Warburg, Otto
Otto Warburg ( 20. Juli 1859 in Hamburg; 10. Januar 1938 in Berlin) war ein jüdischer Botaniker und Führer der Zionistenbewegung in Deutschland.[1]
Werdegang
Otto Warburg wurde am 20. Juli 1859 als Kaufmannssohn[2] in Hamburg geboren, besuchte das Johanneum daselbst und studierte hauptsächlich an der Universität Strassburg Botanik. Nach abgelegtem Examen und nach Promovierung zum Dr. phil. unternahm er von 1885 bis 1889 Studienreisen nach Ost- und Südasien und ließ sich 1891 an der Universität Berlin als Privatdozent nieder. Hier wirkte er, von 1897 bis 1922 als Professor für tropische Pflanzenkunde, am orientalischen Seminar[3] (er schrieb u. a. ein Grundlagenwerk über die Muskatnuß und die Abhandlung „Die Kulturpflanzen der Weltwirtschaft“).[2] Im Jahre 1897 gründete er die „Zeitschrift für tropische Landwirtschaft“, die er bis 1922 mit herausgab. Durch sein hierfür erforderliches Studium angeregt, begann er sich für die jüdische landwirtschaftliche Kolonisation in Kleinasien zu interessieren.
Auf dem 6. Zionistischen Weltkongreß (Basel 1903) nahm Warburg erstmalig als Delegierter teil. Bevor er vom Weltkongreß der Herzl-Bewegung die Leitung der jüdischen Organisation übertragen bekam (womit sich die Zentrale der Zionistischen Internationale bis zur Übersiedlung 1920 nach London in der deutschen Reichshauptstadt befand), war er Chef der zionistischen Palästina-Kommission. Deren Aufgabe war es, Palästina als jüdisches Gebiet zu erringen, egal ob mit deutscher Hilfe, die man zunächst erstrebte, oder mit anderer, zum Beispiel englischer, wie es später schwerpunktmäßig versucht wurde. In dieser Stellung wirkte er für seine nach Palästina rückwandernden Stammesgenossen sehr erfolgreich. Auf dem 10. Zionistenkongreß 1911 wurde Otto Warburg zum Präsidenten der zionistischen Organisation gewählt und hatte dieses Amt inne, bis die Leitung 1920 nach London verlegt wurde.[3] Auch danach hatte er ein entscheidendes Wort in der Zionistischen Internationale mitzureden.
1920 wurde Otto Warburg Institutsleiter an der Hebräischen Universität Jerusalem, behielt aber seinen Berliner Wohnsitz bei – auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, die unter allen Umständen ein „judenreines“ Reich haben wollten und deshalb in jenen Jahren zionistische Bestrebungen zur Ansiedlung von Juden in Palästina unterstützten.[2]
Professor Otto Warburg verstarb 1938 in Berlin. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Nobelpreisträger Otto Heinrich Warburg.