Adalbert von Bremen

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Aus der Chronik von Rynesberg-Schene.

Adalbert von Bremen (auch: Albert oder Adalbert I.; Lebensrune.png um 1000 wahrscheinlich in Goseck; Todesrune.png 16. März 1072 in Goslar) war Erzbischof von Bremen und Hamburg von 1043 bis 1072 sowie eine der führenden Persönlichkeiten des römisch-deutschen Reiches zur Zeit Heinrichs IV.

Leben

Adalbert trat als Mitglied des Halberstädter Domstifts in den geistlichen Stand und wurde von Kaiser Heinrich III. 1045 über jenes vereinigte Erzstift gesetzt. Er wird als ein Mensch von edler Gestalt, regem, feingebildetem Geist und sittlich reinem Lebenswandel beschrieben.

Mit dem sächsischen Herzogshaus der Billunge lebte er von Anfang an in erbitterter Feindschaft und schloß sich daher eng an das Königtum an. Im Jahr 1053 von Papst Leo IX. zum Legaten im Norden ernannt, erhielt er als solcher die geistliche Herrschaft über ganz Skandinavien und breitete das Christentum bei den Wenden aus.

Seit 1063 mit dem Erzbischof Anno von Köln Vormund des minderjährigen Heinrich IV., gelang es ihm, den Anno zu verdrängen und das Vertrauen des jungen Fürsten zu gewinnen, so daß er nach dessen Schwertnahme 1065 allein das Reich regierte. Obgleich ihn die Reichsfürsten im Januar 1066 auf dem Reichstag zu Tribur vom Hof Heinrichs verbannten und zur Niederlegung der Reichsgeschäfte nötigten, war er doch schon 1069 wieder im vollen Besitz seiner früheren Macht. Er trug sich mit dem Plan, ein nordisches Patriarchat zu gründen, was aber die römische Kurie verhinderte; überdies erlitten die Kirche und Adalberts Einfluß im Osten und Norden gerade damals große Verluste.

Adalbert starb, zu früh für seine weit ausgreifenden Pläne, in Goslar am 16. März 1072.

Quellentext

Quelle
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Adalbert, der Erzbischof von Hamburg und Bremen, ist einer der deutschen Kirchenfürsten, denen die Treue zum Reich höher steht als die eigennützigen Zwecke kirchlicher Sonderpolitik. Er hatte sein Erzbistum an Weser und Elbe zu einem starken Grenzbollwerk gegen den slawischen Osten ausgebaut. Doch war sein Blick nicht allein über die Elbe gerichtet: Adalbert gab als nächster Ratgeber Heinrichs auch der großen Reichspolitik das Gesicht. Keine Gestalt zeigt klarer als er, wie eng die Machtkämpfe im Süden und die Kolonisationskämpfe im Osten zusammenhingen: kraftvolle Arbeit im Osten konnte nur ein Reich leisten, daß auch im Süden, an der Front der stärksten Bedrohungen, unangefochten war. Als durch den neidischen Zwang partikularistischer Fürsten 1066 der Grenzbischof die Gunst Heinrichs verlor und damit das nordöstliche Bollwerk nicht mehr die Kraft des Reiches im Rücken wußte, brach die ganze Front gegen die Slawen zusammen: das Reich hatte sich schwach gezeigt - da wurde Hamburg von den Slawen verwüstet, das Land zwischen Oder und Elbe dem deutschen Einfluß entrissen, die alten Marken bedroht.[1]
Quelle: Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden. 1937 Lehmanns-Verlag München
(Dieses Zitat zeigt die schweren Mängel der Volkstumskunde der 1930er Jahre auf. Völlig unreflektiert werden hier, einer deutschfeindlichen Ethnologie folgend, die östlichen heidnischen Stämme als feindliche „Slawen“ und somit dem Germanentum notwenig feindlich gegenüberstehend qualifiziert.)

Literatur

  • G. Dehio: Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen, Bd.1, 1877, S. 175ff
  • Dannenberg: Adalbert und das Patriarchat des Nordens, Mitau 1877
  • E. Maschke: Adalbert von Bremen, in: Welt der Geschichte, 9 (1943), S. 25-45

Verweise

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, Lehmanns-Verlag, München 1937