Goslar
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Südhannover-Braunschweig |
Landkreis: | Goslar |
Provinz: | Hannover |
Einwohner (2011): | 40.704 |
Bevölkerungsdichte: | 437 Ew. p. km² |
Fläche: | 93 km² |
Höhe: | 255 m ü. NN |
Postleitzahl: | 38640, 38642, 38644 |
Telefon-Vorwahl: | 05321, 05325 |
Kfz-Kennzeichen: | GS |
Koordinaten: | 51° 54′ N, 10° 26′ O |
Goslar befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Bürgermeister: | Oliver Junk (CDU) |
Goslar ist eine deutsche Kreisstadt in Niedersachsen sowie ehemalige Reichsstadt und Reichsbauernstadt. Die Kaiserstadt liegt am Rande des Nordharzes, am Fuß des Rammelsbergs und an der Gose, einem Nebenfluß der Oker. Sie hat den Status einer großen selbständigen Stadt und ist Kreisstadt des Landkreises Goslar.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
- Altstadt
- Baßgeige
- Georgenberg mit Kattenberg
- Jürgenohl mit Kramerswinkel
- Ohlhof mit Gut Ohlhof
- Rammelsberg mit Siemensviertel und Rosenberg
- Steinberg
- Sudmerberg
- Oker
- Vienenburg
- Jerstedt
- Immenrode
- Hahndorf
- Wiedelah
- Hahnenklee-Bockswiese
- Lengde
- Lochtum
- Weddingen
Reichsbauernstadt
Reichsbauernstadt war der nationalsozialistische Stadt-Ehrentitel für die Stadt Goslar in den Jahren 1936 bis 1945.
Im Januar 1934 erklärte der Reichsbauernführer und Leiter des Reichsnährstandes Richard Walther Darré Goslar zum Sitz des Reichsnährstandes, zwei Jahre später erhielt die Stadt die offizielle Bezeichnung Reichsbauernstadt. Goslar war von nun an Ort der Reichsbauerntage. Der erste Reichsbauerntag wurde noch in Weimar begangen. Die Reichsbauerntage fanden in Goslar 1934, 1935, 1936 und 1938 statt. 1937 fielen sie wegen der Maul- und Klauenseuche aus, ab 1939 fanden sie aufgrund des Zweiten Weltkrieges nicht mehr statt.
Geschichte
Goslar soll von König Heinrich I. um 920 durch Zusammenlegung mehrerer Dörfer am Rammelsberg (Bergdorf, Warsleben, Sudburg) gegründet worden sein.
Unter Otto dem Großen wurden die Schätze des Rammelsbergs entdeckt, was das Emporblühen der Stadt sehr begünstigte. Goslar wurde ein Lieblingsaufenthalt der sächsischen und noch mehr der salischen Kaiser.
1039 wurde das Domstift St. Simon und Judä, das den Titel Capella imperii führte, von der Harzburg nach Goslar verlegt und dann von Heinrichs III. Gemahlin Agnes das Stift zum Petersberg gegründet. Ein Rangstreit zwischen dem Bischof Hezilo von Hildesheim, in dessen Sprengel Goslar lag, und dem Abt Widerad von Fulda, als Erzkanzler der Kaiserin, artete 1063 bei der Anwesenheit Kaiser Heinrichs IV. in der Domkirche in offene Fehde aus und veranlaßte ein Blutbad, wobei selbst der Kaiser fliehen mußte.
1176 soll Heinrich der Löwe auf dem Hoftag von Cläven Kaiser Friedrich Barbarossa, der ihn um Hilfe beim Italienfeldzug bat, die Stadt Goslar als Preis für seine Hilfe verlangt haben, was der Kaiser entrüstet ablehnte.
1180 schlug Goslar den Angriff des inzwischen gestürzten Heinrichs ab, wurde aber 1206 von der welfischen Partei erobert und geplündert. Friedrich II. verlieh Goslar 1219 ein Privilegium, das die Macht der Reichsvögte beschränkte. Der letzte deutsche König, der in Goslar weilte, war Wilhelm von Holland.
Von Rudolf I. mit der Reichsvogtei betraut, wurde die Stadt Mitglied der Hanse und behauptete sich im Besitz ihrer Freiheit und ihrer Bergwerke gegen die Fürsten ringsum, besonders gegen die Welfen. Aus der Mitte des 14. Jahrhundert stammen die goslarischen Statuten, ein Gesetzbuch, das von mehreren Städten angenommen wurde.
Der Reformation wandte sich Goslar schon 1521 zu, 1528 war sie durchgeführt. Doch folgten der Dom und das Petersstift erst 1566 und 1570. Inzwischen hatte die Stadt 1552 ihre Bergwerke und Forsten an Herzog Heinrich den Jüngeren von Braunschweig, ihren „Erbschutzherrn“, verloren, und infolge des Dreißigjährigen Kriegs, in welchem sie von den Schweden erobert und gebrandschatzt ward, erblich der Glanz der alten Stadt noch mehr.
1802 verlor Goslar die Reichsunmittelbarkeit und kam an Preußen; 1807 kam es an Westfalen, 1816 an Hannover und 1866 wieder an Preußen.
Zur Zeit des Nationalsozialismus war Goslar die Stadt der Reichsbauerntage sowie Sitz der Verwaltung des Reichsnährstandes.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1885 | 15.997 |
1939 | 34.371 |
1945 | 47.855 |
Sehenswürdigkeiten
- Das alte Rathaus mit seinem farbenprächtigen Huldigungszimmer, dessen Ausmalung von dem aus Nürnberg stammenden Meister Michael Wohlgemuth und seiner Schule stammt.
Personen
Bekannte, in Goslar geborene Personen
- Wilhelm Ahrens (1912–1998), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Wilhelm Farenholtz (1886–1945), Unternehmer und Präsident der Industrie und Handelskammer in Magdeburg
- Adolf von Garssen (1885–1946), Richter und von 1932 bis 1945 Präsident des Oberlandesgerichts Celle
- Sigmar Gabriel (geb. 1959), Pädagoge und BRD-Politiker (SPD); Bundesvorsitzender der SPD; Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2005-2009), Ministerpräsident in Niedersachsen (1999-2003)
- Hugo Grimme (1872–1943), Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht
- Heinz Günther Guderian (1914–2004), Offizier der Wehrmacht, General der Bundeswehr
- Heinrich IV. (1050–1106), seit 1056 König des ostfränkischen Reiches und seit 1084 Kaiser
- Erich Lattmann (1894–1984), Militärjurist im Zweiten Weltkrieg
- Walter Rühland (1905–1967), Tontechniker
- Moritz von Sachsen (1696–1750), Feldherr und Kriegstheoretiker in französischen Diensten
- Anabel Schunke (geb. 1988), Autorin, Journalistin und Fotomodell
- Walter Steinwachs (1914–1945), Oberleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
Ehrenbürger
- Reichskanzler Adolf Hitler, seit 1934 Ehrenbürger der Kaiserstadt
Bildergalerie
Goslarer Jägerehrenmal: Die Geschichte der Goslarer Jäger ist eng verbunden mit dem Kurfürstlich–Hannoverschen Jägerkorps. Sie kämpften unter anderem im Siebenjährigen Krieg, bei Waterloo und im Deutsch-Französischen Krieg.[1]
Das „Brusttuch“ in Goslar.
Obergeschoß aus dem Jahre 1526.[2]Der Marktplatz in Goslar mit Rathaus und „Kaiserworth“.
„Kaiserworth“ 1494. Im 17. Jahrhundert barockisiert. – Rathaus, 15. und 16. Jahrhundert. Unten offene Kaufhalle.[2]
Filmbeiträge
Literatur
Verweise
- Bilder von Goslar
- Liberale Hexenjagd auf frühere Gleichstellungsbeauftragte in Goslar (Altermedia Deutschland, 31. August 2011)
Fußnoten
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