Mahan, Alfred Thayer

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Alfred Thayer Mahan

Alfred Thayer Mahan (Lebensrune.png 27. September 1840 in West Point, Neu York; Todesrune.png 1. Dezember 1914 in Washington D. C.) war ein VS-amerikanischer Militärstratege. Er hatte in seinem 1890 veröffentlichten Buch The Influence of Sea Power upon History (dt.: Der Einfluß der Seemacht auf die Geschichte) die Bedeutung einer Seemacht für den Verlauf der Geschichte, den Entstehungsgang und die kriegerischen Auseinandersetzungen von Nationen beschrieben. Zu allen Zeiten hatten die Beherrschung des Meers und der überseeische Handel Einfluß auf die politische, militärische und wirtschaftliche Entwicklung der Völker. Mahan unterscheidet zwischen Grundpfeilern und Bedingungen als Grundlage von Seemacht.

Grundpfeiler der Seemacht

Mahan, Alfred Thayer.jpg
The Influence of Sea Power Upon History.jpg

Als Grundpfeiler für den Status Seemacht eines Staates werden Außenhandelswirtschaft, Handels- und Kriegsmarine sowie Kolonien bzw. Stützpunkte beschrieben. Die maritimen Handelsstraßen sind von jeher der preiswerteste und leistungsfähigste Transportweg für Rohstoffe und Produkte. Der Handel über See bildet für diese Nationen den Schwerpunkt der Außenhandelswirtschaft unter Nutzung einer eigenen Handelsmarine. Zum Schutz dieser Handelsschiffahrt sind Seestreitkräfte erforderlich, die für die Durchführung des Handels und ihrer logistischen Unterstützung Kolonien und Stützpunkte benötigen.

Bedingungen für den Status von Seemacht

Mahans Bedingungen sind weniger durch die Politik geschaffene Voraussetzungen als natürliche Faktoren, die sich aus der Geographie, der physikalischen Beschaffenheit, Ausdehnung des Machtbereiches, Bevölkerungszahl, dem Volkscharakter sowie dem Charakter der Regierungen und nationaler Einrichtungen eines Landes ergeben.

Die Geographie eines Landes als Meeresanrainer, die Küstenlänge, der Insel- oder eher kontinental geprägte Charakter eines Landes prägen die Entwicklung maritimen Denkens und die Nutzung des Handels über See. Konsequenterweise werden die Sicherheitsinteressen eines Landes auf Grund ihrer geographischen Lage eher maritim oder kontinental ausgerichtet sein. Die physikalische Beschaffenheit eines Landes trägt durch natürliche und strategisch gut gelegene Häfen und schiffbare Ströme zum Wohlstand bei und fördert eine maritim ausgerichtete Wirtschaft.

Gleichermaßen können ein hartes Klima, fehlende natürliche Ressourcen und mangelnde wirtschaftliche Autarkie Antrieb für maritimen Handel und Denken sein. Die Verteidigung dieses Machtbereiches erfordert eine ausreichend große Bevölkerung, einschließlich eines maritim erfahrenen Bevölkerungsanteils als Rekrutierungsreservoir für die Flotte. Die Summe dieser Bedingungen findet seinen Niederschlag im Volkscharakter einer Nation, der den Schwerpunkt seiner wirtschaftlichen Interessen im überseeischen Handel sieht.

Er schließt auch Verständnis für die Aufgaben und den Umgang mit der Bevölkerung in den Kolonien und Stützpunkten ein, da wirtschaftliche Ausbeutung allein nicht dauerhaft zum Erfolg von Kolonien/ Stützpunkten beiträgt. Die Regierung eines solchen Staates wird sich daher bei der Ausübung der Außen- und Wirtschaftspolitik von einem maritim-politischen Verständnis leiten lassen. Dies bedeutet auch den Erhalt ausreichender Seestreitkräfte, unabhängig von der gegenwärtig gerade herrschenden Bedrohungslage.

Geschichte

Die grundsätzliche Gültigkeit der hier gemachten Aussagen läßt sich am Beispiel des 2. und 3. holländisch-britischen Seekrieges, des Pfälzischen und österreichischen Erbfolgekrieges, dem Nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg sowie dem Siebenjährigen Krieg und dem englischen Imperialismus, um nur einige zu nennen, nachvollziehen.

Fazit

Sein Buch hat seit seinem Erscheinen großen Einfluß auf Politiker und Soldaten ausgeübt. Mahan hatte in seiner Zeit ein ganzheitliches System zur Beurteilung der Grundpfeiler und Bedingungen von Seemacht entworfen. In seinen Grundaussagen ist es zeitlos. Dies ist heute an Entwicklungen in China, Indien und Japan nachvollziehbar. In Deutschland wurden Mahans Gedanken in der Zeit des Deutschen Kaiserreiches 1871-1918 und vor allem unter der Flottenpolitik durch Alfred von Tirpitz beherzigt.

Doch sind leider in Deutschland Mahans Gedanken Historikern, Politikern und Medien weiterhin fremd, obwohl in diesem Land 91 % aller Produkte und Rohstoffe über See importiert und exportiert werden. In einer Welt in der 81 % aller Staaten Meeresanlieger sind und das Meer 71 % der Erdoberfläche bedeckt, bleibt Deutschland kontinental geprägt, zumal ein großer Teil der deutschen Ostseeküste bis heute (2013) polnisch, russisch und litauisch annektiert ist.

Werke (Auswahl)

  • The Gulf and Inland Waters, in The Navy in the Civil War. Band 3. Charles Scribner's Sons, New York 1883
  • The Influence of Sea Power upon History, 1660-1783. – New York: Little, Brown & Co, 1890 (Neuausgabe der 5. Auflage von 1894: Dover Publications, 1987. – ISBN 0486255093) (PDF-Datei)
  • The Strategic Features of the Gulf of Mexico and the Caribbean Sea, in: „Harper's Magazine“, New York Oktober 1897
  • The Interest of America in Sea Power, Present and Future, Little, Brown & Co, Boston 1897
  • From Sail to Steam - Recollections of Naval Life, Harper and Brothers, New York 1907

Verweise