Wiener Senioren-Convent

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Das Symbol des W.S.C.: Die deutsche Kaiserkrone

Der Wiener Senioren-Convent (W.S.C.) ist ein Korporationsverband in der BRÖ, derzeit vor allem in Wien. Er war im Zwischenkriegsösterreich ursprünglich ein Zusammenschluß der Wiener legitimistischen Corps, einer österreichischen Besonderheit. Nicht verwechselt werden sollte dieser Zusammenschluß mit dem SC zu Wien der Wiener Corps im Kösener SC-Verband sowie dem Wiener SC, einem ehemaligen Verband liberaler Corps.

Geschichte 1923–1938

Gestiftet wurde der W.S.C. am 18. Oktober 1923 mit den Farben Schwarz-Gold auf Rot und dem Wahlspruch Ehre, Treue, Vaterland,[1] als ein Zusammenschluß der Studentenverbindungen Wasgonia, Ottonen, Woelsungen, Karolinger, Palaio-Austria, Athesia und Wikinger.[2] Die Wiener Pennalcorps Hubertia, Austria und Ostmarkia sowie das Pennalcorps Austro-Germania Klosterneuburg dienten als Nachwuchsorganisationen.

Die Gründungsverbindungen waren teilweise alte katholische farbentragende Korporationen (Wasgonia, Karolinger, Woelsungen). Im Gegensatz zu anderen katholischen Verbindungen wurde jedoch bald das konservative Prinzip angenommen, d. h., es wurden Bestimmungsmensuren auf Korbschläger gefochten. Treibende Kraft hinter dieser Entwicklung war unter anderem Hauptmann a. D. Drahowzal, der selber 21 Mensuren gefochten hatte. Jeder Bandträger, abgesehen von den Ehrenphillistern, mußte mindestens eine Partie gefochten haben. Bis zum Ende des Aktivenbetriebes wurden im W.S.C. etwa 150 Mensuren gefochten. Da sich viele Offiziere unter den Gründern befanden, wurde von Anfang an Satisfaktion auf schwere Waffen gegeben. Eine Besonderheit des Couleurs war der sogenannte Coleursäbel, der mit Farben im Korb an Stelle des sonst üblichen Korbschlägers als Paradewaffe getragen wurde.

Beziehungen und Paukverhältnisse bestanden zwischen den genannten W.S.C.-Corps und dem Corps Danubia Graz bis Anfang der 1930er Jahre. Vor allem die Wiener Ottonen und die Grazer Danuben hatten mehrere gemeinsame Mitglieder.

Das Couleur der Corps im W.S.C. beinhaltete fast ausnahmslos die Farben Schwarz und Gold für das Haus Habsburg. Die rote Perkussion erinnert an die Farben im österreichisch-ungarischen Wappen.

Der Verband wurde am 12. März 1938 aufgelöst.

Rekonstitution 1995

Am 14. Oktober 1995, dem 72. Jahrestag der Gründung, wurde der W.S.C. am Arminenheim rekonstituiert. Neben dem C! Arminia sind heute noch das Ak. C! Wasgonia und das Alte Ofener C! Frankonia Mitglied des W.S.C. Zur Zeit der Rekonstitution war auch das C! Ostarrichi Mitglied des W.S.C. Mittlerweile ist es jedoch wieder ausgetreten. Zwar werden die alten Traditionen gepflegt, doch ist heute eine monarchistische oder legitimistische Einstellung nicht mehr Voraussetzung, um in eine W.S.C.-Verbindung aufgenommen zu werden. Prinzipiell steht auch anderen Korporationen als Corps die Mitgliedschaft im W.S.C. offen. Das Symbol des W.S.C. ist die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Zur Klärung von Ehrenangelegenheiten zwischen Angehörigen waffenstudentischer und nichtwaffenstudentischer Korporationen empfiehlt der W.S.C. das Erlanger Abkommen.

Gründungskorporationen

Wasgonia, gegr. 20. Juni 1920

Ottonen, gegr. 18. Oktober 1922

Woelsungen, gegr. 10. Oktober 1929

Karolinger, gegr. 2. September 1922

Palaio-Austria, gegr. 4. Dezember 1908

Athesia, gegr. 14. Oktober 1926 als Nachfolger der Palaio-Austria

Wikinger, gegr. 1. April 1922

Fußnoten

  1. Paulgerhard Gladen: Gaudeamus Igitur. Die studentischen Korporationen einst und jetzt. München 1986, ISBN 3-7667-0811-2, S. 64
  2. Wiener SC in der DNB