Wrangel, Peter von

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Der Sohn des russischen Generalmajors und Gouverneurs von Livland (1872–1874), Michael Freiherr von Wrangel (1830–1899), aus dem Hause Ludendorf, nahm am russisch-japanischen Krieg teil und blieb bis 1917 im aktiven kaiserlich russischen Militärdienst.

Peter Freiherr von Wrangel (russisch: Pjotr Nikolajewitsch Wrangel; Lebensrune.png 27. August 1878 in Zarasai in Litauen; Todesrune.png 25. April 1928 in Brüssel) war ein Offizier aus baltendeutschem Uradel in russischen Diensten, zuletzt Generalleutnant und einer der wichtigsten Heerführer der antibolschewistischen Weißen Armee im Russischen Bürgerkrieg.

Leben

Wrangel mit seiner Gemahlin, 1921
General-Wrangel-Denkmal in Syrmisch-Karlowitz (heute: Serbien)

Sein Geburtsort in Litauen wurde zum damaligen Zeitpunkt russisch verwaltet. Deshalb absolvierte er eine Ausbildung am Institut für Bergbauwesen in Sankt Petersburg, trat im Jahre 1901 als Freiwilliger in ein Kavallerieregiment der russischen Armee ein und nahm am Russisch-Japanischen Krieg teil.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg war er Befehlshaber einer Kavallerieeinheit. Im Oktober 1915 wurde er an die Südwestfront versetzt und am 8. Oktober 1915 zum Kommandeur des 1. Nerchinsk-Regiments der Transbaikal-Kosakenarmee ernannt. Er kämpfte in Galizien gegen die k. u. k. Armee, nahm bei der 8. Armee unter Alexei Kaledin am berühmten Durchbruch von Luzk am Styr von 1916 teil und nahm dann an den Abwehrschlachten teil. Im Januar 1917, inzwischen Generalmajor, wurde er Kommandeur der 2. Brigade der Ussuri-Reitsportabteilung, wurde dann im Juli 1917 Kommandeur der 7. Kavallerie-Division sowie Befehlshaber des verstärkten Kavalleriekorps.

Kommandierender General der antibolschewistischen Weißen Armee

Nach Ausbruch der Oktoberrevolution 1917 wurde er von den Bolschewiki in seinem Landhaus in Jalta verhaftet. Nach kurzer Haftzeit konnte er entkommen und versteckte sich auf der Krim, wo er sehnsüchtig das Eintreffen des Deutschen Heeres erwartete, das mit dem Unternehmen „Faustschlag“ (Februar/März 1918) schnell und siegreich vorrückte. Die Krim wurde bolschewistenfrei. Im August 1918 trat er als Generalmajor in den aus Freiwilligen neu gebildeten Einheiten der Weißen Armee ein. Während des Zweiten Kuban-Feldzugs befehligte er die 1. Kavallerie-Division und dann das 1. Kavallerie-Korps. Am 18. August 1918 eroberte die Freiwilligenarmee Jekaterinodar.

Die Einnahme des Kubans bedeutete für die Armee ein rasches Wachstum. Ihr schlossen sich weitere Freiwillige an, doch Denikin ordnete auch eine Einziehung der Kubankosaken an. Im September 1918 war die Freiwilligenarmee auf rund 35.000 bis 40.000 Mann angewachsen. Am 8. September 1918 verstarb Alexejew an einem Herzinfarkt und Denikin übernahm nun sowohl die politischen als auch die militärischen Geschicke der Armee. Denikins Versuch, sämtliche Weiße in den „Bewaffneten Kräften Südrusslands“ unter seinem Kommando zu vereinigen, standen jedoch die Unabhängigkeitsbestrebungen der Kosaken unter Krasnow entgegen. Im November 1918 wurde von Wrangel zum Generalleutnant befördert.

Durch den Widerstand er „Weißen“ wurde die Entente ermutigt, ihre Aktivitäten gegen die Bolschewisten zu verstärken. Nach wie vor erschien ihr die Ukraine dafür das ideale Ausgangsgebiet. Ihr Mittelsmann war der „Weiße Baron“ Peter von Wrangel, der sich im Don-Becken aufhielt und später von der Krim aus mit der Wrangel-Armee gegen die Rote Armee operierte. Die Abwehr des polnischen Überfalls auf Rußland war im Herbst 1920 ins Stocken geraten, während die Weiße Armee unter General Peter von Wrangel mit Hilfe westlicher Staaten an der Spitze einer Kosakendivision zu den nationalukrainischen Einheiten unter dem Kommando Petljuras stieß und der polnische Marschall Pilsudski von Westen her bis nach Kiew vordrang.

Die letzten Einheiten von Wrangels Armee, darunter viele Reichsdeutsche (so z. B. Hans Tröbst), verließen die Krim (Sewastopol) am 16. November 1920 und schifften in Konstantinopel ein. Wrangel organisierte in der Emigration die Armee für den Kampf um eine Befreiung Rußlands vom Bolschewismus, doch sein früher Tod machte die Hoffnungen zunichte, die in ihn gesetzt worden waren.

„General Wrangel, der wegen seiner adeligen Herkunft und seiner schwarzen Kleidung den Spitznamen ‚Schwarzer Baron‘ trug, stieg 1920 in die höchsten Ränge der Weißen Armee auf, nachdem Denikin mehrere Schlachten verloren hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Weiße Armee nur die Krim unter ihrer Kontrolle und war von den Roten umgeben. Wrangel war sowohl politischer als auch militärischer Führer und regierte das gesamte Gebiet, das von den Weißen kontrolliert wurde. Gleichzeitig tat Wrangel sein Bestes, um die Fehler seiner Vorgänger zu korrigieren und mehr Anhänger für die Sache der Weißen zu gewinnen. Er arbeitete an der Agrarreform, versprach den ethnischen Minderheiten nationale Autonomie und noch vieles mehr. Unglücklicherweise übernahm Wrangel die Macht erst, als der Krieg im Grunde schon verloren war. Im November 1920 durchbrachen die Roten die weiße Verteidigungslinie auf der Krim. Das war das Ende. Wrangel organisierte die Evakuierung seiner Streitkräfte und half rund 100.000 Menschen, die russischen Küsten unbeschadet zu verlassen. 1928 starb er in Belgien an Tuberkulose.“[1]

Tod

Peter Freiherr von Wrangel selbst begab sich über die Türkei und Tunesien mit seiner Frau und wenige Getreuen nach Serbien und starb in Brüssel,[2] wobei gemutmaßt wird, daß er vom NKVD vergiftet wurde.[3] Bereits im Juni 1925 wurde ein Attentat auf ihn verübt.[4]

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten