Washington, D.C.
Washington, D.C. [ˈwɔʃɪŋtn̩] ist die Hauptstadt und der Regierungssitz der Vereinigten Staaten von Amerika.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
In die geographische Planung der Stadt gingen zahlreiche freimaurerische Vorfestlegungen ein, die den Gründungsvätern der VSA wichtig waren. Washington, D.C. ist kein Bundesstaat, sondern untersteht direkt dem Kongreß der Vereinigten Staaten. Erst der Welterfolg des Romans „Das verlorene Symbol“ von Dan Brown (dt.: 2009) lenkte den Blick einer breiten Öffentlichkeit auf diese historischen Fakten, die selbst unter Akademikern zuvor wenig bekannt waren, galten diese Tatsachen vielen doch als Anekdoten aus der Gerüchteküche einer esoterischen Gegenhistorie.[1]
Geschichte
Die Anfänge Washingtons bis zum 11. Juni 1800
Washington ist keine natürlich gewachsene Stadt, sondern wurde gezielt als Hauptstadt errichtet. Nach der Ratifizierung der Verfassung durch die 13 Kolonien war es nicht das heutige Washington, das als US-amerikanische Hauptstadt fungierte, sondern von 1788 bis 1790 Neu York Stadt. Als erster Präsident der Vereinigten Staaten trat 1789 George Washington sein Amt an, unter ihm wurde mit der Suche nach einem ständigen Regierungssitz begonnen. Dazu beschloß man zunächst, Philadelphia von 1790 bis etwa 1800 die Hauptstadtfunktion zu übertragen und anschließend einen permanenten Sitz am Potomac River einzurichten. Um dieses Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, wählte der erste Präsident ein die Bundesstaaten Marienland und Virginien umfassendes Gebiet, das zur damaligen Zeit noch vorrangig aus Sumpfland bestand. George Washington entschied sich für diesen Platz vorrangig deshalb, weil er von der günstigen Lage am Potomac River überzeugt war. Die künftige Hauptstadt sollte dem Präsidenten als Amtssitz dienen, sodaß bereits im Jahre 1792 mit dem Bau des Weißen Hauses begonnen wurde.
Als genaues Gründungsdatum Washingtons gilt der 16. Juli 1790, ihren Namen erhielt die Stadt am 9. September des Folgejahres. Obwohl Präsident George Washington direkt in der näheren Umgebung auf Mount Vernon lebte und die Lage der Stadt selbst ausgewählt hatte, besuchte er die nach ihm benannte Hauptstadt nur sehr selten. John Adams war der erste Präsident, der im Weißen Haus seinen Wohnsitz nahm. Der Name des Gebiets, District of Columbia (DC), wurde deshalb gewählt, weil „Columbia“ zur damaligen Zeit eine romantisch-poetische Bezeichnung für die Vereinigten Staaten war, die auf Christoph Columbus zurückgeht. Ursprünglich beinhaltete der Distrikt vier Sektionen, von denen die eigentliche Stadt Washington nur eine war. Die anderen hießen Alexandria County, Georgetown und County of Washington. Weitere gestalterische Maßnahmen der künftigen Hauptstadt basierten auf den Plänen des französischen Freimaurers Pierre Charles L'Enfant, einem Major im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, der angeregt von Thomas Jefferson und dessen Eindrücken einer Deutschlandreise im Jahre 1788, dabei auf architektonische Konzepte der Stadt Karlsruhe zurückgriff. Er bediente sich dabei eines barocken Stils und entwarf monumentale strahlenförmige Straßenzüge, die weitläufige Blicke auf bedeutende Bauwerke zulassen sollten. Die Funktion der US-amerikanischen Hauptstadt übte Washington ab dem 11. Juni 1800 aus.[2]
Von 1800 bis 1870
Bereits 14 Jahre später, im August des Jahres 1814, wurde Washington im Britisch-Amerikanischen Krieg von einer britischen Streitmacht erobert. In Folge dieser gewaltsamen Besetzung erfuhr das Weiße Haus erhebliche Beschädigungen, das Kapitol wurde sogar völlig zerstört. Dies geschah als Vergeltung für das Plündern und Brandschatzen in York (heute Toronto), das viele Kanadier in den Wintermonaten zu Obdachlosen gemacht hatte. Der damalige US-amerikanische Präsident James Madison floh mitsamt der Regierung nach Virginien. Die Eroberung Washingtons hatte insbesondere eine symbolische Bedeutung und sollte die Stärke der Briten demonstrieren. Das Wachstum der Stadt vollzog sich nicht so rasant wie erhofft, sodaß man 1846 einen Teil des aus Virginien entlehnten Gebietes, nämlich Alexandria County, an diesen Staat zurückgeben konnte. Dies hing auch damit zusammen, daß sich die Bevölkerung von Alexandria dem Konkurrenzdruck durch den Hafen von Georgetown ausgesetzt sah und Angst vor einer Ächtung des Sklavenhandels in der Hauptstadt hatte. Washington blieb bis zum Ausbruch des Sezessionskrieges zunächst eine kleine Stadt (1860 ca. 75.000 Einwohner). Mit dem Krieg breiteten sich die Bundesregierung und ihre Behörden aus, um den Krieg und seine unmittelbaren Auswirkungen verwalten zu können. Bis zum Jahre 1870 wuchs die Stadt auf beinahe 132.000 Einwohner an.
Von 1870 bis heute
In den frühen 1870ern wurde der Stadt Washington eine Territorialregierung gegeben. Die Extravaganz des Gouverneurs Alexander Robey Shepherd, der sich für die Aufhebung der Rassentrennung und das Frauenwahlrecht einsetzte, ließ den Kongreß seinen Posten wieder abschaffen. Seit 1878 sind die Grenzen Washingtons an die des Distrikts Columbias angeschlossen. Diese auf Kongressbeschluß zurückgehende Regelung beseitigte Washington County, während Georgetown noch bis 1895 separat blieb und danach als Teil Washington D.C.s weiter existierte. Die höchsten Bevölkerungszahlen erreichte Washington D.C. im Jahre 1950, als eine Zählung genau 802.178 Einwohner angab. Zu dieser Zeit galt die Stadt als neuntgrößte des Landes.
1963 fand der Marsch auf Washington statt, in dessen Verlauf der Politiaktivist Martin Luther King mit anderen Negerführern und mehr als 250.000 Menschen in Washington für mehr Bürgerrechte der Neger demonstrierte. Nach seinem Tod 1968 in Memphis (Tennessee) brachen Rassenunruhen in der Stadt aus, welche vier Tage anhielten. Die Demonstranten kamen bis auf zwei Blocks an das Weiße Haus heran, sodaß Präsident Lyndon B. Johnson über 13.000 Bundessoldaten zur Hilfe heranzog.
Im Jahre 1973 erließ der Kongreß das Gesetz zur Selbstverwaltung von Washington DC. Als eine Folge davon wurden die Ämter eines gewählten Bürgermeisters und eines Stadtrates etabliert. Der erste Bürgermeister der Hauptstadt wurde ein Mann namens Walter Edward Washington. In den 1990ern erlebte Washington eine Welle an Tötungsdelikten, was ihr den unrühmlichen Beinamen „Mordhauptstadt der Vereinigten Staaten“ einbrachte. Im Jahr 1991 erreichte die Zahl von Tötungsdelikten mit 482 pro Jahr den Höchststand in der Stadtgeschichte. Diese Rate sank bis 2005 auf 195 pro Jahr.[2] In Washington, D.C. sitzt seit 1811 die Freimaurer-Großloge des District of Columbia[3], die Stadt selber ist voll architektonischer Freimaurersymbole. Es existiert u.a. ein großes Holocaustmuseum und Kultstätten über den Zweiten Weltkrieg, den Koreakrieg sowie den Vietnamkrieg.[4][5][6]
Bildergalerie
Gedenkstätte für Abraham Lincoln (Lincoln Memorial)
Bekannte, in Washington, D.C. geborene Personen (Auswahl)
- John Foster Dulles (1888–1959), VS-amerikanischer Politiker
- J. Edgar Hoover (1895–1972), Begründer des Federal Bureau of Investigation (FBI)
- Pat Buchanan ( 1938), Politiker, Journalist und Fernsehkommentator
- Al Gore ( 1948), Politiker, Unternehmer, „Umweltschützer“ und Friedensnobelpreisträger
- Eric Schmidt ( 1955), VS-amerikanischer Informatiker und Manager
- Dave Chappelle ( 1973), afro-amerikanischer Schauspieler
Juden
- Carl Bernstein ( 1944), jüdischer Journalist
- Goldie Hawn ( 1945), Filmschauspielerin und Filmproduzentin
- Dustin Moskovitz ( 1984), jüdischer Mitbegründer des sozialen Netzwerkes Facebook