Sorma, Agnes

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Agnes Sorma

Agnes Sorma (Lebensrune.png 17. Mai 1862 in Breslau, Schlesien; Todesrune.png 10. Februar 1927 in Crownsend, Arizona; eigentlich: Agnes Martha Caroline Zaremba, auch: Pallatschek, verheiratete Minotto) war eine deutsche Theaterschauspielerin.

Leben

Als sie sechzig war, lebte sie in Amerika, wohin sie ihrem über alles geliebten Sohn gefolgt war. Bald darauf starb sie in, Arizona am Schlage — allein. Sie spielte zuletzt im Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriege an Fronttheatern. Aber ihr tiefes Gefühl wurde von jedem einzelnen Soldatenschicksal berührt. Agnes Sorma wurde Krankenschwester, weil sie der Kunst im Kriege die heilende Kraft nicht mehr zutraute, die im Frieden alle beglückt hatte.

Agnes Sorma war Dame. Sie brauchte nicht — um in der Fachbezeichnung der damaligen Zeit zu denken — den „Salon“, um zu wirken. In den Jahren, als das Schema der Rollengattungen noch festlag, revolutionierte sie das Theater allein durch ihre Persönlichkeit. Agnes Sorma verklärte durch die musische Wahrhaftigkeit ihres Spieles die Frauen, deren Klugheit Humor, deren Weisheit Herzenstakt ist, deren Trauer noch leuchtet und deren Schmerz ein Glanz der Seele scheint. Als das deutsche Lustspiel sich an den Scheinwitz der Wortspielereien verlor, als die Salondame plauderte und „pointierte“, spielte Agnes Sorma die innere Harmonie und heitere Überlegenheit, die einst in Goethes Mutter ihre tiefste Erfüllung gefunden hatte.

Mit welchen künstlerischen Mitteln erreichte Agnes Sorma diese Wirkungen? Mit ihrer gestaltenden, umbildenden, formenden Sprechmelodie. Sie kannte die zartesten Tonschwebungen, die feinsten Lautnuancen, die leisesten Übergänge. Sie sprach wie komponiert, und doch entfernte sich ihr Dialog nie über die Grenzen der Sprache. Niemals gab Agnes Sorma musikalische Lautmalereien, niemals gab sie jenen Sprechgesang, der oft — in gefährlicher Verirrung — mit der Sprechmelodie verwechselt wurde. Agnes Sorma hatte das empfindlichste Ohr für den Tonfall der Sprache und wandelte diesen Tonfall in unerschöpflichen, aber auch unauffälligen Nuancen ab. Agnes Sorma kannte das Grundthema und die Variationen.

Literatur

  • Herbert Ihering: Von Josef Kainz bis Paula Wessely, Verlagsanstalt Hüthig & Co, Heidelberg, Berlin, Leipzig 1942
  • Wolfgang Drews: Die Großen des deutschen Schauspiels, Deutsche Verlag, 1941