Elbe

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Lauf der Elbe
Einzugsgebiet der Elbe

Die Elbe (lat. Albis) ist einer der Hauptströme Deutschlands und der wichtigste Fluß Norddeutschlands. Sie entsteht in Böhmen aus dem Zusammenstoß zahlreicher Bäche, die auf dem Kamm des Riesengebirges von dem Großen Rad bis zur Schneekoppe entspringen.

Der Weg der Elbe

Quelle der Elbe

Böhmen

Zwei der zufließenden Bäche werden als die Hauptquellen der Elbe betrachtet: das Weißwasser, welches am Brunnberg unweit der Schneekoppe auf der sogenannten Weißen Wiese (1400 m über dem Meer) entspringt, durch den Teufelsgrund in den Weißwassergrund über nackte Granitbänke hinabeilt, und der Elbseifen oder Elbbach, der, etwa 15 km vom Ursprung des vorigen entfernt, südlich unter dem Großen Rad aus den zahlreichen Quellen der Elbwiese entsteht.

Der Elbfall, Fotografie zwischen 1890–1905

Mit anderen Quellen bereinigt, stürzt der Elbseifen als 20 m hoher Elbfall in den tief eingeschnittenen Elbgrund und vereinigt sich kurz darauf mit dem doppelt so starken Weißwasser, worauf der Fluß den Namen Elbe annimmt (680 m über dem Meer). Der so entstandene Fluß wendet sich nun nach Süden, durchbricht den südlichen oder böhmischen Kamm des Riesengebirges und stürzt durch eine tiefe Wildnis zwischen steilen, meist mit Nadelholz bewachsenen Wänden tosend den Gebirgsabhang hinunter. Bei Hohenelbe (455 m) tritt er aus dem Gebirge, und das bis dahin 40 m auf 1 km betragende Gefälle mäßigt sich.

Von Hohenelbe fließt sie 75 km weit zuerst nach Südosten, dann nach Süden und empfängt auf dieser Strecke von links her die Aupa und Metau (zwischen Jaromir und Josephstadt) und die Adler (bei Königgrätz). Die Ufer sind nun flach geworden. Am Südrand des Elbkessels bei Pardubitz wird aus der Südrichtung des Flusses eine westliche und oberhalb Brandeis, nachdem die Iser zugeflossen ist, eine nordwestliche.

Bei Melnik vereinigt sich die Elbe mit der Moldau, dem eigentlichen Hauptfluß Böhmens, wodurch sie schiffbar wird, und weiterhin bei Leitmeritz nimmt sie die Eger auf. Nicht weit unterhalb der Egermündung, von Lobositz an, werden die Ufer hoch und felsig und das Tal eng; der Fluß beginnt zwischen dem Mittelgebirge durchzubrechen, und die Talsenke nimmt ihren Anfang, die erst am Ausgang des sächsischen Berglandes, bei Meißen, völlig endigt. Auf dieser Strecke geht dem Fluß noch in Böhmen links die Biela, der Scheidefluß zwischen Mittel- und Erzgebirge (bei Aussig), rechts der Polzen (bei Tetschen) zu.

Sachsen

Blick von der Festung Königstein auf die Elbe und das Städtchen Königstein

Von Aussig an fließt die Elbe nach einer starken Krümmung in nördlicher Richtung, erreicht bei Herrnskretschen die böhmische Grenze und tritt, das Elbsandsteingebirge durchbrechend, in Sachsen ein. Ihre Breite beträgt hier bereits 130 m. In nordwestlicher Hauptrichtung, aber mehrfach gewunden, durchfließt sie hier zunächst die Sächsische Schweiz, wo sich hinter den Wiesen und Nadelwäldern des schmalen Tals die steilen Sandsteinwände fast bis zu 300 m Höhe erheben, und tritt dann, 216 m breit, in den Talkessel von Dresden.

Der Strom empfängt auf dieser Strecke rechts die Sebnitz und Wesenitz, links die Müglitz und Weißeritz. Das Elbtal unterhalb Dresden bis Meißen, wo links die Triebisch mündet, ist noch immer ein Durchbruchsthal mit bedeutenden Uferwänden.

Sachsen-Anhalt

Darauf tritt der Fluß in das Tiefland und strömt, die nordwestliche Richtung beibehaltend, bis gegen Wittenberg hin in einem breiten, flachen Tal mit niedrigen Ufern. Seine Breite beträgt bei Torgau 316 m. Das Gefälle ist bis Wittenberg noch immer bedeutend, da der Strom von Meißen bis unterhalb Strehla, wo er in Sachsen-Anhalt eintritt, noch 2,5 m, von hier bis Wittenberg 1,7 m auf der Strecke von 7,5 km fällt. Noch oberhalb Wittenberg, da, wo die Schwarze Elster mündet, wendet sich der Strom, von dem herantretenden unbedeutenden Hochrücken des Fläming gedrängt, auf eine Strecke von 60 km (bis Aken) nach Westen; von Aken bis Magdeburg, 38 km weit, fließt er wieder in nordwestlicher Richtung.

Die Elbe in Magdeburg

Bei Magdeburg, das als bedeutsamer Punkt der Mittelelbe hervortritt, ist der Fluß 242 m breit. Von hier bis zur Haveleinmündung fließt das Gewässer in nordnordöstliche Richtung; unterhalb der Stadt durchsetzen zum letztenmal Felsenriffe (von Rotliegendem) das Flußbett. Elbinseln kommen vor unterhalb von Tangermünde (32 m über dem Meer); in dieser kleinen Elbstadt mündet linksseitig die Tanger in die Elbe ein. Die Uferränder des Stroms sind noch immer erhöht; mal ist das linke, mal das rechte Ufer das beherrschende.
An Nebenflüssen empfängt die Elbe auf der Strecke von Wittenberg bis zur Havelmündung: links die Mulde, Saale und Ohre; rechts die Ehle, Ihle, den Plaueschen Kanal, der die Havel mit der Elbe verbindet, und die Havel selbst.

Niedersachsen bis Hamburg

Von der Havelmündung (22 m über dem Meer) an verfolgt der Strom wieder die nordwestliche Hauptrichtung und durchfließt, über 500 m breit, erst in gewundenem Lauf, dann langgestreckt die Senke zwischen dem Landrücken der Lüneburger Heide und der Mecklenburger Seenplatte. Der Wasserspiegel liegt bei Wittenberge 20, bei Lauenburg 5 und bei Hamburg noch 1 m über dem Meer. Oberhalb Hamburg beginnt er sich zu teilen. Der stärkste, südliche Arm zerspaltet sich oberhalb Harburg in die Süderelbe und die nach Norden und bei Hamburg vorbeigehende Norderelbe, die von Südosten. die Dove- und Goseelbe aufnimmt, welche die Gewässer aus den Vierlanden ableiten. Das Gebiet zwischen Harburg und Hamburg ist ein Gewirr von Flußarmen und Flußinseln. Endlich bei Blankenese, sind alle Arme wieder vereinigt, und der Strom ist 3 km breit.

Die Norderelbbrücke in Hamburg, 2005

Weiter abwärts erweitert er sich immer mehr: so beträgt seine Breite unterhalb Brunsbüttel 7 km und an der Mündung bei Cuxhaven 15 km. Doch hat bei der Menge der Sandbänke und Untiefen das eigentliche, 7,5-9 m tiefe Fahrwasser nur eine geringe Breite und ist sorgsam bezeichnet. Die Flut steigt 165 km weit in die Elbe hinauf, bis Geesthacht oberhalb Hamburg bei und in Hamburg ist dieselbe 1,8 m, bei Cuxhaven 3 m hoch. Der Seeschiffe tragende Niederhafen Hamburgs hat bei der Ebbe 2,5-6, bei der Flut 4,5-7 m Wasser. Auf der untersten Strecke der Elbe (von der Havelmündung an) gehen derselben zu: rechts die Stepenitz, Elde, Bille, Alster und Stör (bei Wevelsfleth); links der Aland, die Jeezel, Ilmenau und Oste.

Die gesamte Länge der Elbe beträgt 1165 km, wovon etwa 300 km auf Böhmen und 124 auf Sachsen kommen; die schiffbare Strecke von Melnik in Böhmen ab beträgt 842 km, für Seeschiffe ist die Elbe bis Hamburg hinauf 135 km schiffbar. Ihr Stromgebiet umfaßt 143,327 km², wovon 96,300 km² auf Deutschland kommen.

Die Elbe ist sehr fischreich, teils an Seefischen, die aus der See heraufkommen, um zu laichen, teils an Flußfischen, unter welchen Hausen, Welse, Lachse, Neunaugen, Hechte, Aale, Schnepel, Sandarte, Weißfische etc. die bemerkenswertesten sind.

Literatur

  • Denkschrift über die deutschen Ströme Memel, Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein, 1888 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!