Agnes Prinzessin zu Salm-Salm

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Agnes Prinzessin zu Salm-Salm

Agnes Prinzessin zu Salm-Salm, geboren als Agnes Elisabeth Winona Leclerq Joy (Lebensrune.png 25. Dezember 1840 in Franklin, Vermont, USA; Todesrune.png 20. Dezember 1912 in Karlsruhe, Deutsches Reich), war eine deutsche Adlige, Schauspielerin und Abenteuerin sowie Ritterin des Eisernen Kreuzes.

Leben

Major der Preußischen Armee Felix Prinz zu Salm-Salm mit Dackel „Rosi“; der Prinz war Inhaber des Kommandeurkreuzes des Guadalupe-Ordens (MG2), der kaiserlichen mexikanischen bronzene Medaille für Militärverdienste (MbrMV) und des Orden des Mexikanischen Adlers.

Diese weit entfernte Verwandte Abraham Lincolns und Tochter des US-amerikanischen Generals William Leclerq Joy (1793–1866) und dessen zweiter Ehefrau Julia Willard (1800/1810–1882) machte zuerst Karriere als Tänzerin und Schauspielerin in Havanna auf Kuba. Später lernte sie in Washington, D.C. den Prinzen Felix Constantin Alexander Johann Nepomuk zu Salm-Salm (1828–1870) kennen und heiratete ihn dort am 30. August 1862 in der St. Patrick’s Catholic Church.

Sie begleitete ihn daraufhin als Krankenschwester (ohne Ausbildung) auf die Schlachtfelder des amerikanischen Bürgerkrieges. Nach dessen Ende ging sie mit ihrem Mann nach Mexiko, der dort Flügeladjutant Kaiser Maximilians wurde. Anders als dieser gelang es Oberst Felix Prinz zu Salm-Salm dem Tod durch erschießen von der Klinge zu springen und wurde von Präsident Juárez eingekerkert. Agnes erbat erfolgreich, auf Knien rutschend, von Juárez die Freilassung ihres Mannes und gemeinsam zogen sie in dessen preußische Heimat.

In der Armee König Wilhelms I. wurde er als Major und Kommandeur eines Bataillons des preußischen 4. Garde-Grenadier-Regiments „Königin“ aufgenommen und kämpfte im deutsch-französischen Krieg. Bei der Schlacht bei Gravelotte (Schlacht bei Sankt Privat) wurde er schwer verwundet und verstarb nur kurze Zeit später am 18. August 1870 in einem Feldlazarett. Nach Aufzeichnungen aus Verlustlisten starb er infolge eines Brustschusses sowie an zwei Schüssen in den rechten Arm.

Seine Frau Agnes, die als Krankenschwester ein preußisches Lazarett leitete und ihn aufs Schlachtfeld begleitet hatte, brachte den Leichnam in Begleitung einer von Alfred zu Salm-Salm geführten Eskorte nach Anholt, wo Salm in der Familiengruft beigesetzt wurde. Am gleichen Tag wie Felix und als Leutnant in der gleichen Einheit starb auch Felix’ Neffe Florentin zu Salm-Salm (1852–1870).

Auch Agnes hatte sich in diesem Krieg wieder als Krankenschwester, auch direkt an der Kriegsfront, nützlich gemacht und soll im September 1870, einen Monat nach dem Tod ihres Mannes, mit dem Eisernen Kreuz, II. Klasse ausgezeichnet worden sein. Nach anderen Quellen wurde sie zwar für das Eiserne Kreuz vorgeschlagen, erhielt aber nur das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen, welches nicht selten mit dem Eisernen Kreuz verwechselt wird.

Zweite Ehe und Lebensabend

Als Witwe lebte sie später einige Zeit zunächst in der Schweiz sowie in Italien und sammelte Geld für Armeehospitäler. 1876 heiratete sie in Stuttgart ein zweites Mal, ließ sich aber 1896 scheiden. Nach der Trennung von ihrem zweiten Ehemann ging sie 1899 nach New York (USA), um auch dort Geld für Hospitäler zu sammeln. Ihren Lebensabend verbrachte sie in ihre Villa in Karlsruhe.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften

  • Zehn Jahre aus meinem Leben – 1862–1872, 3 Bände, Stuttgart 1875 (englische Ausgabe: Ten Years of My Life, Ruchard Bentley & Sons, London 1876; US-Ausgabe: Ten Years of My Life, R. Worthington, New York 1877)

Literatur

  • Querétaro. Blätter aus meinem Tagebuch in Mexico von Felix Prinz zu Salm-Salm, General, erstem Flügel-Adjutanten und Chef des Hauses Sr. Hochseligen Majestät des Kaisers Maximilian von Mexiko. Nebst einem Auszuge aus dem Tagebuche der Prinzessin Agnes zu Salm-Salm. In zwei Bänden, Verlag von A. Kröner, Stuttgart 1868

Fußnoten

  1. Gothaischer Genealogischer Hofkalender. 114. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1877, S. 161 (Google Books)
  2. Ordensjournal Ausgabe 8/Mai 2007 Die Liste der Beliehenen zum Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen (PDF; 861 kB), S. 28.