Primo de Rivera, José Antonio
José Antonio Primo de Rivera ( 24. April 1903 in Madrid; 20. November 1936 in Alicante, ermordet) war ein spanischer Freiheitskämpfer und Nationalrevolutionär.
Inhaltsverzeichnis
Leben
José Antonio Primo de Rivera war ein Sohn des Generals Miguel Primo de Rivera, der Spanien von 1923 bis 1930 regierte. Er studierte Recht an der Universität von Madrid, wurde Anwalt und schrieb für die Zeitungen El Fascio und ABC. Er war bemüht, das Erbe seines Vaters zu verteidigen und nahm deshalb am 2. Mai 1930 das Amt des Vizesekretärs der Unión Monárquica von Alfonso Sala Argemí an. Bei den Wahlen von 1931 wurde er jedoch von seinem konservativen Gegenkadidaten Bartolomé Cossío geschlagen. 1932 beteiligte er sich am Militärputsch des Generals Jose Sanjurjo und wurde daraufhin verhaftet.
Falangistische Bewegung
Kurz danach gründeten er und Julio Ruiz de Alda das „Movimiento Sindicalista Español“, die Vorgängerorganisation der Falange. Am 29. Oktober 1933 gründete Primo de Rivera zusammen mit dem Piloten Julio Ruiz de Alda und dem Schriftsteller Valdecasas in Madrid die faschistische Falange, deren Hymne „Cara al Sol“ er selbst gemeinsam mit einem Autorenkollektiv dichtete.
1934 schloß sich seine Partei mit der „Juntas de Ofensiva Nacional Sindicalista“ zusammen und nannte sich danach unter seiner Führung „Falange Española de las Juntas de Ofensiva Nacional-Sindicalista“. Die Ziele seiner Partei waren sehr ähnlich den Zielen des italienischen Faschismus und des deutschen Nationalsozialismus:
- Eliminierung des von Bolschewisten propagierten Klassenkampfes
- Verwirklichung der nationalen Einheit und Ausbau eines Systems der sozialen Fürsorge
- Förderung eines politischen Systems, das jedem Spanier ermöglicht sich durch Talent, Kraft und Leistung zu einem nützlichen und zufriedenen Teil der Volksgemeinschaft zu entwickeln
- Auflösung des unnatürlichen Parteisystems, das die Nation schwächt und aufspaltet
- Förderung der Zusammenarbeit verschiedener sozialer Schichten im Rahmen eines nationalen Syndikalismus. Wichtige Elemente dieser Politik waren noch die Verteidigung des Königreiches, der katholischen Religion und der Nation.
„Wir sollen spanischer sein, als wir je waren“ – konstatierte Rivera. Das Symbol der Falanga sind fünf Pfeiler, die die Grundeinheiten der Gesellschaft symbolisieren: Individuum, Familie, Wohnort, Beruf, Heimat, und die zusammengehalten werden von einem Joch, das Ackerbau und Arbeit symbolisiert. Die Falangisten trugen blaue Hemden, wovon sich auch der Name Blaue Division ableitet, in der den spanischen Freiwilligen gestattet wurde, im Rahmen der Wehrmachtsausrüstung ihre blauen Hemden weiterhin zu tragen.
Während der Wahlen des Jahres 1936 gewann die Falange nur 0,7 % der Stimmen. Nach dem Sieg der linken Kräfte wuchs die Partei rasch und hatte im Juni 1936 bereits 40.000 Mitglieder. Nach dem Mordversuch des rechtsgerichteten Studenten der SEU (Sindicato Español Universitario) an Jiménez de Asúa wurde seine Partei verboten.
Tod
Aufgrund seiner nationalen Haltung, war Primo de Rivera mehr gehaßt und verfolgt vom bolschewistischen Pöbel, als sonst jemand in Spanien. 1936 gewann eine sogenannte „Volksfront“ die Wahlen, zu der Bolschewisten, Anarchisten, Sozialisten und Liberalen gehörten, und die Jagd auf ihn wurde stärker und brutaler.
Primo de Rivera unterstützte die Militärrevolte im Juli 1936 gegen die Zweite Spanische Republik. Er wurde am 6. Juni 1936 auf Grund seiner Unterstützung der Putschisten verhaftet.
Im Juli 1936 machte Primo de Rivera öffentlich, daß er die rebellierenden Generäle unter Emilio Mola unterstützt. Er kam vor einem bolschewistischen Volksgerichtshof. Während des Schauprozesses unter Führung der Frente Popular übernahm er selbst die eigene Verteidigung sowie die seines Bruders Miguel und dessen Frau. Am 17. November 1936 wurde José Antonio auf Grund seiner Liebe zu Volk und Heimat, 33 Jahren alt, hingerichtet.
Bedeutung für die Regierung Franco
1937 wurde der Caudillo und Generalissimus Francisco Franco Primo de Riveras Nachfolger als Führer der Falange. Franco gab Primo de Rivera die Ehre, die ihm gebührt. Nach seiner Verhaftung nannten ihn die Falangisten „El Ausente“ (der Abwesende). Dies sollte seine Bedeutung als Führer der nationalistischen Kräfte hervorheben. Nach seiner Erschießung nannte man ihn auch „Märtyrer des Kreuzzugs“.
Während der Franco-Zeit wurde in jedem Dorf eine Gedenktafel für die Gefallenen nationalistischen Soldaten errichtet, mit der Inschrift „Caídos por Dios y por España“ (gefallen für Gott und Spanien) und auf jeder Tafel war zuerst der Name von Primo de Rivera aufgeführt.
Franco ließ das Mausoleum Valle de los Caídos in der Sierra de Guadarrama (Madrid) für Primo de Rivera bauen. José Antonio Primo de Rivera wurde dort 1959 beigesetzt. Am 20. November 1975 starb Franco; es gab Gerüchte, daß man das Leben des komatösen Franco künstlich verlängert habe, damit sein Todestag mit jenem von Primo de Rivera zusammenfalle.
Vorbildlich für Europa
José Antonio gilt heute als Gründer des revolutionären Faschismus und für viele Nationalisten in Europa als Vorbild. Der 20. November ist bis heute ein symbolisches Datum für spanische Patrioten. Primo de Riveras Schwester Pilar Primo de Rivera gründete die Sección Femenina, die Frauensektion der Falange. Die Sección Femenina gab als ihr Ziel an, die spanische Frau zu den „sozialen katholischen Grundwerten“ zu erziehen.
Kommunistischer Haß
Die letzte Statue von Primo de Rivera wurde im März 2005 in Guadalajara auf Drängen der Kommunisten unter José Luis Rodríguez Zapatero (Spanische Sozialistische Arbeiterpartei) entfernt.
Falangistische Hymne
- Spanischer Text
Cara al sol con la camisa nueva,
que tu bordaste en rojo ayer,
me hallará la muerte si me lleva
y no te vuelvo a ver.
Formaré junto a mis compañeros
que hacen guardia sobre los luceros,
impasible el ademán,
y están presentes en nuestro afán.
Si te dicen que caí,
me fui al puesto que tengo allí.
Volverán banderas victoriosas
al paso alegre de la paz
y traerán prendidas cinco rosas
las flechas de mi haz.
Volverá a reír la primavera,
que por cielo, tierra y mar se espera.
¡Arriba, escuadras, a vencer,
que en España empieza a amanecer!
¡España una!
¡España grande!
¡España libre!
¡Arriba España!
Auf Deutsch:
Der Sonne entgegen, in meinem neuen Hemd
Den du gestern rot gestickt hast
So wird der Tod mich treffen, wen er trifft
Und ich sehe dich nie mehr
Mein Platz wird neben meinen Kameraden sein
Die im Himmel Wache stehen
Mit hartem Gesichtsausdruck
Sie leben in unseren Taten weiter
Wenn sie sagen, ich werde sterben
Ich weiß, daß ich meinen Platz dort oben finden werde
Die Fahnen des Sieges kommen wieder
Und marschieren friedlich
Bringen fünf rote Rosen
Die Rosen für meinen Köcher
Der Frühling kommt wieder
den wir warten auf die Felder, in der Luft und auf dem Meer
Kompanien, vorwärts zum Sieg!
Damit ein neuer Tag kommt in Spanien!
Vereintes Spanien!!
Großes Spanien!!
Freies Spanien!!
Vorwärts, Spanien!!
Verweise
Literatur
- Payne, Stanley G.: Falange. A History of Spanish Fascism. Stanford University Press, 1961.
- Velarde Fuertes, Juan: José Antonio y la economía. Grafite ediciones.