Die Insel der Dämonen

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Die Insel der Dämonen
Die Insel der Dämonen.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Insel der Dämonen
Produktionsland: Weimarer Republik
Erscheinungsjahr: 1933
Stab
Regie: Friedrich Dalsheim
Drehbuch: Friedrich Dalsheim
Musik: Wolfgang Zeller
Kamera: Hans Scheib, Friedrich Dalsheim

Die Insel der Dämonen ist ein deutscher Kulturfilm von 1931/1930. Die Uraufführung fand am 16. Februar 1933 statt.

Handlung

Quelle
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Nachdem in monatelanger Arbeit Dr. Dalsheim mit Baron von Piessen, Walter Spieß, einem Hindupriester und einem Eingeborenenfürsten, das Manuskript dieses Balifilms fertiggestellt hatte, fing man an, den Film zu besetzen. Die Männerrollen machten keine Sorgen. Auch die Dorfhexe, eine wichtige Persönlichkeit der Bildgeschichte, war bald gefunden. Und zwar in der uralten verwitterten Medizinfrau (Dukkun) eines benachbarten Dorfes, die tatsächlich als Hexe von den Eingeborenen gemieden und geächtet war. Schwer aber war die Hauptdarstellerin zu finden. — Die Frauen von Bali sind schön aber scheu und nicht leicht dazu zu bringen sich mit einem Europäer zu unterhalten. Erst durch die Unterstützung des Generalgouverneurs und Regenten, Antik Agung Agung Gdeh Ray, wurden Empfehlungen an eine Reihe von Familien gegeben. Töchter oder Ehefrauen wurden dann in den verschiedenen Dörfern aufgesucht oder bestellt, um Probeaufnahmen zu machen. Anak Agung Agung Gdeh Ray forderte für seine Bemühungen einen Orden. Schließlich einigte man sich auf eine goldene Uhr. Und dann schickte Anak Agung Agung Gdeh Ray, der in Gjanjar (Südbali residiert, seine Unterbeamten aus, die wieder die Bürgermeister beauftragten, die Dorfschönheiten zu veranlassen, zu den Filmaufnahmen zu kommen. Eine Empfehlung war auch direkt an einen Bürgermeister gegeben, dessen Frau als besonders schön und anmutig geschildert worden war. Aber der Bürgermeister war furchtbar eifersüchtig. Als er aufgesucht wurde, schleppte er alle Frauen seines Dorfes an, aber seine Frau zeigte er überhaupt nicht. Wie schon erwähnt, die Damen von Bali waren etwas schwierig zu erobern. Wenigstens für Europäer und für die Kamera. Da sah man zum Beispiel anläßlich eines großen Tanzfestes als Diva eines Tanzdramas Ni Lemon. Ein ganz herrlich schönes Mädchen. Mimisch ganz großartig und einfach göttlich in der Beredtheit ihrer Gesten. „Die oder keine!" sagten alle. Ni Lemon, die in der Nähe von Badung wohnte, wurde unverzüglich besucht. Sie wollte sich die Sache überlegen, dann schickte sie durch den Dolmetscher ein „Nein"! Man ging bis zur höchsten holländischen Behörde. Ni Lemon blieb bei ihrem „Nein"! — Im Laufe der nächsten Wochen fanden sich allmählich für verschiedene Frauenrollen dieses Films geeignete Mädchen. Nur die Diva noch nicht. Während der Probeaufnahmen mußten alle die zukünftigen Darstellerinnen einfache Szenen spielen, die ihnen aus ihrem Alltag bekannt waren. Sie mußten mit ihren Körben zu Markt gehen und so tun, als sprächen sie in Scherz und Ernst mit ihren Landsleuten. Die Mädchen aber, deren Probeaufnahmen als gelungen gelten konnten, mußten auch noch eine „Tränen"- Szene spielen. Eine Szene, in der die Heldin des Films traurig ist über den Verlust des väterlichen Besitzes im Hahnenkampf sowie darüber, daß der Vater den Geliebten, der allerdings der Sohn einer Hexe ist, abgelehnt hat. — Kameramann Scheib wollte durchaus einem jungen Mädchen namens Sari die Hauptrolle geben. Er hielt sie für hochbegabt. Daisheim war mehr für Goesti, eine Fürstenlocher, die er beim Reden entdeckt hatte. Sie probten mit beiden Mädchen halbe Tage lang. Sarl konnte aber leider nicht auf Kommando weinen, während ein anderes Mädchen sofort losheulte, aber dann nicht mehr aufhören konnte zu weinen und sich überhaupt nicht mehr innerhalb der nächsten Stunden beruhigen ließ. Was war da zu machen? — Es blieb nichts übrig, als Sari das Weinen beizubringen, und sie lebte sich wunderbar in ihre Rolle ein. Ihre Bewegungen und ihre Mimik zeigten die große Naturverbundenheit und Gelassenheit, die den Frauen von Bali eigen ist. Und so wurde sie die Diva, In den südlichen Meeren, auf der Insel Bali liegt am Fuß der hohen Berge das kleine Dorf Bedulu. Dort leben die Menschen als einfache Bauern, pflanzen und ernten ihre tägliche Nahrung, den Reis, tanzen und feiern Feste; im tiefsten Grunde aber zittern sie vor den guten oder bösen Naturgottheilen und Dämonen, die sich sogar von Zeit zu Zeit in Menschengestalt unter die Sterblichen mischen, um Segen oder maßloses Verderben über sie zu bringen. — So gibt es in Bedulu eine alte Hexe, vor der das ganze Dorf in ständiger Furcht lebt. Ihr Sohn Wajan, der für sie die Reisfelder bestellt, liebt Sari, die Tochter des reichen Lombos. Dieser will jedoch in eine Heirat mit dem Sohn der verhaßten Hexe unter keinen Umständen einwilligen. So müssen Seif und Wajan ihre Liebe verheimlichen, nur bei der Arbeit in den Reisfeldern und beim allabendlichen Tanzunterricht können sie sich sehen. Doch da bricht eines Tages großes Unglück über Lombos herein; beim Hahnenkampf unierliegen alle seine Hähne und er verliert dadurch sein ganzes Geld. Die Schuld an seinem Unglück schreibt er nun dem verderblichen Wirken der Hexe zu und beleidigt Weilen, der ihm gutmütig seine Hilfe anbietet, tödlich, so daß eine Vereinigung von Sari und Wajan aussichtsloser erscheint denn je. — Eine Mißgeburt und Sonnenfinsternis, schlimme Vorzeichen, kündigen bevorstehendes Unheil an. Ein großes Sterben sucht Bedulu heim, das Schreien der todkranken Kinder steigt mit dem Rauch der Leichenverbrennungen zum verdüsterten Himmel. "Die Hexe ist an allem schuld?" ruft Lombos und eilt mit den erbitterten Dorfbewohnern zum Priester, den Tod der Alten zu fordern. Der holt sich Rat aus den heiligen Büchern: Fern von Bedulu, mitten im Urwald, liegt ein uralter Tempel an einer wunderlangen Quelle. Deren Wasser wird das Dorf retten, Trancetänze geweihter Mädchen werden die Wahrheit offenbaren. Und zwar soll Wajan das heilige Wasser holen, wenn er glaubt, daß seine Mutter keine Hexe ist. — Viele Gefahren müssen er und Sods kleiner Bruder Budal auf der Urwaldwanderung bestehen, ehe sie mit dem Wunderwasser zurück-kommen ins Dorf, wo zur selben Zeit die kleinen Tänzerinnen sich in geheimnisvollen Traumtänzen bewegen. Durch das Wasser wird der Priester in einen hellsichtigen Zustand versetzt, in dem sich ihm alle Dinge klar enthüllen: Wojans Mutter ist wirklich eine Hexe, ist eine Verkörperung der Rangda, des bösen Dämons, sie hat alles Unheil über Bedulu gebracht. Doch der Barong, der gute Geist, lötet die Rangda und zur selben Stunde sinkt auch die alte Hexe tot zu Boden — das Dorf ist gerettet. — An der Leiche der Hexe versöhnen sich Lombos und Wajan und somit steht dem Glück Salis und Wajans nichts mehr im Wege. Zum Dank für die glückliche Errettung wird ein großes Tempelfest gefeiert und den Göttern werden zahllose Opfer dargebracht.


Filmplakat