Weitling, Wilhelm

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Wilhelm Weitling

Wilhelm Christian Weitling (Lebensrune.png 5. Oktober 1808 in Magdeburg; Todesrune.png 25. Januar 1871 in Neu York (Stadt)) gilt als erster deutscher Theoretiker des Kommunismus. In der derzeitigen Groß-BRD tragen eine Reihe von Straßen und beschämenderweise sogar noch immer (Stand: 2018) Schulen den Namen Weitlings.

Leben

Er war das uneheliche Kind eines Dienstmädchens und eines französischen Besatzungssoldaten. Nachdem er Deutschland verlassen mußte, ließ er sich in Frankreich nieder und trat dort dem sogenannten „Bund der Geächteten“ bei. 1836 ging daraus der „Bund der Gerechten“ hervor, dem Weitling vorstand. 1839 verlegte der Bund seinen Sitz nach London, wo er auch von Karl Marx und Friedrich Engels beeinflußt wurde. 1847 wurde der „Bund der Gerechten“ in Bund der Kommunisten umbenannt. Nach der Spaltung des Bundes der Kommunisten ging Weitling nach Neu York und kehrte erst im Zuge der Revolution 1848 nach Deutschland zurück in der Hoffnung, nun sein zersetzendes Werk vollenden zu können. Allerdings erfolglos, kehrte er anschließend in die VSA zurück.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

Als die kapitalistische Wirtschaft sich wie ein Moloch über die Herzen legte, wurde ein ganzer Stand das Opfer der Zeitenwende. Das Handwerk unterlag der Maschine und gab ihr seine Söhne in Dienst; die jungen Bauern rissen sich von der Scholle und schmolzen mit den Handwerkersöhnen zum rechtlosen vierten Stande zusammen: und alle suchten in dem heillosen Dasein, in das sie geraten waren, Sinn und Würde und Recht. Ein deutscher Schneidergeselle ist es gewesen, der diesem Trieb zu gleichberechtigter Geltung herzheiße Worte lieh. Wilhelm Weitling hatte selber als Handwerksbursche die Nöte des jungen Stands genugsam erfahren. Da schrieb er die Sehnsuchtsträume der werdenden Schicht in seinen Büchern nieder. Manche Utopie hängt luftig und blaß über dem Bild, doch bis in die Tiefen der Seele greifen die Worte hinein, die von der kommenden neuen Ordnung der aus den Fugen geratenen Gesellschaft sprechen. Marx hat später die Arbeiterschaft aus der Ganzheit des Volkes herausgegriffen; aber die ersten Arbeiterführer aus deutschem Blut hatten sie einst zu einem Glied der Gemeinschaft machen wollen. Es ist ein Sinnbild, daß der deutsche Arbeiter Weitling arm und verkannt in Amerika untergegangen ist, während die Heimat im wilden Klassenkampf der marxistischen Aufwiegelung tobte.[1]

Werke

  • Die Menschheit. Wie Sie ist und wie sie sein sollte. 1838/39 HTML-Version
  • Das Evangelium eines armen Sünders auch Das Evangelium der armen Sünder. 1845
  • Ein Nothruf an die Männer der Arbeit und der Sorge, Brief an die Landsleute. 1847
  • Garantien der Harmonie und Freiheit. 1849

Literatur

  • Emil Kaler: Wilhelm Weitling. Seine Agitation und Lehre in geschichtlichen Zusammenhange dargestellt (1887) (PDF-Datei)
  • Silvius Landsberg: Des seligen Schneider's Weitling Lehre vom Sozialismus und Communismus (1878) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München