Matthau, Walter
Walter Matthau (* 1. Oktober 1920 in Neu York; † 1. Juli 2000 in Santa Monica, Kalifornien) war ein jüdischer Schauspieler und Filmregisseur. Bekanntheit erlangte er durch sein markantes Gesicht, welches Der Spiegel als „Knautschzone kurz nach dem Aufprall“ bezeichnete.
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Werdegang
Walter Matthau (eigtl. Matuschanskayasky, a. a. O. Matuschanskavasky[1]) war der Sohn eines ehemaligen russischen Priesters, der über Finnland und Litauen in die U.S.A. eingewandert war, und einer Jüdin aus Litauen. Matthau wuchs in Manhattans East Side auf. Der Vater, der den Lebensunterhalt in wechselnden Berufen verdiente, verließ die Familie, als Matthau drei Jahre alt war. Matthau musste früh zum Familienunterhalt mit beitragen, u. a. als Eisverkäufer in einem Theater. Sein schauspielerisches Talent brachte ihm schon als Kind erste Rollen in Schulaufführungen und in einem jiddischen Theater ein.
Matthau besuchte in New York öffentliche Schulen. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er (1946) am Dramatic Workshop of the New School of Social Research in New York und nahm Schauspielunterricht bei dem deutschen Exilregisseur (der Weimarer Republik) Erwin Piscator.
Wirken
Ab 1939 verdiente Walter Matthau den Lebensunterhalt mit unterschiedlichen Tätigkeiten, war u. a. als Bodenreiniger in einem Unternehmen in Manhattan tätig und arbeitete eine Zeit lang als Boxlehrer und Basketballtrainer bei verschiedenen Verbänden. Im April 1942 wurde er zum Kriegsdienst (bei der VS-Luftwaffe) einberufen.
1948 hatte er sein Broadway-Debüt. Matthau wurde bei seinen ersten Filmrollen vorwiegend als Sadist oder hinterhältiger Mörder besetzt. International bekannt wurde er in Filmen des (ebenfalls jüdischen) Regisseurs Billy Wilder. Weltruhm erlangte er als Komiker, u.a. anderem auch mit seinem Filmpartner Jack Lemmon, mit dem er auch privat befreundet war. Matthau spielte auch unter der Regie von Gene Saks und Roman Polański. Für seine Mitwirkung in „Der Glückspilz“ bekam er den „Nebenrollen-Oscar“ (1966). 1976 wurde er Golden-Globe-Gewinner für The Sunshine Boys. Als Spielleiter (1960 Regiedebüt mit der „Gangster Story“) konnte er sich nicht durchsetzen.
Als exzessiver Raucher war seine Leidenschaft das Glücksspiel,[2] wobei er laut der Zeitschrift Hörzu rund 8 Millionen Fed-Dollar verlor. Matthau starb 2000 an einem Herzinfarkt und hinterließ einen Sohn (Charles)[3]. Rabbi Leo Trepp berichtet in seinem Buch „Die amerikanischen Juden“: „Um den Blicken der Neugierigen zu entgehen, haben die Schauspieler auf die Initiative von Walter Matthau in Hollywood ihre eigene Synagoge gegründet.“[4]