Ryder, Winona
Winona Ryder, eigentlich Winona Laura Horowitz (* 29. Oktober 1971 in Winona, Minnesota) ist eine jüdische Schauspielerin in den Vereinigten Staaten.
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Werdegang
Winona Ryder wurde als Winona Laura Horowitz am 29. Oktober 1971 in Winona im amerikanischen Bundesstaat Minnesota geboren.[1] Ihr Vater Michael Horowitz war Buchhändler, ihre Mutter Cindy betrieb eine kleine Video-Produktionsfirma. Zum Freundeskreis der Eltern — beide waren in der Hippiebewegung aktiv — zählten linksextreme Intellektuelle wie Allen Ginsberg und Timothy Leary, der ihr Taufpate war.[1] Sie hat einen Bruder Yuri (Uri; * 1976) sowie einen Halbbruder namens Jubal (* 1970) und eine Halbschwester namens Sunyata aus der ersten Ehe ihrer Mutter. Winona Ryder war noch ein kleines Kind, als die Familie nach San Francisco zog. Als sie sieben Jahre alt war, zog sie mit ihren Eltern in eine Art Landkommune nahe dem nordkalifornischen Städtchen Elk, 1981 schließlich ließ sich die Familie in Petaluma nieder, einem Vorort von San Francisco.[2] Neben der High School nahm Winona Ryder bereits Schauspielunterricht am American Conservatory Theater (ACT) in San Francisco, wo sie schließlich auch die Aufmerksamkeit von Talentsuchern erregte.
Wirken
Ihre erste Filmrolle spielte Winona Ryder als Rina unter Regie von David Seltzer in dem Film „Lucas“ (1986), einer Sexgeschichte um Pubertierende. Erst kurz zuvor hatte sie den Namen „Ryder“ als Künstlernamen gewählt. Ihre erste Hauptrolle hatte sie in Daniel Petries „Square Dance“; sie spielte darin ein eher braves, in einem kleinen Ort in Texas mit ihrem Großvater (Jason Robards) lebendes Mädchen im Teenageralter, dessen Leben durch die Rückkehr ihrer verantwortungslosen Mutter gehörig durcheinandergerät.
Als Geliebte des Blutsaugers in „Bram Stoker's Dracula“ (1992; Regie: Coppola) nahm sie Abschied von den Teenagerrollen. Für die Mitwirkung in „Zeit der Unschuld“ (1993; Spielleitung: Scorsese) erhielt sie den Nebenrollen-„Oscar“. Ende 1997 startete „Alien - Die Wiedergeburt“ in den Kinos. In diesem utopischen Horrorfilm spielt sie die weibliche Hauptrolle neben Sigourney Weaver, die wiederum die (diesmal siebenfach geklonte) Heldin im Kampf gegen die Weltraumungeheuer gibt.[1]
Ende 1999 gründete sie ihre eigene Music Company „Roustabout Studios“.
2001 sorgte die jüdische Hollywood-Schauspielerin Winona Ryder dann auf andere Art für Schlagzeilen, als sie im Dezember wegen Ladendiebstahls in einer Luxusboutique festgenommen wurde. Der anschließende Gerichtsprozess wurde von vielen als quasi inszenierte Gerichtsshow mit ihr als Hauptdarstellerin beschrieben. Im Dezember 2002 wurde sie wegen dieses Vergehens zu einer Bewährungsstrafe von drei Jahren verurteilt.[3] Zusätzlich musste sie 480 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und sich einer Drogenberatung sowie psychologischer Betreuung unterziehen. Erst nach Ableistung ihrer gemeinnützigen Arbeit (April 2003) durfte sie wieder außerhalb der Vereinigten Staaten arbeiten. Die ihr auferlegte Arbeit in einer Spezialklinik für Krebspatienten wollte sie nach eigenen Angaben auch ohne Verpflichtung weiterführen.[4]
Familie
Winona Ryder ist unverheiratet. Sie hatte in den 1990er Jahren eine vierjährige Beziehung mit ihrem Schauspielerkollegen Johnny Depp, später war sie mit Soul-Asylum-Frontman Dave Pirner, Schauspieler Christian Slater und mit dem Schauspieler Matt Damon liiert.
Auszeichnungen
National Board of Review Award (1990; 1993), Golden Globe Award (1993), „Oscar“-Nominierung (1993, 1994), Stern auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood (2000).
Filmographie
- 1986: Lucas
- 1987: Square Dance – Wiedersehen in Texas
- 1987: AIDS Video Project
- 1988: Beetlejuice
- 1988: Die Generation von 1969 (1969)
- 1989: Heathers
- 1989: Great Balls of Fire – Jerry Lee Lewis – Ein Leben für den Rock’n’Roll
- 1990: Ein Mädchen namens Dinky (Welcome Home, Roxy Carmichael)
- 1990: Edward mit den Scherenhänden (Edward Scissorhands)
- 1990: Meerjungfrauen küssen besser (Mermaids)
- 1991: Night on Earth
- 1992: Bram Stoker’s Dracula (Dracula)
- 1993: Zeit der Unschuld (The Age of Innocence)
- 1993: Das Geisterhaus (The House of the Spirits)
- 1994: Reality Bites – Voll das Leben (Regie: Ben Stiller)
- 1994: Die Simpsons (Trickserie) – Stimme
- 1994: Betty und ihre Schwestern (Little Women)
- 1995: Ein amerikanischer Quilt (How to Make an American Quilt)
- 1996: Run Off (Boys)
- 1996: Al Pacino’s Looking for Richard
- 1996: Hexenjagd (The Crucible) (Regie: Nicholas Hytner)
- 1997: Alien – Die Wiedergeburt (Alien: Resurrection)
- 1998: Celebrity – Schön, reich, berühmt (Regie: Woody Allen)
- 1999: Durchgeknallt (Girl, Interrupted)
- 2000: Es begann im September (Autumn in New York)
- 2000: Lost Souls – Verlorene Seelen
- 2000: Zoolander (Regie: Ben Stiller)
- 2001: Friends (Fernsehserie)
- 2002: Mr. Deeds
- 2002: S1m0ne
- 2004: Das Herz ist eine hinterlistige Person (The Heart Is Deceitful Above All Things)
- 2006: The Darwin Awards
- 2006: A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm
- 2007: The Ten
- 2007: Sex and Death 101
- 2007: Welcome (Kurzfilm)
- 2008: The Last Word
- 2009: The Informers
- 2009: Star Trek (Regie: J. J. Abrams)
- 2009: Pippa Lee (Regie: Rebecca Miller)
- 2010: Black Swan (Regie: Darren Aronofsky)
- 2011: Dickste Freunde (Dilemma)