Waldsterben
Unter Waldsterben versteht man den Rückgang der Wälder durch den Einfluß des Menschen (Rodung), vor allem innerhalb des Umweltschutzes wurde der Begriff als aufrüttelndes Schlagwort sehr bekannt. Mit der Abnahme des Waldes, die überall in Europa festzustellen ist, geht auch der Charakter des abendländischen Kulturkreises auf Dauer verloren. Gerade im germanischen und keltischen Glauben besaßen der Wald und vor allem einzelne Bäume auch kultische Bedeutung. Die Vorstellung eines größeren Absterbens des Waldes stößt besonders in Deutschland, wo sich im Zuge der Romantik eine regelrechte Verehrung der deutschen Wälder herausgebildet hat, auf reges Interesse. Bezeichnenderweise findet sich der Begriff auch als eines der wenigen deutschen Lehnwörter in der englischen Sprache wieder.
Zitat
- Varg Vikernes: „Wälder sind schon immer ein bedeutender Teil der europäischen Religion und Kultur gewesen. Alle Bäume wurden einst vor langer Zeit als körperliche Manifestation der Götter gesehen; in jedem Baum wohnte ein Gott oder Göttin und kein Baum wurde gefällt bevor es einen guten Grund hierfür gab. (…) Wir leben nun in einem anderen Zeitalter, in Gebieten, wo die Bäume gefällt worden sind, um Raum für Weide, Felder, Straßen und Städte zu gewinnen. Tiere sind ebenso selten. Es ist nicht mehr viel übrig, um den Menschen an die Heiligkeit sowohl des Wälder als auch des Landes, der Flora und der Fauna zu erinnern. Weshalb also sollte irgendjemand überrascht sein angesichts der Tatsache, daß die Gottheiten heute auch nicht allzu gegenwärtig im Menschen sind? Der moderne Mensch ist eine hohle und oberflächliche Kreatur mit wenig Rücksicht auf das Heilige. Die Heide, die einmal mit Wäldern bedeckt war, ist hauptsächlich mit Vieh besiedelt …“ [1]