Wo die Nordseewellen spülen an den Strand

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Noten

Wo die Nordseewellen spülen an den Strand (friesischer Dialekt: Wor de Nordseewellen trecken an de Strand oder Friesenleed) ist ein deutsches Volks- und Heimatlied. Die Urversion des Textes stammt von Martha Müller-Grählert und wurde unter der Überschrift: „Mine Heimat“ 1907 zum ersten Mal in den „Meggendorfer Blättern“ veröffentlicht. In Zürich wurde das Gedicht dann 1910 vom Thüringer Simon Krannig vertont und vom Soltauer Dichter und Verleger Peter Fischer-Friesenhausen (1886–1960) als Friesenlied in seine endgültige Form gebracht.

Text

Wo die Nordseewellen spülen an den Strand
wo die gelben Blumen blüh’n ins grüne Land
wo die Möwen schreien, schrill im Strumgebraus
dort ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.


Well’n und Wogen sangen mir mein Wiegenlied,
hohe Deiche waren mir das „Gott behüt“,
merkten auch mein Sehnen und mein heiß Begehr:
Durch die Welt zu fliegen, über Land und Meer.


Wohl hat mir das Leben meine Qual gestillt,
und mir das gegeben, was mein Herz erfüllt,
alles ist verschwunden, was mir leid und lieb,
hab’ das Glück gefunden, doch das Heimweh blieb.


Heimweh nach dem schönen, grünen Marschenland,
wo die Nordseewellen spülen an den Strand,
wo die Möwen schreien, schrill im Sturmgebraus,
da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.


Urversion

Text: Martha Müller-Grählert (Lebensrune.png 20. Oktober 1876 in Barth, Pommern;Todesrune.png 18. November 1939 in Franzburg)

Wo de Ostseewellen trecken an den Strand
wo de geele Ginster bleuht in’n Dünensand
Wo de Möwen schriegen, grell in’t Stormgebrus
da is mine Heimat, da bün ick tau Hus


Well- und Wogenrunschen, Wir min Weigenlied,
Un de hogen Dünen, Seg’n min Kinnertied,
Seg’n uch mine Sehnsucht, Un min heit Begehr,
In de Welt tau fleigen Öwer Land un Meer.


Woll het mi dat Leben Dit Verlangen stillt,
Het mi allens geben, Wat min Herz erfüllt,
Allens is verswunden, Wat mi quält un drew,
Hev nu Frieden funden, Doch de Sehnsucht blew.


Sehnsucht na dat lütte, Stille Inselland,
Wo de Wellen trecken An den witten Strand,
Wo de Möwen schriegen Grell in’t Stormgebrus,
Denn da is min Heimat, Da bün ick tau Hus.


Publikationen

Das Lied ist u. a. erschienen in:
Lieb Vaterland (ca. 1935) • Liederbuch der Fallschirmjäger (1983)