Witboi, Hendrik
Hendrik Witboi, auch Hendrik Witbooi, (auch: Witboy; um 1830 in Pella, Südafrika; 29. Oktober 1905 auf Vaalgras, Karasberge, Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia) war der letzte und zugleich bekannteste Führer der als Hottentotten bezeichneten Kowesin, eines Stammes der Nama in Deutsch-Südwestafrika.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schon sein Vater lag im Kriege mit dem Stamm der Herero, und als sein Sohn Hendrik nach seinem 1888 erfolgten Tode die Häuptlingswürde übernahm, setzte er den Kampf mit Erfolg fort. Hendrik Witboi war in den Augen des Stammes der Herero ein Feind, unter dessen Kriegs- und Raubzügen vor allem die Herero zu leiden hatten. Nach seiner Unterwerfung infolge des Naukluftfeldzuges war Hendrik Witboi dann jahrelang der engste Verbündete der deutschen Schutztruppe. In der Waterbergschlacht und der anschließenden Verfolgung der Herero kämpften die Witbois auf deutscher Seite unter dem Befehl von General Lothar von Trotha. 1904 kam es zum Abfall, und Witboi selbst wandte sich gegen die deutsche Bevölkerung und rief somit die Reaktion des dortigen Militärs hervor.
Tod
Die Hottentotten operierten zeitweise vom unwegsamen Gelände der Karasberge im Süden des Landes aus. Dort wurden sie auch am 29. Oktober 1905 in Kämpfe mit den deutschen Truppen verwickelt, wobei Witboi durch eine Gewehrkugel am Oberschenkel getroffen wurde. Die Wunde konnte nicht gestillt werden, und Witboi verblutete am selben Tage.
Siehe auch
Literatur
- Maximilian Bayer: Die Helden der Naukluft, eine Erzählung aus Deutsch-Südwest, Voggenreiter-Verlag, 1931 (Nachdruck)
- Walter Nuhn: Feind überall, Guerillakrieg in Südwest. Der große Nama-Aufstand, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3763762078