Verbrannte Erde
Der Begriff Verbrannte Erde ist ein Sinnbild und militärischer Ausdruck für eine bestimmte Art von Kriegsführung. Bei dieser Kriegstaktik wird die Infrastruktur wie Gebäude, Brücken, Straßen, Eisenbahnlinien, aber auch Felder oder Kanäle zerstört, um den Feind zu schwächen und für logistische Engpässe, Nahrungsmittelknappheit oder Blockade zu sorgen.
Historischer Ursprung
Der Begriff „Verbrannte Erde“ entstammt aus der Zeit der Antike. Im Kampf gegen die Römer vernichteten die Kelten in ihrem besetzten Land zum Teil ihre eigene Ernte, zündeten Felder an oder zerstörten Brunnen. Es entstanden Engpässe in der Nahrung, und viele Römer verhungerten.
Heutige Anwendung
Aus heutiger Sicht wird „Verbrannte Erde“ unter anderem in einem Guerilla- oder Partisanenkrieg eingesetzt, in dem es einen quasi unsichtbaren Feind zu besiegen gilt. Diese Kriegstaktik wurde im Zweiten Weltkrieg sowohl von der Sowjetunion als auch vom Deutschen Reich eingesetzt. Ein Beispiel hierfür wäre die Anwendung des Schienenwolfes.
Während des Vietnamkrieges wendeten die VSA die Kriegstaktik an, um dem unsichtbaren Feind im Dschungel, dem Vietkong oder dem Soldat der Nordvietnamesischen Armee, entgegen zu wirken. Die VSA setzten Entlaubungsmittel wie Agent Orange ein, um Bäume zu entlauben, oder führten Bombenangriffe auf vietnamesische Einrichtungen, Straßen und Brücken aus. Durch diese Ausbreitungsbestrebung und den Neokolonialismus der Konfliktpartei starben im Vietnamkrieg ca. 2.000.000 Vietnamesen.
Zitat
- „Terrorismus ist die Zerstörung von Versorgungseinrichtungen, also: Deiche, Wasserwerke, Krankenhäuser, Kraftwerke; eben alles das, worauf die amerikanischen Bombenangriffe gegen Nordvietnam systematisch abzielen.“ — Ulrike Meinhof, RAF-Mitglied, während einer Aussage im Stammheim-Prozeß