1942 erklärte General DeWitt das halbe Gebiet der VS-Staaten Washington, Oregon, Kalifornien und Arizona zu militärischen Sperrzonen. Am 1. April 1942 erließ er in seiner Funktion als VS-Westküstenkommandant den Räumungsbefehl. Alle Bewohner Kaliforniens, des westlichen Oregons und Washingtons sowie eines kleinen Streifens im Süden Arizonas mit japanischen Vorfahren wurden durch die War Relocation Authority (Kriegs-Umsiedelungs-Behörde) in Internierungslager östlich der Pazifik-Region eingewiesen. Eine vergleichbare Ermächtigung zur vollständigen Internierung von deutsch- und italienischstämmigen Bewohnern der Ostküste wurde nicht umgesetzt. Einzelne Personen wurden aber interniert. Rechtliche Einwände des VS-Justizministeriums wurden von John J. McCloy, später Hochkommissar im besetzen Deutschen Reich, mit folgender Erklärung aus dem Weg geräumt:

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Wenn es um die Sicherheit des Landes geht, dann ist mir die Verfassung nur ein Fetzen Papier.

John J. McCloy, “Spiegel Spezial” , 2/2005, Seite 128


Insgesamt waren alleine von den Zwangsmaßnahmen gegen die japanischstämmige Bevölkerung 116.000 Menschen betroffen, sie lebten bis 1945 in zehn Barackensiedlungen weit abseits größerer Ortschaften und unter Bewachung durch das VS-Militär. Die Lager bestanden aus mit Teerpappe verkleideten Baracken ohne Wasseranschluß oder Kochgelegenheiten für die Familien. In Lager Manzanar kam es zu Unruhen und Aufständen, wobei mehrere Insassen erschossen wurden. Für die angeblichen Anstifter der Unruhen wurde das Sonderlager Tule Lake in Nord-Kalifornien eingerichtet, welches schnell die meisten Insassen aufwies[1]. Im Internierungslager Topaz wurde den Internierten ein Treueeid abgerungen, den sie mit einem Antrag auf Entlassung abgeben sollten. Unter anderem wurde die „uneingeschränkte Loyalität gegenüber den VSA“ und das „Abschwören jeder Form von Ergebenheit gegenüber dem japanischen Kaiser“ verlangt. Die letzten internierten Personen wurden erst 1946 entlassen.

In den 1960er Jahren begann unter dem Eindruck der Bürgerrechtsbewegung Kritik an den Maßnahmen laut zu werden, die Diskussion führte in den 1980er Jahren zu umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und einer politischen Debatte. Nachdem eine vom VS-Kongreß eingesetzte Kommission zu dem Schluß kam, daß die Maßnahmen nicht durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt werden konnten und die Ursachen viel mehr „rassistische Vorurteile, kriegsbedingte Hysterie und das Versagen der politischen Führung“ waren[2], sprach 1988 der Civil Liberties Act of 1988 jedem noch lebenden Opfer der Zwangsumsiedelung 20.000 VS-Dollar Entschädigung zu. 1992 wurden in einer Gesetzesänderung weitere Mittel bereitgestellt um die Verpflichtung erfüllen zu können und Präsident George H. W. Bush sprach eine formelle Bitte um Entschuldigung aus.

Gedenkstätten

Das ehemalige Camp Manzanar im Osten Kaliforniens ist seit 1992 als National Historic Site ausgewiesen und der Ort jährlicher Zusammenkünfte von lebenden Opfern der Internierung und ihrer Angehörigen.

Minidoka Internment National Monument in Idaho ist seit 2001 eine Gedenkstätte vom Typ eines National Monuments, jedoch noch nicht ausgebaut. Im Jahr 2007 fand ein Architekten-Wettbewerb über die Ausgestaltung der Gedenkstätte statt. Die Finanzierung für den Bau eines Mahnmals ist gesichert, ein Baubeginn steht noch nicht fest.

Mehrere der acht anderen Lagerstandorte sind als National Historic Landmark eingestuft.

Die Internierung japanischer Amerikaner in den Medien

Dokumentarfilme
Spielfilme

Siehe auch

Verweise

Literatur (Auswahl)

  • Jeffery F. Burton et al, Confinement and Ethnicity – Barbed wire divider, Publications in Anthropology 74, National Park Service, Washington D.C., 1999 (auch im Volltext im Weltnetz: Confinement and Ethnicity)
  • Michael L. Cooper: Remembering Manzanar: Life in a Japanese Relocation Camp, Clarian Books, 2002. ISBN 0618067787
  • Mary Matsuda Gruenewald: Looking Like the Enemy: My Story of Imprisonment in Japanese American Internment Camps, NewSage Press, 2005. ISBN 0939165538
  • Janne Wakatsuki Houston: Farewell to Manzanar, SparkNotes 2003. ISBN 1586638319
  • Lawson Fusao Inada (Hg.): Only What We Could Carry: The Japanese American Internment Experience, Heyday Books, 2000. ISBN 1890771309
  • Alice Yang Murray: What Did the Internment of Japanese Americans Mean?, bedford/St. Martin's, 2000. ISBN 0312208294
  • Greg Robinson: By Order of the President: FDR and the Internment of Japanese Americans, Harvard University Press, 2003. ISBN 067401118X
  • Yoshiko Uchida: Desert Exile: The Uprooting of a Japanese-American Family, University of Washington Press, 1984. ISBN 0295961902
  • Der Spiegel Spezial, Hitlers Krieg, 2/2005, Seite 128

Fußnoten

  1. Dorthin wurden, so der Behörden-Jargon, gefährliche, antiamerikanische Elemente verlegt
  2. Commission on Wartime Relocation and Internment of Civilians, Personal Justice Denied, Summary