Westslawen
Westslawen ist eine Bezeichnung für die in Mittel- und Osteuropa siedelnden Volksgruppen, die der slawischen Sprachgruppe zugehörig sind. Dazu gehören die germanischen Sorben, Kaschuben und Masuren. Aus geographischen Gründen werden auch Polen, Tschechen sowie Slowaken dazugezählt. Die Sorben haben territorial betrachtet einen Sonderstatus, da sie als deutscher Volksstamm auch vollkommen vom deutschen Sprachraum umgeben sind. Verglichen mit den sogenannten Ostslawen haben diese „Westslawen“ kulturell deutlich weniger gemeinsam, was auch an der politischen Lage im Laufe der Jahrhunderte liegt: So waren etwa die Tschechen lange Zeit dem deutschen Einfluß ausgesetzt, während die ihnen sprachlich nahestehenden Slowaken bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Teil Ungarns waren. Dementsprechend gibt es innerhalb dieser sogenannten „westslawischen“ Volksgruppen auch kein Gemeinschaftsgefühl. In Polen etwa ist zudem der Nationalismus besonders stark ausgeprägt, was panslawistischem Gedankengut Einhalt gebietet.