Wobbe, Michael

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Michael Wobbe (geb. 18. Juli 1972 in Hagen/Westfalen) wurde durch seine Enttarnung als V-Mann (Deckname „Rehkopf“) in der nationalistischen Organisation Nationalistische Front (NF) im Auftrag des niedersächsischen „Verfassungs“schutzes bekannt.

Leben

Wobbe wuchs in Quakenbrück auf und absolvierte eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Er schloß sich der Skinheadbewegung an.

Ab April 1992 wurde der damals arbeitslose ehemalige Skinhead, der sich eigentlich vom Nationalen Widerstand abgewendet hatte, vom Niedersächsischen Landesamt für „Verfassungs“schutz auf Meinolf Schönborn und die NF angesetzt. Innerhalb weniger Wochen avancierte der V-Mann zum Sicherheitschef der NF.[1] Der V-Mann war auch nach dem Verbot der NF durch die BRD-Behörden weiterhin aktiv, berichtete nunmehr über Schönborns vermeintliche Untergrundaktivitäten und betätigte sich, im Auftrag des „Verfassungs“schutzes, als Reisekader um weitere Gruppen aufzubauen und Spenden einzusammeln. Angeblich sammelte er etwa 60.000 DM. Für seine Tätigkeiten innerhalb der NF erhielt er anfangs 300 DM - später 700 DM im Monat zuzüglich Prämien und Spesen, die gelegentlich bis zu 5.000 DM monatlich ausmachten. Der V-Mann wurde im September 1993 entpflichtet. Er gab in einem Zwiegesprach 1996 zu, daß ohne seine Aktivitäten verschiedene Straftaten nicht begangen worden wären.[2]

Über Wobbes Rolle als V-Mann verfaßte der deutschfeindliche Journalist Burkhard Schröder ein Buch mit dem Titel „Der V-Mann“.[3]

Fußnoten

  1. Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelRehkopfs Reisen, Der Spiegel, 25. März 1996
  2. Ralf Gössner: Geheime Informanten, Knaur, 2003, S. 151
  3. Burkhard Schröder: Der V-Mann, Rotbuch Verlag, Hamburg 1997