Analogie

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Analogie (altgr. ἀναλογία, analogia „Proportionalität“, „Ähnlichkeit“, „Übereinstimmung“, „Entsprechung“, „Verhältnismäßigkeit“; lat. analogia) bezeichnet Übereinstimmung oder Ähnlichkeit der Verhältnisse. Das Adjektiv dazu heißt ana­lo­gisch.

Analogieschluß (Logik)

In der Logik heißt Analogie oder Analogieschluß der Schluß vom Besonderen auf ein anderes Besondere, d. h. der Schluß, daß, weil Eins dem Anderen auch ansonsten gleichartig ist, es sich in einer bestimmten Hinsicht ihm gleich verhalten werde. Die Analogie ist daher die Grundlage der Induktion; sie beruht auf der Annahme, daß unter gleichen Voraussetzungen immer gleiche Folgen sich zeigen werden. Die Analogie ist daher kein strenger Beweis, doch dient sie in zahllosen Fällen dazu, auf ein allgemeines, gesetzmäßiges Verhalten, auf das man bisher nicht achtete, aufmerksam zu machen. In allen nicht streng begründeten Wissenschaften (z. B. Grammatik, philologische Kritik und Hermeneutik, praktische Heilkunde) und insbesondere im alltäglichen Leben ist sie die geläufigste logische Art, Schlüsse zu ziehen. Ihr Gebiet erweitert sich, je mehr man sich dem in der Erfahrung gegebenen Einzelnen nähert, wobei zugleich ihre Unsicherheit eine Schranke findet an der beständig wiederholten Berichtigung durch weitere Erfahrung.

Analogie (Empfindung)

Analogie der Empfindung nennt man die Verwandtschaft, die zwischen Empfindungen verschiedener Sinne zu bestehen scheint, z. B. zwischen tiefen Tönen und dunklen Farben, zwischen Kälte und Wärme einerseits und gewissen Farbentönen andererseits.

Analogie (Rechtswissenschaft)

In der Rechtswissenschaft dient die Analogie dazu, Lücken der Gesetzgebung auszufüllen. Die Auslegung sucht bei Unklarheit oder bei Inkorrektheit des Ausdrucks eines Gesetzes den richtigen Sinn, also das zu ermitteln, was der Gesetzgeber hat sagen wollen. Die Analogie geht über den Inhalt des Gesetzes hinaus. Enthalten die Gesetze für einen gegebenen Fall keine Bestimmung, so wendet der Richter oder die zur Entscheidung berufene Behörde die für einen ähnlichen Fall getroffene Bestimmung an, wenn der Grund dieser letzteren Bestimmung auch für den nicht entschiedenen Fall zutrifft. Das ist die Gesetzesanalogie. Ihre Berechtigung beruht darin, daß keine menschliche Gesetzgebung alle Kombinationen möglicher Rechtsfälle im voraus übersehen kann, und daß das Rechtsleben immer wieder neue Verhältnisse erzeugt, welche der Urheber des früheren Gesetzes nicht kannte.[1]

Analogiebildung (Sprachwissenschaft)

Analogiebildung bezeichnet in der Sprachwissenschaft eine Sprachform, die nicht durch eine rein lautmechanische (lautgesetzliche) Fortbildung, sondern dadurch zustande gekommen ist, daß eine andere Sprachform, die im Bewußtsein mit ihr verbunden (assoziiert) ist, auf sie eingewirkt hat. Dieser Vorgang heißt auch Formübertragung bzw. Formassoziation. So ist z. B. „wir sangen“ statt „sungen“ (mhd. sungen) nach dem Singular „sang“ gebildet, „Geburtsjahr“ statt „Geburtjahr“ nach „Lebensjahr“ u. dgl. Eine besondere Art der Analogiewirkung ist die Volksetymologie.

Analogie (Theologie)

In der evangelischen Theologie bezeichnet Ähnlichkeit der Schrift den Grundsatz, daß undeutliche Aussprüche der Bibel nach deutlichen zu erklären sind. Während die römisch-katholische Kirche die Erklärung der Schrift nach der kirchlichen Tradition fordert, behauptete die ursprüngliche und eigentliche evangelische Kirche (mit der die heutige zeitgeist-opportunistische evangelische Kirche de facto nur noch wenig zu tun hat), daß die Schrift aus sich selbst zu erklären sei. Dabei wurde vorausgesetzt, daß ein wirklicher Widerspruch in der Bibel nicht vorkommen könne; es handle sich nur um scheinbare Widersprüche, die stets aus der Betrachtung des Gesamtinhalts ihre Lösung fänden. Die älteren Protestanten stellten einen nach ihrer Meinung aus der Schrift geschöpften kurzen Inbegriff der christlichen Lehre unter dem Namen der Analogie des Glaubens auf, als Maßstab für die Erklärung dunkler, also an sich in vielerlei Hinsicht interpretierbarer Bibelstellen.

Analogie (Biologie)

Über Analogie im zoologisch-morphologischen Sinn Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Ähnlichkeit[2]

Synonyme

Synonym zu Analogie werden u.a. verwendet: Affinität, Ähnlichkeit, Anklang, Entsprechung, Gleichartigkeit, Gleichheit, Proportionalität, Übereinstimmung, Verhältnismäßigkeit, Verwandtschaft.

Verweise

Fußnoten