Pavanelli, Livio

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Livio Pavanelli (Aufnahme 1939)

Livio Cesare Pavanelli (geb. 7. September 1881 in Copparo; gest. 29. April 1958 in Rom) war ein italienischer Schauspieler, Filmproduzent und Filmregisseur.

Leben

Schon vor dem Ersten Weltkrieg tauchte in Italien Livio Pavanellis Name auf, als Pavanelli erstmalig für eine Mailänder Produktionsfirma in einigen Filmen mitwirkte, die die Sensation des damaligen Kinopublikums bildeten. Pavanelli - damals noch ein ganz junger Mann - kam von der Bühne her (er hatte dem Schauspielerensemble der Eleonora Duse angehört!) und eroberte sich im Rollenfach des jugendlichen Liebhabers gleich zu Anfang seiner Filmkarriere die Gunst des Kinobesucher, eine Gunst, die die Gemeinde seiner Anhänger ihm bis zu seinem letzten schauspielerischen Wirken bewahrt hatte.

Kurz nach dem Krieg - als es in Italien mit dem Film zeitweilig aus war - übersiedelte Pavanelli nach Berlin. Er fand beim deutschen Film eine rege Beschäftigung, während anderseits der deutsche Film in ihm einen Darsteller von Format fand, der dazu beitrug, den deutschen Produktionen den Weg ins Ausland zu ebnen. So wurden Berlin, München und Wien die Stätten und Stationen seines größten filmkünstlerischen Wirkens.

Livio Pavanelli trat immer mehr von der Schauspielerei zurück, der einstige Filmdarsteller blieb den Film aber treu, doch allerdings wirkte er nicht mehr als Schauspieler. Die Laufbahn Pavannellis hatte in den 1930er Jahren eine ungewöhnliche Wandlung erfahren: er wurde vom Filmdarsteller zum Filmunternehmer, Kaufmann, Organisator und selbständigen Fabrikanten! Als Pavanelli nach einem rund zehnjährigen Aufenthalt in Deutschland so gegen 1932 wieder nach Italien zurückkehrte (die italienische Filmindustrie war inzwischen dank der Förderrung der faschistischen Regierung wieder zu neuem Leben erweckt worden), da betätigte sich Livio Pavanelli zunächst als Filmimporteur, dann übernahm er die Leitung eines Filmatelierbetriebes und schließlich ging er dazu über, selbst Filme für eigene Rechnung herzustellen!

Livio Pavanelli wurde in seinem Lande - noch vor der Bildung der Achse Berlin-Rom - zu einem der eifrigsten Befürworter einer engeren deutsch-italienischen Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Films. In der Tat, als Filmimporteur beschloß sich Pavanelli, eine Anzahl von hervorragenden deutschen Filmwerken - zum Beispiel: Der alte und der junge König nach Italien zu bringen. Als Vertreter der Berliner Geyerwerke vermittelte Pavanelli bei Ausrüstung einiger italienischer Filmkopier- und -entwicklungsanstalten mit Geyer-Einrichtungen. Schließlich war es Pavaneli zu verdanken, als die römische SAFA-Atelierbetriebe, die unter dieser Zeit unter seiner fachmännischen Leitung stand, im Jahre 1936 mit einer Klangfilm-Einboxen-Filmaufnahmeapparatur ausgerüstet worden konnte. Ein neuer Tonfilm-Aufnahmewagen, den die Klangfilm-Gesellschaft, Berlin, die 1936 im Auftrage Pavanellis angefertigt wurde, vervollständigt die moderne technische Ausrüstung der erwähnten römischen Filmausfnahmestättten.[1]

Nach Ende des Zweiten Weltkrieg zog sich der einst gefeierte Leinwandstar und Frauenschwarm nach und nach aus dem Filmgeschäft zurück. Livio Pavanelli starb – von der Öffentlichkeit weitgehend vergessen – am 29. April 1958 im Alter von 76 Jahren im Krankenhaus „San Giovanni“ in Rom.

Filmographie

Darsteller
  • 1913: Il delitto della via di Nizza
  • 1913: Il romanzo di due vite
  • 1914: Amore veglia
  • 1914: La maschera dell’onestà
  • 1914: Nel nido straniero
  • 1915: La bevitrice d’etere
  • 1915: Conchita
  • 1915: Silvio Pellico, il martire dello Spielberg (nur Regie)
  • 1916: Carnevalesca
  • 1916: Cavalleria rusticana
  • 1917: Fabiola
  • 1918: Sullivan
  • 1918: La piovra
  • 1918: Anima allegra
  • 1919: La gola
  • 1919: L’invidia
  • 1919: Beatrice
  • 1919: Sei mia!
  • 1919: Chimere
  • 1920: La complice muta (nur Regie)
  • 1920: Una pagina d’amore (auch Regie)
  • 1921: La verità nuda
  • 1922: Glauco
  • 1922: La seconda moglie
  • 1923: La biondina
  • 1923: La muta di Portici
  • 1924: Der Roman der Lilian Hawley
  • 1924: Die Liebe ist der Frauen Macht
  • 1924: Die schönste Frau der Welt
  • 1924: Niniche
  • 1924: Ich liebe dich
  • 1925: Kammermusik
  • 1925: Der Tänzer meiner Frau
  • 1925: Mein Freund, der Chauffeur
  • 1925: Der Ritt in die Sonne
  • 1926: Familie Schimeck
  • 1926: Im weißen Rössl
  • 1926: Ledige Töchter
  • 1926: Die Königin des Weltbades
  • 1926: Schützenliesel
  • 1926: Die Königin von Moulin Rouge
  • 1927: Die große Pause
  • 1927: Das Heiratsnest
  • 1927: Ein Mädel aus dem Volke
  • 1927: Heimweh
  • 1927: Luther – Ein Film der deutschen Reformation
  • 1927: Man steigt nach
  • 1928: Liebe im Schnee
  • 1928: Er geht rechts - sie geht links
  • 1928: Das Haus ohne Männer
  • 1928: Hotelgeheimnisse
  • 1928: Herzen ohne Ziel
  • 1929: Die Ehe
  • 1929: Bobby, der Benzinjunge
  • 1929: Das grüne Monokel
  • 1929: Das närrische Glück
  • 1929: Der Hund von Baskerville
  • 1929: Frauen am Abgrund
  • 1929: Freiheit in Fesseln
  • 1930: Ehestreik
  • 1930: Perchè no?
  • 1931: Liebeskommando
  • 1932: Pergolesi
  • 1933: Non c’è bisogno di denaro
  • 1933: La canzone del sole
  • 1934: Frühlingsmärchen
  • 1934: La provincialina
  • 1934: L’ultimo dei Bergerac
  • 1936: Ballerina
  • 1947: L’altra
Produktion
  • 1936: Kehre zurück, mein Mädel (Vivere)
  • 1937: Marcella
  • 1938: Wer ist so glücklich wie ich? (Chi è più felice di me?)
  • 1939: Lotterie der Liebe (La mia canzone al vento)
  • 1939: Torna, caro ideal
  • 1940: Cantate con me!
  • 1941: Solitudine (auch Regie)
  • 1942: Miliardi, che follia!
  • 1943: Achtung, Aufnahme! (Silenzio, si gira!)
  • 1946: Eugenie Grandet (Eugenia Grandet)
  • 1946: Rigoletto
  • 1946: I due orfanelli
  • 1947: Kutsche Nr. 13 (Il fiacre N. 13)
  • 1951: Messalina (Messalina)
  • 1953: Das Fleisch ist schwach (Bufero)
  • 1954: Semiramis, die Kurtisane von Babylon (Cortigiana di Babilonia)

Fußnoten