Als die Preußen marschierten vor Prag

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Als die Preußen marschierten vor Prag ist ein deutsches Volks- und Soldatenlied aus dem 18. Jahrhundert. Der Verfasser des Textes, welcher nach der Schlacht von Prag am 6. Mai 1757 im Siebenjährigen Krieg auf Flugblättern verbreitet wurde, ist unbekannt. Die Melodie dazu schrieb später Friedrich Silcher. Das Lied wurde in Preußen bis 1919 für den Schulunterricht in der siebten bzw. achten Klasse besonders empfohlen.

Text

Noten zum Lied
Als die Preußen marschierten vor Prag,
Vor Prag, eine wunderschöne Stadt.
Sie haben ein Lager geschlagen
Mit Pulver und mit Blei ward’s betragen,
Kanonen wurden aufgeführt,
Schwerin hat sie da kommandiert.


Einen Trompeter schickten sie hinein,
Ob sie das Prag wollten geben ein,
Oder ob sie es sollten einschießen.
„Ihr Bürger laßts euch nicht verdrießen!
Wir wollns gewinnen mit dem Schwert;
Es ist ja viel Millionen wert!“


Der Trompeter hat Order gebracht
Und hat’s dem König selber gesagt:
„O König, großer König auf Erden,
Dein Ruhm wird dir erfüllet werden!
sie wolln das Prag nicht geben ein,
Es soll und muß geschossen sein!“


Darauf rückte Prinz Heinrich heran,
Rückte an mit vierzigtausend Mann.
Und als Schwerin das hatte vernommen,
Daß der Sukkurs war angekommen
Da schossen sie fein brav darein:
„Bataille muß gewonnen sein!“


Die Bürger schrien: „Daß Gott erbarm!
Wie macht uns doch der Fritz so warm!
Wir wollten ihm das Prag gern eingeben;
Verschon er uns doch nur das Leben!“
Der Kommandant, der gings durchaus nicht ein;
Es soll und muß geschossen sein!


Hierauf ward ein Ausfall gemacht;
Schwerin, der führt, ja führt die Schlacht.
Potz Donner, Hagel, Feuer und Flammen!
So schossen sie die Festung zusammen.
Und bei so großer Angst und Not
Schwerin, der ward geschossen tot.


Da fing der König wohl an:
„Ach, ach, was habn die Feind getan!
Meine halbe Armee wollt ich drum geben,
Wenn mein Schwerin noch wär am Leben;
Er war allzeit ein tapfrer Held,
Stand allezeit bereit im Feld.“


Ei wer hat dies Liedlein denn erdacht?
Wohl drei Husaren, die habens gemacht;
Bei Lowositz sind sie gewesen
in Zeitungen hab’n sie’s gelesen
Triumph, Triumph, Viktoria,
Es lebe der große Friedrich allda!

Siehe auch

Publikationen

Das Lied ist u. a. erschienen in:
Allgemeines Deutsches KommersbuchNeues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten (1912) • Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Die weiße Trommel (1934)