Bartoszewski, Władysław

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Władysław Bartoszewski

Władysław Bartoszewski (Lebensrune.png 19. Februar 1922 in Warschau; Todesrune.png 24. April 2015 ebenda) war ein polnischer[1] Holocaust-Historiker, Publizist und Politiker.

Leben und Wirken

Bartoszewski wuchs in einem jüdischen Viertel auf; er behauptete, dort in der einzigen Gojim-Familie aufgewachsen zu sein. Als Partisan mußte er in das KL Auschwitz, kam aber nach eigenen Aussagen im April 1941 auf freien Fuß.[2] Danach wurde er Offizier der kriegsrechtswidrigen Untergrundarmee in Polen. Er zählte zu den Mitarbeitern der polnischen „Hauptkommission für die Untersuchung von Naziverbrechen“. Deren langjähriger Chef war nach zionistischen Angaben Mitglied der antisemitischen Organisation ONR. Zehn Jahre lang hatte er, bevor er in die West-BRD übersiedelte, den polnischen Pen-Club geleitet. In der BRD wurde er aus unbekannten Gründen u. a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bedacht.[3]

Bartoszewski war Deutschland-Beauftragter der polnischen Regierung und seit 2007 außenpolitischer Berater von Donald Tusk. Er forderte von der Deutschen Bahn AG (DB) die Auszahlung eines Teil des Geldes, das die Deutsche Reichsbahn für den Transport von Häftlingen erhielt. Anlaß für die Forderung war der geplante Einstieg der DB in den polnischen Personenverkehr[4] (siehe auch: „Zug der Erinnerung“).

Zentrum gegen Vertreibung

Bartoszewski verglich Erika Steinbach mit dem Bischof und Holocaust-Bezweifler Richard Williamson. In der Auseinandersetzung zum geplanten Zentrum gegen Vertreibungen erhielt Erika Steinbach Unterstützung von Ralph Giordano. Wer die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen eine Revanchistin nenne, begehe Rufmord, sagte der Schriftsteller dem „Hamburger Abendblatt“. Giordano appellierte an den polnischen Deutschland-Beauftragten Wladyslaw Bartoszewski, zu einer sachlichen Debatte zurückzufinden.[5]

Auszeichnungen

  • 1965: Gerechter unter den Völkern
  • 1981: Ehrendoktorwürde der Universität London
  • 1983: Herder-Preis, Wien
  • 1984: Ehrendoktorwürde der Universität Baltimore
  • 1986: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, die Laudatio hielt Hans Maier.
  • 1995: Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
  • 1996: Heinrich-Brauns-Preis und Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf
  • 1997: Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Unmittelbar nach seiner Ernennung zum Außenminister hielt er eine vielbeachtete Rede im Deutschen Bundestag. Darin sprach er von einem „neuen Deutschland“, das die Vergangenheit positiv bewältigt hat.
  • 1997: St. Liborius-Medaille für Einheit und Frieden des Erzbistum Paderborn
  • 1997 verlieh ihm Ministerpräsident Erwin Teufel die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.
  • 2001: Akademische Ehrenbürgerschaft der Universität Augsburg
  • 2001: Komtur mit Stern des Verdienstordens der Republik Ungarn
  • Am 3. September 2001 verlieh Johannes Rau das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
  • 2002: Humanismus-Preis des Deutschen Altphilologenverbandes sowie den Eugen-Kogon-Preis
  • 2002: Ehrendoktorwürde der Universität Warschau
  • 2007: Jan-Nowak-Jeziorański-Preis der Botschaft der VSA
  • Im Juni 2007 wurde ihm vom slowakischen Staatspräsidenten in Bratislava der Internationale Adalbert-Preis überreicht.
  • 2008 erhielt Bartoszewski den mit 15.000 Euro dotierten ersten Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma.
  • 2008: Verleihung des Adam-Mickiewicz-Preises für Verdienste um die deutsch-französisch-polnische Zusammenarbeit (Weimarer Dreieck)
  • 2008: Verleihung des Bürgerpreises der Stadt Kassel „Glas der Vernunft“
  • 2008: Coudenhove-Kalergi-Europapreis
  • 2009: Kaiser-Otto-Preis der Stadt Magdeburg
  • 2009: Kommandeur der Ehrenlegion
  • 2009 wurde er von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in der Abtei Brauweiler als erster Preisträger mit dem „Richeza-Preis“ des Landes NRW für seine herausragenden Verdienste um Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschen und Polen ausgezeichnet.

Fußnoten

  1. vermutlich jüdischer
  2. Er behauptete, sein Vater habe die Freilassung über das Rote Kreuz erwirkt (→ FAZ).
  3. Gerhard Frey: Prominente ohne Maske international, Seite 27, FZ-Verlag, 1989, ISBN 3924309108
  4. Die Deutsche Bahn plant den Einstieg in den polnischen Personenverkehr – NS-Opfer fordern Entschädigung von Bahn, 3sat, 12. Januar 2010
  5. Zentrum für Vertreibungen: Schriftsteller Giordano wirft Steinbach-Gegnern Rufmord vor, Deutschlandradio Kultur, 27. Februar 2009