Calley, William

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William Laws Calley, Jr. (Lebensrune.png 8. Juni 1943 in Miami, Florida) ist ein US-amerikanischer Offizier a.D. und Kriegsverbrecher. Calley ist verantwortlich für das Massaker von My Lai.

Leben

Vor seinem Eintritt in die US-Armee war Calley Tellerwäscher. Im März 1968 brachten US-Soldaten auf seinen Befehl im Vietnamkrieg 503 Zivilisten um, darunter eine Vielzahl Kinder, Kleinkinder und Frauen.

Calley wurde 1971 zu lebenslanger Haft verurteilt, von Präsident Nixon aber begnadigt und zu Hausarrest verurteilt. Aufgrund der Schwere des Vorfalls kam es zu einer erneuten Verhandlung in höherer Instanz, wo Calley zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. Der damalige Heeresstaatssekretär Howard H. Callaway halbierte die Strafe.

Nach dreieinhalb Jahren kam Calley auf freien Fuß, die vollständige Aufhebung des Urteils erfolgte durch Bezirksrichter J. Robert Elliot. Seine Begründung lautete u.a.:

„Krieg ist Krieg. Im Zweiten Weltkrieg befahl Churchill der RAF deutsche Städte nächtens mit Bombenteppichen zu belegen und Eisenhower ließ seine Bomber-Armada das Gemetzel am Tag fortsetzen. Eine halbe Millionen Deutsche kam dabei um, doch Churchill wurde als der große Mann des 20. Jahrhunderts gefeiert und Eisenhower zum Präsidenten gewählt.“

Calley heiratete die Tochter eines Juweliers[1] und fungierte bis 2005 als Geschäftsführer.

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Sie haben mein Kind getötet

Bericht der Augenzeugin Ha Thi Quy

“Die Amerikaner erschienen ganz plötzlich und schenkten mir Zigaretten. Dafür sollte ich ihnen Wasser aus unserem Brunnen schöpfen. Aus jedem Eimer, den ich hochzog, musste ich trinken, bevor ich ihre Feldflaschen füllte, ja, ich musste jede Portion vorkosten. Dann verschwanden sie wieder, ohne irgendwas zu sagen. Das wiederholte sich noch einmal. Als sie zum dritten Mal kamen, war alles ganz anders. Riesengroße Flugzeuge tauchten auf, flogen dreimal hin und her und schossen dabei ununterbrochen um das Dorf herum; die Schüsse fielen wie Regen. Es war am frühen Morgen, fast alle Menschen waren noch zu Hause. Mein Mann war schon mit dem Wasserbüffel auf dem Feld und ich also mit unserem Kind allein. Wir suchten Schutz in den Bunkern. Dann erschienen Soldaten und forderten uns auf, zu einer Sammelstelle zu gehen. Wir taten alles, was sie verlangten. Ich hatte meinen kleinen Sohn bei mir, mit uns kamen viele andere Dorfbewohner. Wer auf dem Reisfeld stolperte und hinfiel, wurde sofort erschossen, ebenso ältere Leute, die nicht schnell genug laufen konnten. Ich fragte mich, was sind das für Menschen, die so wahllos um sich schießen, sind das überhaupt...? Dann wurde ich am Oberschenkel getroffen. Es war ein Steckschuss, ich fiel um, lief dann aber trotz großer Schmerzen weiter. Wir flehten die Amerikaner an, doch sie sagten nichts und feuerten einfach weiter. ..... Sie trieben die Menschen in den ausgetrockneten Kanal und feuerten auf sie. Auch mein Kind wurde getötet. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Boden des Kanals, um mich herum nur Leichen. Ich hatte große Schmerzen im Bein, mein Kopf war mit Schlamm und Blut verschmiert, die sich wie eine Mütze verkrustet hatten. Auch meine Füße waren voller Blut, es floss wie Wasser. So gegen zehn Uhr - die Sonne stand schon hoch, und es war sehr heiß - kroch ich auf allen vieren ins Dorf zurück. Dort stand alles in Flammen. Auch unser Haus und die Kühe im Stall brannten lichterloh. Sogar die Bäume waren umgehackt. Doch unser Kind war tot. Ich war damals 44 Jahre alt. Heute bin ich 75 und immer noch sehr traurig und sehr böse. Aber ich kann ja nicht bis zum Himmel schreien, ich bin viel zu schwach..... Ich bin nur ein einfacher Mensch und weiß gar nicht, was das sind - die Amerikaner. Ich weiß nur: Sie haben mein Kind getötet. Hätte ich damals genug Kraft gehabt, hätte ich sie auch getötet.”

Quelle: Apokalypse Vietnam. Das Buch zur Fernsehserie, Rowohlt-Verlag, Berlin 2000, S.163-165, ISBN 3-499-61167-8


Verweise

Fußnoten

  1. Gerhard Frey: Prominente ohne Maske international, Seite 68, FZ-Verlag 1989, ISBN 3924309108