Grammatik
Die Grammatik (auch Sprachlehre; altgr. [τέχνη] γραμματική, [technē] grammatikē „Kunst des Lesens und Schreibens“, von γράμμα, gramma, „Geschriebenes, Buchstabe“; lat. [ars] grammatica) ist der Teil der Sprachwissenschaft, der sich mit den sprachlichen Formen und deren Funktion im Satz, mit den Gesetzmäßigkeiten und dem Bau sowie der Darstellung des vorhandenen Materials einer Sprache beschäftigt.
Unter den abendländischen Kulturvölkern wurde die erste Grammatik von dem altgriechisch-alexandrinischen Gelehrten Dionysios Thrax verfaßt. Der hohe Rang, der den Fächern Grammatik und Rhetorik über Jahrhunderte in unserem Kulturkreis zugesprochen wurde, wird kaum mehr begriffen. Eine Multiple-Choice-Pädagogik, eine Reklamesprache, die absichtlich ordinäre und falsche Wendungen verbreitet, und insbesondere auch die rapide Überfremdung unseres Kulturraumes – die unter anderem dazu führt, daß wir stets damit rechnen, in unserer Alltagswelt bei Dienstleistern und Passanten auf wenig (oder auch gar keine) Deutschkenntnisse zu stoßen –, treibt den Verfall grammatischen Wissens rasch voran.
Zitate
- „Bekanntlich sind die Sprachen, namentlich in grammatischer Hinsicht, desto vollkommener, je älter sie sind, und werden stufenweise immer schlechter, vom hohen Sanskrit an bis zum englischen Jargon herab, diesem aus Lappen heterogener Stoffe zusammengeflickten Gedankenkleide.“ — Arthur Schopenhauer[1]