Maschinengewehr 34

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Maschinengewehr 34

Das Maschinengewehr 34 (MG 34) war ein deutsches Maschinengewehr im Zweiten Weltkrieg.

Erläuterung

MG-34-Schütze (Kriegskunst)

Geschichte

Panzergrenadiere mit einem MG 34 auf Feldlafette in Afrika während des Unternehmens „Skorpion“
Zwei MG-34-Schützen der Waffen-SS
MG-34-Schütze an der von Stechmücken verseuchten Südostfront

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges traten die Bestimmungen des Versailler Diktats in Kraft, welche die von Reichswehr und Industrie auch nach dem Ende des Krieges weiter betriebene Entwicklung neuer Maschinengewehre mit Verboten belegte. Dennoch wurden – unter anderem im Ausland, wie etwa in der Schweiz – die Entwicklungen insgeheim fortgesetzt. Über mehrere Vormodelle und Prototypen, wie etwa das MG Dreyse Modell 13 oder auch das MG Steyr Solothurn S2-200, wurde die Entwicklung eines neuen Einheits-MG vorangetrieben.

1929 fanden erste Versuche mit Waffen der Firmen Rheinmetall und des Konstrukteurs Heinrich Vollmer statt. Nachdem diese Waffen abgelehnt worden waren, arbeiteten die Firmen Rheinmetall und Mauser zusammen, um 1931 modifizierte Versionen ihrer Versuchswaffen vorzustellen. Doch erst eine erneut modifizierte Konstruktion, die Elemente aller ihrer Vorgänger vereinte, fand 1933 in den Augen der Militärexperten Zustimmung. Das nun endlich als MG 34 bezeichnete Maschinengewehr wies einige Besonderheiten auf, die zum Teil sogar wegweisend für spätere Konstruktionen waren.

Technik

Das MG 34 ist ein zuschießender Rückstoßlader. Betätigt der Schütze den Abzug, so schnellt der Verschluß vor, entnimmt dem Gurt eine Patrone und führt diese ins Patronenlager ein. Beim weiteren Vorlauf dreht sich der Verschlußkopf und verriegelt sich in der Laufhülse. Die Verriegelung geschieht durch Kämme auf dem Verschlußkopf und entsprechende Einfräsungen in der Laufhülse. Nach der Zündung gleiten Lauf und Verschluß gemeinsam kurz zurück, woraufhin der Verschlußkopf mittels Steuerkurven gedreht und entriegelt wird.

Durch diese Rotation wird gleichzeitig der Zündmechanismus in hinteren Teil des Verschlusses gespannt. Vom Lauf getrennt läuft der Verschluß weiter zurück, wirft die leere Hülse aus, stößt auf die Pufferfeder und wird von der Schließfeder wieder nach vorne geschleudert. Der Vorgang wiederholt sich, solange der Schütze den Abzug durchzieht oder bis die Waffe leergeschossen ist. Mit einem hintenliegenden Zapfen betätigt der Verschluß beim Vor- und Rücklauf auch den Mechanismus zur Patronenzufuhr.

Waffengehäuse

Das Waffengehäuse ist zweiteilig. Es besteht aus Laufmantel und Verschlußgehäuse. Zum Laufwechsel kann das Gehäuse nach dem Lösen einer Klinke achsial ausgeschwenkt werden. Der freigegebene Lauf kann nach hinten herausgezogen und durch einen kalten Lauf ersetzt werden. Am vorderen Laufende ist eine Hülse mit Feuerscheindämpfer und Rückstoßverstärker auf das Mantelrohr aufgeschraubt.

Munition

Als Munition wurde die Standardgewehrpatrone 7,92 x 57 mm verwendet, die auch in vielen anderen Waffen der deutschen Wehrmacht zum Einsatz kam. Die Munitionszuführung erfolgte für den Einsatz auf der Lafette über Metallgurte mit bis 300 Schuß aus dem Patronenkasten oder aus der Gurttrommel mit 50 Schuß.

Einsatz

Im Gefecht wurde das MG 34 als leichtes Maschinengewehr mit 50-Schuß-Trommel ab Zweibeinstütze für kurze Feuerstöße eingesetzt; das Visier deckte den Bereich von 200 m bis 2.000 m ab. Eine Lafette mit optischer Zielvorrichtung erlaubte länger anhaltendes präzises Feuer im Direktschuß bis 3.000 m, indirekt bis 3.500 m. Der Tiefenfeuerautomat auf dieser Rücklauflafette Typ 34 erlaubte das Bestreichen eines vorgegebenen Zielbereiches. Eine Dreibeinstütze wurde zur Flugabwehr verwendet. Zwei MG 34 konnten zur Flugabwehr auch auf den Zwillingssockel Typ 36 aufgesetzt und von einem Schützen bedient werden. Das MG 34 war auch das Standard-Panzer-MG der Wehrmacht und wurde koaxial zur Hauptkanone als bewegliches Bugmaschinengewehr und zur Flugabwehr auf der Turmluke eingesetzt. Viele mit dem Deutschen Reich verbündete Armeen erhielten ebenso das MG 34, so zum Beispiel Finnland, Italien, die Slowakei und Ungarn.

Nachkriegszeit

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kam das MG 34 noch in einigen Ländern zum Einsatz. So wurde es in Portugal als Modell 944 bis Mitte der 70er Jahre genutzt, und auch in Vietnam, der Tschechoslowakei, Frankreich und Israel war es noch einige Jahre im Gebrauch.

Technische Daten

  • Kaliber:
  • 7,92 × 57 mm
  • Technik:
  • Rückstoßlader mit luftgekühltem, auswechselbarem Lauf
  • Vo: 755 m/s
  • Länge Waffe: 1.225 mm
  • Gewicht: 11,5 kg mit Zweibein
  • Kampfentfernung:
  • Zweibein: bis etwa 600 m
  • Lafette: bis 1.200 m als lMG bis 3.500 m als sMG
  • Feuerrate: 800–900 Schuß/min
  • Magazin Kapazität:
  • Trommel mit 50 oder 75 Schuß
  • Stückzahl produziert: ca. 400.000

Bildergalerie

Literatur

  • Alex Buchner: Deutsche und alliierte Heereswaffen 1939–1945, Podzun-Pallas-Verlag, 1992, ISBN 3-7909-0469-4

Verweise