Agnes, Lore
Lore Agnes; geborene Benning (
4. Juni 1876 in Bochum; 
9. Juni 1953 in Köln), war eine deutsche Politikerin (SPD).
Leben und Wirken
Lore Agnes stammte aus einer kinderreichen Familie und kam in Bochum als Tochter eines Bergmanns zur Welt. Nachdem ihr Vater früh verstarb mußte sie frühzeitig als Dienstmädchen arbeiten. Sie schloß sich der sozialistischen Frauenbewegung an und gründete 1906 in Düsseldorf einen Verband für weibliche Hausangestellte. Im gleichen Jahr heiratete sie den Gewerkschaftssekretär Peter Agnes. Ihre politischen Vorbilder waren Clara Zetkin und Rosa Luxemburg. Als Agitatorin zog sie von Ort zu Ort, um die Hausangestellten zu mobilisieren und aufzuhetzen, wofür sie mehrfach verhaftet wurde.
Als Pazifistin agitierte sie 1914 in Düsseldorf gegen die angebliche deutsche Kriegspolitik, wofür sie verhaftet wurde. 1915 nahm sie an der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz für den Frieden in Berlin teil. 1917 schloß sie sich deshalb der USPD an. Da sie ohne Reisepaß nach Zürich gereist war, wurde sie bei der Rückkehr verhaftet und verurteilt.
1919 gehörte sie zu den ersten Frauen im deutschen Reichstag. Nach der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten setzte Agnes ihre Zersetzungsarbeit im Untergrund fort und wurde daher ab 1933 mehrfach verhaftet. In Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde sie erneut verhaftet. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht gehörte sie nach 1945 für die SPD dem Düsseldorfer Stadtrat, dem Bezirksfrauenausschuß und den Bezirksvorständen von SPD und Arbeiterwohlfahrt an. Während einer Frauentagung 1953 in Köln erkrankte sie und verstarb wenige Tage später. Mehrere Häuser der AWO sind nach Lore Agnes benannt.[2][3][4]
