Tellur

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Tellur
Elementsymbol Te
Ordnungszahl 52
Relative Atommasse 127,60
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 449,51 °C
Siedepunkt 990 °C
Elementkategorie Halbmetall

Tellur (zu lat. tellus „Erde“) ist ein chemisches Element der 6. Hauptgruppe im Periodensystem der Elemente.

Eigenschaften

Bei Tellur handelt es sich um ein seltenes, relativ weiches (Mohshärte von 2,25), nicht radioaktives Element, das in zwei Modifikationen auftritt: eine braunschwarze, amorphe Form und eine kristalline, metallische. Die amorphe Form geht bei 25 °C langsam wieder in metallisches Tellur über, ein silberweißes, sehr sprödes und leicht pulverisierbares chemisches Element. In seinen Verbindungen bildet Tellur die Oxidationsstufen -II bis VI, wobei die Stufe IV die stabilste darstellt.

Tellur ist gegen nichtoxidierende Säuren, Ammoniaklösung und Carbonsulfid beständig, während oxidierende Säuren und Alkalilaugen es bei Luftzufuhr auflösen. An der Luft verbrennt es mit blaugrüner Flamme zu Tellur(IV)-oxid. Durch Einwirkung elektrischer Entladung verbindet sich Tellur mit Wasserstoff direkt zu Tellurwasserstoff. Mit den Halogenen verbindet sich das Element zu Tellurhalogeniden. Es kann durch starke Oxidationsmittel in Tellursäure überführt werden. Wie Selen besitzt auch Tellur eine geringe elektrische Leitfähigkeit, die beim Belichten jedoch zunimmt. Aus diesem Grunde eignen sich Tellur-Einkristalle für den Bau von Photowiderständen und -transistoren.

Geschichte

Tellurhaltige Verbindungen wurden erstmals 1782 in einer Goldmine in Kleinschlatten (Siebenbürgen) von dem deutschen bzw. österreichischen Naturwissenschaftler Franz Joseph Müller von Reichenstein in den Mineralen Nagyagit und Sylvanit entdeckt. Das Element als solches wurde aber erst 1798 von dem deutschen Chemiker Martin Heinrich Klaproth erkannt und isoliert. Er nannte es „Tellur“ (weil das Element aus der Erde gewonnen werden konnte). Das Elementsymbol „Te“ vergab der Schwede Berzelius im Jahre 1814.

Vorkommen

Das zu den sehr seltenen Elementen auf der Erde zählende Tellur steht an der 74. Stelle der Elementhäufigkeit und ist immer zusammen mit Gold, Silber, Schwefel und Selen zu finden. Die wichtigsten Lagerstätten finden sich in den USA, Japan, Rumänien, Kanada und Peru. Tellur kommt auch in Form des Dioxids und in Form von Schwermetalltelluriden in Verbindungen mit den Sulfiden der chalkophilen Metalle vor.

Verwendung

Tellur wird als Bestandteil für Kupfer- und Bleilegierungen sowie in der Halbleiter- und Lasertechnik verwendet. Zudem kommt hochreines Tellur in Trockengleichrichtern und Infrarotdetektoren zum Einsatz. Wiederbeschreibbare CD-RW oder DVD-RW enthalten in der Datenschicht eine Silber-Indium-Antimon-Tellur-Legierung.

Verweise