Wildgänse rauschen durch die Nacht

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Wildgänse rauschen durch die Nacht (auch „Nachtposten im März“ im Gedichtband „Im Felde zwischen Nacht und Tag“) ist ein Gedicht von Walter Flex aus dessen Buch „Der Wanderer zwischen beiden Welten“. Eine verbreitete volksliedhafte Marschmelodie dazu schrieb Robert Götz (1892–1978).

Rezeption

Das Gedicht und später auch das Lied verbreitete sich zunächst in der Wandervogelbewegung und der Bündischen Jugend, da es von ihr als Symbol für den von Flex idealisiert dargestellten „Wandervogel-Soldaten“ Ernst Wurche betrachtet wurde, der durch die weite Verbreitung von Flex' Werk zu einem Idealbild des „Feldwandervogels“ wurde.

Später wurde es auch in Hitlerjugend, Wehrmacht und Waffen-SS als Marschlied gesungen. Die schneidige Melodie von Robert Götz entstand zwar schon 1916, jedoch wurde das Lied erst Ende der 20er Jahre populär.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Lied bis in die 1970er Jahre durch den Schulunterricht weit verbreitet. Es gehörte zum Kern des gemeinsamen Liedguts der durch die Jugendbewegung geprägten Gruppen und Verbände. Das Lied gehört auch u. a. zum Repertoire von Studentenverbindungen und der SJD – Die Falken (Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken). Es fand sich auch auf einem Album des Sängers Heino wieder. Sowohl in der Bundeswehr als auch beim Bundesheer ist es noch heute [2007] ein beliebtes Marschlied.

Entstehungsgeschichte laut Walter Flex

Walter Flex beschreibt auf den ersten Seiten seines Buchs „Der Wanderer zwischen beiden Welten“ die Entstehungsgeschichte des Gedichts:

„Ich lag als Kriegsfreiwilliger wie hundert Nächte zuvor auf der granatenzerpflügten Waldblöße als Horchposten und sah mit windheißen Augen in das flackernde Helldunkel der Sturmnacht, durch die ruhlos Scheinwerfer über deutsche und französische Schützengräben wanderten. Der Braus des Nachtsturms schwoll anbrandend über mich hin. Fremde Stimmen füllten die zuckende Luft. Über Helmspitze und Gewehrlauf hin sang und pfiff es schneidend, schrill und klagend, und hoch über den feindlichen Heerhaufen, die sich lauernd im Dunkel gegenüberlagen, zogen mit messerscharfem Schrei wandernde Graugänse nach Norden ... Die Postenkette unseres schlesischen Regiments zog sich vom Bois des Chevaliers hinüber zum Bois de Vérines, und das wandernde Heer der wilden Gänse strich gespensterhaft über uns alle dahin. Ohne im Dunkel die ineinanderlaufenden Zeilen zu sehen, schrieb ich auf einen Fetzen Papier ein paar Verse.“

Text

„Wildgänse rauschen durch die Nacht“, geschrieben im Felde von Walter Flex im Frühjahr 1915
Wildgänse rauschen durch die Nacht
Mit schrillem Schrei nach Norden
Unstete Fahrt! Habt acht, habt acht!
Die Welt ist voller Morden.


Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt,
Graureisige Geschwader!
Fahlhelle zuckt und Schlachtruf gellt,
Weit wallt und wogt der Hader.


Rausch’ zu, fahr’ zu, du graues Heer!
Rauscht zu, fahrt zu nach Norden!
Fahrt ihr nach Süden übers Meer
Was ist aus uns geworden!


Wir sind wie ihr ein graues Heer
Und fahr’n in Kaisers (Deutschlands) Namen,
Und fahr’n wir ohne Wiederkehr,
Rauscht (bleibt) uns im Herbst ein Amen!

Filmbeiträge

Verweis