Whitman, Walter
Walt[er] Whitman (* 31. Mai 1819 in West Hills auf Long Island im Staat Neu York; † 26. März 1892 in Camden in Neu Jersey) war ein VS-amerikanischer Dichter. Seine dichterischen Werke sind sehr naturverbunden und beschreiben oft die Bedeutung des Individuums unabhängig von der Masse als Teil der gesamten Natur. In Gedichten wie „Gesang von mir selbst“ wird die Sehnsucht nach einer völkischen Idee deutlich, wenn er schreibt:
- Denn jedes Atom, das mir gehört, gehört auch euch!
Inhaltsverzeichnis
Leben
Väterlich stammte er von einem Engländer ab, mütterlicherseits von einer Niederdeutschen. Das Handwerk des Schreibens lernte er als Setzerlehrling am Setzkasten. Er arbeitete dann als Journalist und Chefredakteur. Nachdem er zu seinen Eltern nach Brooklyn zurückgekehrt war veröffentlichte er 1855 unter dem Titel ›Grashalme‹ zwölf Gedichte. Im Vorwort formulierte er:
- Von allen Nationen aller Zeiten haben die Amerikaner wahrscheinlich die vollkommenste poetische Gesinnung. Die Vereinigten Staaten sind selber wesentlich das großartigste Gedicht.
Die Zukunft zeigte, daß er sich in beiden Annahmen gewaltig geirrt hatte. Die zweite Ausgabe seiner Grashalm-Gedichte im Jahre 1856 umfaßte 34, die dritte Ausgabe 1860 bereits 154 Gedichte. 1873 verlor Whitman seine Arbeitsfähigkeit infolge einer Lähmung. Er zog dann nach Camden, wo er durch einen Kreis seiner wenigen Anhänger bis zu seinem Tode unterstützt wurde. 1892 erfolgte die Veröffentlichung der neunten Ausgabe mit nun fast 400 Gedichten.
Weiteres
Im Film „Der Club der toten Dichter“ ist der Ausspruch „O Käpt’n, mein Käpt’n“[1] zentraler Bestandteil des Films und behandelt die Themen Ehre und Treue. Whitman hatte das Gedicht dem ermordeten Präsidenten Abraham Lincoln gewidmet, ohne daß er es jedoch ursprünglich für diese Person verfaßt hatte.
Werke (Auswahl)
- Grashalme (PDF-Datei)
- Gesänge und Inschriften (PDF-Datei)
- Gesang von mir selbst (PDF-Datei)
- Ich singe das Leben (PDF-Datei)
- Leaves of grass (Ausgabe 1920) (PDF-Datei)
Verweise
- «Seht, Leib und Seele – dieses Land . . .» (NZZ, 20. März 2010)