Wieland der Schmied (Hitler)
Wieland der Schmied war nach August Kubizek der Versuch des jungen Adolf Hitlers, eine Oper zu verfassen, in der die germanische Sage um Wieland den Schmied verarbeitet werden sollte. Als Vorlage dürften die von ihm sehr gechätzten Opern Richard Wagners gedient haben, zudem war ein Buch über germanische Götter- und Heldensagen Hitlers Lieblingsbuch.[1] Zuvor hatte er bereits Theaterstücke geschrieben, die sich thematisch aus der germanischen Mythologie sowie der deutschen Geschichte speisten.[2]
Hitler hatte in Wien nicht nur am Text für „Wieland der Schmied“ gearbeitet, sondern auch Skizzen zur Aufführungen (Bühnenbild, Kostüme usw.) gemacht.[3] Kubizek erinnerte sich später noch daran, daß die erste Szene des Werkes an einem See (Wolfssee) auf Island spielen sollte, wohin Hitler die Handlung aufgrund seiner Wertschätzung der Edda hinverlegt hatte.[4] Dort sollte eine Vermählung der Helden Wieland, Egil und Slaghid mit Walküren stattfinden.[5] Hitler hatte auch beabsichtung, als Instrumentalisierung nur solche Instrumente zu verwenden, welche aufgrund von Gräberfunden als Instrumente der Germanen belegt waren, also Trommeln, Rasseln, Flöten, Luren sowie Harfen.[6] Auf Kubizeks Raten wurden aus pragmatischen Gründen jedoch entschieden, statt germanischer Instrumente moderne zu nehmen, welchen den damaligen der Germanenzeit ähnlich seien.[7] Hitler, der selbst kein Instrument beherrschte, gab Kubizek die musikalischen Ideen in seinem Kopf vor, sein Freund sollte dieser dann festhalten und in Form bringen. Der Entwurf wurde jedoch nicht vollendet, da Hitler andere Sachen dazwischen kamen, die seine Aufmerksamkeit fesselten. Die Oper sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal zur Hälfte fertiggestellt gewesen, wertete Kubizek rückblickend.[8] Die Oper blieb somit ein Fragment und dürfte sich nicht erhalten haben, ist somit der Nachwelt verschollen.
Siehe auch
- Der Künstler Adolf Hitler
- Germanische Musik
- Wieland der Schmied
- Der Ring des Nibelungen
- Germanische Mythologie
- Island
Literatur
- August Kubizek: Adolf Hitler, mein Jugendfreund, Leopold Stocker Verlag, Sonderausgabe, Graz 2002.