Jobst, Wilhelm

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Wilhelm Jobst

Wilhelm Jobst (Lebensrune.png 27. Oktober 1912 in Eger; Todesrune.png 28. Mai 1947) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer, Mediziner und im Zeitraum 1944/45 Lagerarzt des KL Groß-Rosen, des KL Sachsenhausen und des KL Mauthausen.

Leben

SS-Karriere

Wilhelm Jobst wurde am 27. Oktober 1912 in Eger geboren. Zunächst als Lagerarzt im KL Groß-Rosen eingesetzt, trat Jobst 1942 seinen Dienst als Lagerarzt im KL Sachsenhausen an. Von Mai 1944 – April 1945 war Jobst Lagerarzt im oberösterreichischen Ebensee, einem Außenlager des KL Mauthausen.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende zählte Jobst den Angeklagten des Dachauer Prozesses gegen 61 Angehörige des Lagerpersonals des KL Mauthausen. Zur Last gelegt wurde Jobst in seiner Eigenschaft als Lagerarzt in Ebensee 1944/45, todkranke Häftlinge für Injektionen (Siehe Aktion 14f13) bestimmt zu haben. Des weiteren belasteten ihn Zeugen, das Schlagen kranker Häftlinge durch Kapos geduldet und selbst auch geschlagen oder getreten zu haben. Außerdem war Jobst die Vernachlässigung der medizinischen Versorgung der Lagerinsassen in Ebensee zur Last angeklagt. Besondere Bedeutung kam im diesem Punkt der Eingang eines Transportes von 1.000 – 1.500 Häftlingen im Februar 1945 aus Schlesien zu, wobei ca. 200 in kurzer Zeit verstorben sein sollen. Demgegenüber konnte Wilhelm Jobst im Zeugenstand den Nachweis erbringen, er habe keine Selektionen kranker Häftlinge für Injektionen durchgeführt. Auch habe er das in seinen Möglichkeiten liegende getan, um die Versorgung der Lagerinsassen zu gewährleisten. Die Todesrate des Häftlingszuganges führte er auf die schlechte gesundheitliche Konstitution der Häftlinge vor Eintreffen im Lager Ebensee, sowie auf die auf Versorgungsschwierigkeiten durch wahllose alliierte Bombardements zurück. Am 13. Mai 1946 wurde Jobst durch das US-Militärgericht zum Tode verurteilt und am 28. Mai 1947 in Landsberg am Lech widerrechtlich hingerichtet.

Literatur

  • Florian Freund: Der Dachauer Mauthausenprozess, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Jahrbuch 2001. Wien 2001
  • Derselbe: Das Konzentrationslager Ebensee. Raketenrüstung im SS-Arbeitslager "Zement". Innsbruck 2006