Ochs, Adolph
Adolph Simon Ochs (* 12. März 1858 in Cincinnati; † 8. April 1935 in Chattanooga (Tennessee)) war ein jüdischer Reporter und Verleger.
Werdegang
Zum Mediengewaltigen Amerikas stieg Adolph S. Ochs, Sohn einer aus Fürth eingewanderten jüdischen Familie, auf. Er kam 1858 in Cincinnati zur Welt und begann als Zeitungsjunge in Knoxville (Tennessee). 1877 begründete er den „Daily Dispatch“ in Chattanooga und wurde Chef der dortigen „Times“. 1896 erwarb er die pleitegegangene „New York Times“.[1] Ochs konnte die Zeitung vor dem Vergessen bewahren und die Leserschaft von etwa 9.000 zum Zeitpunkt des Kaufes auf bis zu 780.000 in den 1920er Jahren steigern. Er entwickelte sie mit harschen Geschäftsmethoden zu einem Blatt, das wie kaum ein anderes Einfluß auf die kulturelle, wirtschaftliche und politische Entwicklung in den USA nimmt.[1]
Seine Tochter, Iphigene Bertha Ochs, heiratete Arthur Hays Sulzberger, der der Nachfolger seines Schwiegervaters im Posten des Herausgebers der Zeitung wurde. Ihr Sohn Arthur Ochs „Punch“ Sulzberger wurde später ebenfalls Herausgeber der „New York Times“.
Ochs verlegte das Hauptquartier der Times an den „Longacre Square“ in Manhattan. In der Silvesternacht 1904 ließ Ochs sein neues Gebäude zur Einweihung am „Times Square“ durch Pyrotechniker erleuchten.
Adolph Ochs starb 1935 in Chattanooga (Tennessee).
Hays Sulzberger, der ihm als Verleger der „New York Times“ folgte, war sein Schwiegersohn; Isaac M. Wise, ein Führer des amerikanischen Judentums, war sein Schwiegervater. Überhaupt spielten sich die jüdischen Bosse in Amerika die Bälle zu. Rabbi Professor Dr. Leo Trepp schreibt in „Die amerikanischen Juden - Profil einer Gemeinschaft“: „Diese erfolgreichen Juden-Bankiers wie Joseph Seligman, Marcus Goldman (Goldman, Sachs & Co.) und Salomon Loeb, Warenhausbesitzer wie Lyman Gustavus Bloomingdale; Lazarus Straus, William Filene Gimbel, Julius Rosenwald (Sears Roebuck), Kleiderfabrikanten wie Levi Strauss, Hart, Schaffner & Mars, Zeitungsverleger wie Adolf Ochs (,New York Times') - waren eng miteinander verbunden und fühlten sich der amerikanischen wie der jüdischen Gemeinschaft verpflichtet.“[1]