Gasperi, Alcide De

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Adenauer, De Gasperi, Schuman im Jahr 1952

Alcide De Gasperi [Degasperi] (Lebensrune.png 3. April 1881 in Pieve Tesino bei Trient, Österreich-Ungarn; Todesrune.png 19. August 1954 in Borgo Valsugana, Italien) war ein italienischer Politiker, Ministerpräsident (1945-1953) und Außenminister. Er gilt als einer der Gründerväter der sogenannten Europäischen Union.

Werdegang

Alcide De Gasperi wurde am 3. April 1881 in Pieve Tesino bei Trient (Welschtirol) geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Innsbruck und war bereits frühzeitig politisch tätig. Während der Innsbrucker Krawalle 1904 wurde er wegen Deutschfeindlicher Umtriebe verhaftet. Er betätigte sich seit 1905 als Journalist am „Il nuovo Trentino“. Im Jahre 1911 wurde er von seiner Heimatprovinz in das österreichische Parlament gewählt. Nachdem dann Südtirol und Welschtirol bei der Auflösung des Habsburgerreiches zu Italien gekommen war, gehörte De Gasperi zu den Gründern des Partito Popolare, der Katholischen Volkspartei, neben Don Sturzo. 1926 wurde er wegen staatsfeindlichen Aktivitäten zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach 3jähriger Haft lebte er u.a. als Bibliothekar der Carnegie-Stiftung (Andrew Carnegie) im Vatikan.

Er unterzeichnete im September 1946 das Gruber-De-Gasperi-Abkommen, mit dem das deutsche Südtirol endgültig an Italien ausgeliefert wurde. Der frühere italienische Ministerpräsident hatte nach dem Krieg Südtirol mit Trient zu einer Provinz zwangsvereinigt und damit die deutschsprachigen Südtiroler zur Minderheit im eigenen Land herabgestuft.

De Gasperi war jenes Schlitzohr, der als italienischer Außenminister den damaligen österreichischen Außenminister Karl Gruber über den Tisch zog und mit ihm den „Pariser Vertrag“ unterzeichnete, jene Verzichtserklärung Österreichs, von dem Giulio Andreotti Jahrzehnte später (siehe Dolomiten, 21.8.2006) sagen wird: „'Ohne die Unterzeichnung des Pariser Vertrages wäre Südtirol von den Alliierten an Österreich zurückgereicht worden.’[1]

Außenpolitisch setzte er sich für die Westintegration Italiens, unter anderem mit dem Nato-Beitritt ein. Alcide De Gasperi war gemeinsam mit Robert Schuman und Konrad Adenauer einer der fanatischsten Verfechter der deutschfeindlichen Montanunion und des Schuman-Planes.

Am 24. September 1952 wurde De Gasperi „in Anerkennung seiner steten Förderung der europäischen Einigung“ der internationale Karlspreis zu Aachen verliehen.

Fußnoten