Kinzel, Eberhard

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Eberhard Kinzel (1943); als Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Nord erkrankte er und verließ das Hauptquartier am 1. Februar 1944. Er wurde von Generalleutnant Hans Boeckh-Behrens vertreten, übernahm aber nach Genesung Ende Februar 1944 wieder seinen Dienst.

Hans Eberhard Kinzel (Lebensrune.png 18. Oktober 1897 in Berlin-Friedenau; Todesrune.png Freitod 23. Mai 1945 in Idstedt bei Flensburg)[1] war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie. Er gehörte ab dem 10. Mai 1945 als Chef des Verbindungsstabes zur britischen 21st Army Group zu der Delegation unter Generaladmiral von Friedeburg, die die deutsche Kapitulation in Nordwestdeutschland, Holland und Dänemark unterschrieb. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte auf dem Karberg in Fahrdorf.

Werdegang

Eberhard Kinzel: Stellvertretender Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel
Konteradmiral Wagner, General-Admiral von Friedeburg (Mitte) und General der Infanterie Kinzel bei den Kapitulationsverhandlungen in der Lüneburger Heide
Konteradmiral Gerhard Wagner und General der Infanterie Eberhard Kinzel bei der Verhaftung der Regierung Dönitz
„Eberhard Kinzel trat am 16. Oktober 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment ‚Graf Tauentzien von Wittenburg‘ Nr. 20. Anfang 1915 schlug er bei diesem Regiment dann auch die Offizierslaufbahn ein. Im Mai 1915 wurde er als Fähnrich an der Front verwundet. Mitte Juli 1915 kehrte er nach seiner Genesung wieder zur Truppe zurück. Am 30. Juli 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde später auf den 1. November 1915 festgelegt. Er wurde im Verlaufe des 1. Weltkrieges noch in verschiedenen Funktionen in seinem 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment ‚Graf Tauentzien von Wittenburg‘ Nr. 20 eingesetzt.[2] Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich. Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann nach einer gewissen Zeit beim Freikorps von Oven in das Reichsheer übernommen. Im Frühjahr 1920 wurde er dann im Übergangsheer beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 6 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Ordonnanzoffizier zum 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment. 1921 wurde er dann bei diesem Regiment als Kompanieoffizier der 14. Kompanie eingesetzt. Ab dem 1. April 1923 wurde er dann als Adjutant des Ausbildungs-Bataillons vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Greifswald eingesetzt. Als solcher wurde er im Sommer 1925 zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann für die nächsten zwei Jahre zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Danach wurde er weiter bei diesem Stab geführt, aber am 1. Oktober 1928 zur Kommandantur Berlin kommandiert.
Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin kommandiert. Am 1. Oktober 1930 wurde er auch offiziell in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er dann in der Abteilung Fremde Heere (T 3) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1932 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1933 wurde er an die deutsche Botschaft in Warschau versetzt. Dort wurde er jetzt als Assistent des Militärattachés eingesetzt. Dort wurde er im Januar 1936 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1936 festgelegt. Am 1. April 1936 wurde er dann in das Infanterie-Regiment 66 versetzt. Am 1. April 1937 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier der 19. Infanterie-Division in Hannover ernannt. Am 10. November 1938 wurde er dann in das Oberkommando des Heeres nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt mit der Wahrung der Geschäfte des Abteilungsleiters der 12. Abteilung (12. Abt.) beim Oberquartiermeister IV (O Qu IV) beauftragt. Am 1. Februar 1939 wurde er zum Oberstleutnant i. G. befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. März 1938 datiert. Als solcher wurde er jetzt zum Leiter der Abteilung Fremde Heere Ost II ernannt. In dieser Position verblieb er jetzt die nächsten Jahre. Dabei wurde er am 1. Februar 1941 zum Oberst i. G. befördert. Ihm wurden in dieser Funktion auch beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen.
Im März 1941 erschien er in Budapest im März 1941 mit einem Brief des Generaloberst Halder an den ungarischen Generaloberst Werth. Dieses Schreiben enthielt den deutschen Wunsch der Teilnahme Ungarns an einem eventuellen jugoslawischen Kriege mit den fünf mobilisierten ungarischen Armeekorps gegen die Sowjetunion. Der Brief setzte in Aussicht das baldige Eintreffen einer deutschen Abordnung unter Leitung des Generalleutnant Paulus in Budapest zur Besprechung der operativen Zusammenarbeit und des deutschen Aufmarsches gegen Südslawien über ungarisches Gebiet. Kinzel nahm dann die Antwort mit nach Berlin zurück. Am 1. Mai 1942 wurde er durch Oberstleutnant i. G. Reinhard Gehlen im OKH abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 23. Mai 1942 wurde er zum Chef des Generalstabes vom XXIX. Armeekorps ernannt. Am 12. November 1942 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. In dieser Phase leitete er vom 15. bis zum 22. Dezember 1942 den Deutscher Verbindungsstab beim italienischen II. Armeekorps. Am 23. Dezember 1942 wurde ihm für seine Tätigkeit als Chef der Abteilung Fremde Heere Ost das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er jetzt zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando z. b. V. Cramer ernannt. Am 22. Januar 1943 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Nord ernannt. Am 1. September 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Mitte Juli 1944 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 1. September 1944 wurde er zum Kommandeur der 570. Volks-Grenadier-Division ernannt. Durch die Umbenennung der Einheit wurde er dann am 15. September 1944 zum Kommandeur der 337. Volks-Grenadier-Division ernannt. Anfang März 1945 gab er sein Kommando ab. Er wurde in diesem Monat zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Weichsel ernannt. Am 20. April 1945 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er dann bereits am 22. April 1945 zum Chef des Generalstabes vom Operationsstab Nord bei Großadmiral Dönitz ernannt. Anfang Mai 1945 gehörte er mit Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg, Konteradmiral Gerhard Wagner, Major Jochen Friedel und Oberst i. G. Fritz Poleck zur Delegation bei den Kapitulationsverhandlungen im Hauptquartier von Feldmarschall Montgomery.“[3]

Familie

Eberhard war der Sohn des Studiendirektors Geheimrat Prof. Dr. Karl Kinzel in Berlin-Friedenau und dessen Gemahlin Marie, geb. Seiler, die am 22. Oktober 1897, nur vier Tage nach Eberhard Kinzels Geburt, im Kindbett verstarb. Seine ältere Schwester war Hildegard Kinzel, die am 29. April 1908 Kapitänleutnant Friedrich Lützow heiratete, der später Vizeadmiral wurde. Zu seinen Neffen und Nichten gehörte das Flieger-As Günther Lützow. Leutnant Kinzel heiratete am 19. Mai 1921 seine Verlobte Karola John, aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen, zwei Söhne (Lebensrune.png 1922 und 1924) sowie eine Tochter (Lebensrune.png 1927).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. General der Infanterie Kinzel, EberhardDas-Ritterkreuz.de
  2. 9.5.1916 Führer der Granatwerfer-Abteilung der 6. Infanterie-Division, 19.4.1917 Kompanieführer, 6.8.1917 Ordonnanzoffizier im Stab des II. Bataillons/3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment „Graf Tauentzien von Wittenburg“ Nr. 20 und 3.3.1918 Bataillonsadjutant.
  3. Kinzel, EberhardLexikon der Wehrmacht
  4. 4,0 4,1 4,2 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1925, S. 182