Zimbern

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Die Zimbern sind eine deutsche Minderheit in Oberitalien, welche südlich von Deutschtirol siedeln und keine unmittelbare Verbindung mehr zum geschlossenen deutschen Kulturraum besitzen.

Erläuterung

Das Gebiet war bis etwa 1600 herum jedoch noch mit diesem verbunden, erst im Laufe der Zeit verringerte sich das Gebiet zugunsten des Italienertums. Heute wird nur noch in wenigen Dörfern Zimbrisch gesprochen, viele Zimbern sind längst italienisiert worden. Ob das Zimbrische sich trotz sprachschützerischer Bemühungen auf Dauer erhalten wird, ist unsicher. Die Sprache der Zimbern wird als bairisch eingestuft, über ihre Abstammung jedoch herrscht noch Unklarheit: Am verbreitesten ist die Ansicht (gestützt vor allem auf dem sprachlichen Befund), daß die Zimbern Nachfahren südbayerischer und tirolischer Siedler seien, vielleicht auch mit einem alemannischen Einschlag. Dennoch gibt es auch Belege, daß dieses Volk auf ostgotische oder langobardische Bevölkerungsreste zurückgeht. Eine Abstammung von den Kimbern hingegen wird inzwischen vollständig ausgeschlossen.

Eine Studienfahrt nach Oberitalien zu den Sprachinseln der Zimbern führte Dr. Bruno Schweizer zur Herausgabe der Grammatik der zimbrischen Sprache. In diesem Zusammenhang veröffentlichte er 1948 im Jahrbuch für vergleichende Volkskunde eine Abhandlung über „Die Herkunft der Zimbern“, worin die „Langobardentheorie des Zimbrischen“ aufgestellt wurde. Er bezeichnete die Zimbern als letzte Reste der langobardischen Nation und sah die germanischen Langobarden als die großen Vermittler zwischen dem Geisteshort des Altertums, der auf steril gewordenem Boden lag, und der folgenden, auch innerlich germanenbestimmten Zeit.

Literatur

  • Bruno Schweizer
    • Zimbrische Sprachreste. Nach dem Volksmunde aufgenommen und mit hochdeutscher Übersetzung herausgegeben, 1939
    • Die Herkunft der Zimbern, in: Jahrbuch für vergleichende Volkskunde „Die Nachbarn“, I. Band, 1948
    • Zimbrische Gesamtgrammatik. Vergleichende Darstellung der zimbrischen Dialekte, aus dem Nachlaß, 2008