Rüstungsindustrie

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Die Rüstungsindustrie ist ein Wirtschaftszweig, dessen Produkte für die Gewaltanwendung oder die Gewaltandrohung, überwiegend durch politische Akteure, vorgesehen sind oder diese unmittelbar ermöglichen sollen. Ausgangspunkt für die Entwicklung der Rüstungsindustrie, die sich in Europa und den Vereinigten Staaten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer eigenständigen Industrie entwickelte, waren Kanonengießereien und Büchsenmacher.

Deutsche Firmen machten 2015 gerade einmal 1,6 Prozent des weltweiten Rüstungsgeschäfts aus. (Rheinmetall, ThyssenKrupp, Krauss-Maffei Wegmann und internationale Unternehmen wie Airbus und MBDA)

Kategorisierung

Die Rüstungsindustrie kann in drei Hauptkategorien aufgeteilt werden:

  • Unternehmen zur Herstellung von schwerem Gerät
Diese Unternehmen stellen Panzer, Artillerie, Kriegsschiffe und sonstiges schweres Kriegsgerät her. Ihre Produkte sind fast ausschließlich zum militärischen Einsatz bestimmt.
  • Unternehmen zur Herstellung von leichtem Gerät
Diese Unternehmen stellen Gewehre, Pistolen, sonstige leichte Waffen, Feldausrüstung und Infanterieausrüstung her. Ihre Produkte finden teilweise auch eine zivile oder polizeiliche Verwendung.
Diese Unternehmen stellen atomare, biologische und chemische Waffen her. Sie befinden sich meist in staatlichem Besitz oder unter staatlicher Kontrolle.

Die größten Waffenhersteller der Welt

Im Jahr 2008 betrugen die weltweiten Ausgaben für Militärwaffen astronomische 1.464 Milliarden US-Dollar.

Boeing

Boeing ist der größte Waffenhersteller der Welt. Das VS-Unternehmen hatte im Jahr 2007 mit Waffenverkäufen einen Umsatz von 30,5 Milliarden Dollar. Boeing stellt unter anderem die „C-17 Globemaster“ her. Das Flugzeug transportiert einen Großteil der Truppen der VSA, Großbritanniens und Australiens. Neben Transportern baut Boeing auch Jagd-, Kampf- und Tankflugzeuge sowie Bomber. So stammt etwa auch die F/A-18, welche in der Schweizer Luftwaffe im Einsatz ist, von Boeing (1997 hat Boeing den ursprünglichen Hersteller McDonnel Douglas übernommen). Daneben produziert der Konzern Waffensysteme, Raketen und Hubschrauber.

BAE Systems

Der britische Konzern BAE Systems ist der größte Rüstungskonzern Europas und der zweitgrößte weltweit. Insgesamt machten die Waffenverkäufe von BAE im Jahr 2007 29,9 Milliarden Dollar aus. Das unternehmen beschäftigt rund 100.000 Mitarbeiter. Diese bauen beispielsweise das Atom-U-Boot „HMS Astute“, welches Mitte November 2009 zu Testzwecken zum ersten Mal in See stach. Das Unterseeboot ist unter anderem mit einer Tarnkappentechnologie ausgerüstet. BAE entwickelt und produziert daneben Aufklärungs- und Kampfflugzeuge, lasergesteuerte Bomben, Panzer, Raketensysteme und Feuerwaffen.

Lockheed Martin

Den dritten Rang unter den größten Waffenhersteller der Welt belegt Lockheed Martin. Im militärischen Bereich setzt der VS-amerikanische Konzern 29,4 Milliarden Dollar um (Stand: 2007). Lockheed Martin erhielt im Jahr 2001 den Auftrag für das größte Kampfflugzeugprogramm der Nachkriegszeit, das „Joint Strike Fighter“. Resultat der Entwicklungen ist die als „Tarnkappen-Mehrzweckkampflugzeug“ bezeichnete „F-35 Lightning II“. Bestellt sind weltweit über 3.000 Flugzeuge der F-35-Serie. Mehr als 2.000 davon sind für die US Air Force und –Navy vorgesehen. Neben Militärflugzeugen stellt Lockheed Martin diverse Raketen her, die unter anderem mit Nuklearsprengköpfen ausgerüstet werden können.

Northrop Grumman

Den vierten Rang belegt Northrop Grumman mit einem Umsatz von 24,6 Milliarden Dollar. Zu den bekanntesten Rüstungsprodukten des VS-Unternehmens gehört der Tarnkappenbomber „B-2 Spirit“. Die B-2 gilt als das bei weitem teuerste Kampfflugzeug der Welt und war ursprünglich als Atomwaffenträger konzipiert. Als solches hätte es im Konfliktfall die sowjetische Luftabwehr umgehen sollen. Neben der B-2 ist Northrop Grumman für die unbemannte Aufklärungsdrohne „RQ-4A Global Hawk“ oder die nuklearbetriebenen Flugzeugträger der „Nimitz-Klasse“ bekannt. Die Trägerschiffe gelten als die größten Kriegsschiffe der Welt und kosten über 6 Milliarden Dollar.

General Dynamics

Platz Fünf belegt mit General Dynamics erneut ein VS-Rüstungskonzern. Das Unternehmen macht laut SPIRI einen jährlichen Umsatz von 21,5 Milliarden Dollar. General Dynamics stellt unter anderem Zerstörer der „Arleigh-Burke-Klasse“ her. Die Baureihe erlangte durch den Bombenanschlag auf die „USS Cole“ im Jahr 2000 breite Bekanntheit. General Dynamics ist daneben für die Produktion des gefürchteten Kampfpanzers „M1 Abrams“ sowie für diverse U-Boot-Klassen verantwortlich, beispielsweise die legendäre, gegen Ende des Kalten Krieges entworfene „Seawolf“.

Raytheon

Auf Rang sechs liegt mit Raytheon wiederum eine VS-Firma. Sie machte 2007 einen Umsatz von 19,5 Milliarden Dollar. Raytheon stellt insbesondere militärische Gerätschaften mit komplexer Steuerung her. Dazu zählen das Flugabwehrsystem „Patriot“ sowie andere Raketen wie die „Sidewinder“, Torpedos und Marschflugkörper. Außerdem stellt Raytheon Radarsysteme für eine breite Palette von Kampfflugzeugen her.

EADS

Die European Aeronautic Defence and Space Company, besser bekannt unter dem Akronym „EADS“, belegt mit einem Umsatz von 13,1 Milliarden Platz sieben unter den großen zehn Waffenherstellern. Das Unternehmen ist vor allem bekannt für deren größte Division, den Passagierflugzeughersteller Airbus. EADS stellt aber unter anderem auch Truppentransportflugzeuge oder den „Eurofighter“ her. Eine weitere militärische Perle von EADS ist der „Tiger“ von „Eurocopter“. Die Gesellschaft ist der weltgrößte Hersteller von Hubschraubern.

L-3 Communications

Auf Platz acht folgt L-3 Communications. Das Unternehmen stellt unter anderem Kommando- und Kommunikationssysteme sowie Trainingsapparate her. Mit solchen und anderen Produkten macht das Unternehmen einen Umsatz von 11,2 Milliarden Dollar.

Finmeccanica

Platz neun erreicht die Italienische Firma Finmeccanica. Sie entwickelt und baut unter anderem Flugzeuge, Hubschrauber, Raketen oder Torpedos. Insgesamt setzte Finmeccanica im Jahr 2006 9,9 Milliarden Dollar um. Das Italienische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen besitzt einen Anteil von rund einem Drittel an Finmeccanica.

Thales

Der zehntgrößte Waffenhersteller stammt mit Thales aus Frankreich. Das nach einem griechischen Naturphilosophen benannte Unternehmen machte 2007 einen Umsatz von 9,4 Milliarden Dollar. Weitere Produkte im Sortiment von Thales umfassen Flugzeugträger, Simulatoren für Panzer oder Flugzeuge sowie diverse Erweiterungen für Hubschrauber und Kampfflugzeuge sowie das Mörser-System „2R2M“.

Filmbeiträge

Amerikas Verquickung mit der Rüstungsindustrie (3. Teil, 4. Teil, 5. Teil, 6. Teil, 7. Teil, 8. Teil, 9. Teil)

Literatur

  • Anthony Sampson‎: Die Waffenhändler. Von Krupp bis Lockheed. Die Geschichte eines tödlichen Geschäfts. Deutsch von Margaret Carroux, ISBN 3-498-06118-6

Quelle